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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,3): Einzelmythen: Niobiden - Triptolemos ungedeutet — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.12730#0117
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TAFEL CXXIII—CXXV 385—390

475

Espana sacrada XXIV [Antiguedades Tarraconenses) 1769
[i.impres. 1804) p. 242 (Zeichnung von Bonifaci). L. 1,86.
H. 0,66. T. 0,55. Zeichnungen von Dewerzeny 1910.

Früher im Klosterhof der Kathedrale, wo ihn auch noch Emil
Hübner sah.

Abbildungen: Florez a. a.O. p. 242 s. Danach j. F. Albinana
de borräs y Andres Tarragona monumental 1849 l6- — A. de
laborde Voyage pittoresque et historique de VEspagne i 1806 //. 59.

Literatur: Florez a.a.O. 242s. nr. 44; Laborde a.a.O.35;
juan Agustin Cean-Bermudez, Sumario de las antiguedades roma-
nas que hay en Espana 1832 7; welcker a. a. O. S. 60 Nr. 23;
Albinana a. a. O. 141; Emil Hübner Bull, de Inst. 1860 /. 169;
Ders. Antike Bildwerke in Madrid 1862 S. 286f. Nr. 678; Gerhard
a. a. O. S. 407 (Ges. Abh. II S. 482) Nr. 32; Förster a. a. O. S. 165 ff.
Nr. 3; Ders. Philologus IV Suppl.-Bd. 1884 S. 689ff.; Overbeck
a. a. O. S. 619 Nr. 17; D. Antonio de Bofarul y Brocä Historia
critica de Cataluha I 1878 /. 156; Antonio Elias de Molins Catä-
logo del Museo Provincial de antiguedades de Barcelona 1888 9;
Buenventura Hernändez Sanakuja y Angel del Arco y Moli-
nero Catälogo del Museo arqueolögico de Tarragona 1894 /. 32^.
nüm. 365.

In der Mittelszene der Vorderseite Fig. 389 hat
Pluto die kniende Proserpina, deren rechte Brust ent-
blößt ist und hinter deren Kopf der Mantel sich bogen-
förmig wölbt, von hinten herantretend mit beiden Händen
gefaßt. Ein zwischen seinen Beinen angebrachter Amor
wendet den Kopf nach rechts zurück und scheint in der
linken Hand eine brennende Fackel gehalten zu haben, von
deren Flamme die Bruchstelle am linken Oberschenkel des
Pluto herrühren wird. Ein zweiter Amor kniet links neben
dem am Boden stehenden Blumenkorbe der Proserpina.
Dahinter Minerva mit Helm und Ägis, in der Linken

Schild und Speer; indem sie den Kopf nach Pluto und Pro-
serpina zurückwendet, entfernt sie sich nach links, um Ceres
herbeizurufen. Ihr rechter Arm scheint mit einer Gebärde
der Empörung ausgestreckt gewesen zu sein.

In der linken Eckszene die suchende Ceres auf ihrem
Schlangengespann mit zwei Fackeln; die in der Linken
streckt sie den Weg beleuchtend weit von sich ab, die in
der Rechten hält sie aufrecht. In der linken oberen Ecke
bemerkt man die Flamme dieser Fackel. Statt der Trepi-
datio lenkt hier ein Flügelknabe den Wagen der Göttin,
der den Kopf nach ihr zurückwendet, ohne Zweifel wieder
eine Personifikation ihrer ängstlichen Hast, die man Ardor
oder Fervor zu benennen haben wird.

In der Entführungsszene an der rechten Ecke Pluto,
Prose'rpina und Diana wie auf 387; doch fährt hier Pluto,
wie sonst, auf einem Viergespann. Unter den Pferden wie-
der ein umgestürzter Blumenkorb.

Auf der rechten Schmalseite Fig. 389b der dem
Wagen des Pluto voranschreitende Mercur mit Flügelhut
und Caduceus. Er wendet sich nach der Vorderseite um
und macht mit der Rechten eine Gebärde des Staunens.

Auf der linken Schmalseite Fig. 38ga eine kniende
Okeanide. Sie legt die rechte Hand auf ihren Blumen-
korb und erhebt erschreckt die Rechte, indem sie den
Kopf der Vorderseite, also den dort sich abspielenden Vor-
gängen, zuwendet. Ihre rechte Brust ist entblößt.

Rohe provinziale Arbeit aus der Mitte des dritten Jahr-
hunderts.

Tafel

390) P. Rom, Pal. Giustiniani, im Hofe, rechts vom
Torweg, eingemauert. Die rechte Ecke ist jetzt weggebro-
chen. Dafür ist hier sowie an der linken Ecke eine Figur
aus Stuck angesetzt. Fig. 390. L. 2,20. H. 0,66. Zeich-
nung von Eichler 1876.

Alte Zeichnung: dal Pozzo WindsorVIIl2 3(405), jetzt Nr. 8724.
Fig. 390In der Zeichnung nur wenig und sachlich richtig ergänzt,
offenbar vor der Einmauerung angefertigt.

Abbildungen: Galleria Giustiniana 1631 II tav. 118. Danach
die rechte Eckszene bei BARBAULT Recueil de divers monumens ancients
1770 94, 1.

Literatur: Foggini Museo Capitolino IV 1782 /. 267; ZoEGA App.
Fol. 333 Nr. 1; V. Pacetti Raccolta Giustiniani 1793 [Doc. ined. IV
p. 421); welcker a. a. O. S. 29 f. Nr. 4; Platner Beschreibung der Stadt
Rom III 3, 1842,5.368; Gerhard a.a.O. S.397f. (Ges.Abh. IIS.469)
Nr. 9; Förster a.a.O. S. 167fr. Nr. 5; Overbeck a.a.O. S. 620 Nr. 18 ;
Matz u. von Duhn Antike Bildwerke in Rom II 1881 S.32of.Nr.30Ö7.

CXXV.

Auf dieser Vorderseite Fig. 390 ist die Mittelszene
streng symmetrisch komponiert. Proserpina wie auf 389;
nur faßt sie hier mit der Linken ihren Mantel und legt die
Rechte auf ihren umgestürzten Blumenkorb; der Kopf ist
nur abbozziert. Pluto, der hier wie auf 389 von hinten
an sie herantritt, hält in der Linken ein Szepter. Sein Ge-
sicht zeigt Porträtzüge, Haar- und Barttracht sind die aus
der Mitte und zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts.
Rechts und links von Pluto zwei schwebende Amoren,
von denen der rechts nach dal Pozzos Zeichnung und dem
Stich in Galleria Giustiniana in der Linken eine brennende
Fackel hielt. Von links kommt Venus mit Diadem und
Szepter, von rechts Iuno gleichfalls mit Szepter und mit
schleierartig über den Kopf gezogenem Mantel eilig herbei;
beide strecken den rechten Arm aus und wollen offenbar
der Proserpina zureden.
 
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