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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,3): Einzelmythen: Niobiden - Triptolemos ungedeutet — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.12730#0042
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4-00

PELOPS

nicht dargestellt, ebensowenig das gelöste Rad. Myrtilus
fehlt, desgleichen der Begleitreiter. Tellus, die hier neben
Oenomaus zu stehen kommt, ist fast genau wie auf 328
gebildet. Über dem Pferde des Oenomaus Pelops auf
seinem dahinrasenden Gespann, wie auf 325—328; die
rechte Hand wird wohl auch hier die Geißel geschwungen
haben. Über seiner Schulter wird unter dem Torbogen
der Kopf seines jugendlichen Begleiters sichtbar. Neu ist .
die Figur vor dem Gespann des Pelops, ein lorbeerbekränz-
ter Gott in geschürzter Tunika und einem auf der linken
Schulter gehefteten Mantel. Der Vergleich mit 430 und der
ähnlichen Figur auf dem Titusbogen sichert für sie die
Benennung Honos. Rechts von ihr erscheint in ganz
flachem Relief der junge Mann mit dem Palmenzweige wie
auf 329; den erhobenen rechten Arm mit dem Kranz haben
wir uns hinter dem Rücken des Honos zu denken.

Sehr eigentümlich ist die dritte Szene, die Vermäh-
lung des Pelops mit der Hippodamia, umgebildet.
Aus ihrer Loge, die hier nicht als Tempel, sondern als

Portal gebildet ist, steigt Hippodamia, die in der R.
eine Hypothymis hält, eben herab. Pelops hilft ihr dabei,
indem er ihren rechten Arm stützt. Unzweifelhaft war hier
die bekannte Darstellung von Perseus und Andromeda das
Vorbild, die uns am besten auf dem Kapitolinischen Relief
vorliegt (Brunn-Bruckmann Denkm. 440; Helbig Führer3
I 806), vgl. auch unten 330. Über Hippodamia wird der
nach oben gewandte Kopf ihrer Amme sichtbar, links von
dem Portal im Reliefgrund der von Pelops' jugendlichem
Diener. Vor diesem erscheint wieder die Figur des Honos,
diesmal ganz in römischer Tracht, Tunika und Toga. Der
rechte Arm war wie bei der Deklamation erhoben. Hinter
Pelops sein Gespann mit dem Wagen, den er eben ver-
lassen hat. Zwischen den Beinen der Pferde ein niedriges
Postament mit einer Urne, vielleicht um das Ende der
Rennbahn anzudeuten, vgl. 327. Die Schüssel zwischen den
Füßen des Pelops dient wohl zum Tränken der Pferde,
vgl. 144. 146. 147 und Gerhard Ant. Bildw. Taf. 120, 2.

Aus der Mitte des zweiten Jahrhunderts.
 
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