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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,3): Einzelmythen: Niobiden - Triptolemos ungedeutet — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.12730#0123
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TAFEL CXXVI. CXXVII 394—397

Literatur: matz und vonüuhn Antike Bildwerke in Rom II 1881
S. 316 Nr. 3060; Förster Philologus IV. Suppl.-Bd. 1884 S. 704 Nr. 8.

„Kora, blumenpflückend nach r., mit dem r. Beine kniend;
1. von ihr ein Korb mit Blumen, Kopf und Arme fehlen
größtenteils. R. noch Reste eines stehenden Gefährten."
von Duhn.

Nach dieser Beschreibung- stammt das Bruchstück von
einem Sarkophage, auf dem die Überraschungsszene ähn-
lich dargestellt war wie auf 394. Erhalten waren Venus
mit ihrem Blumenkorb und Reste des Pluto.

396) F.F. Rom, Palatin. Von mir nicht gefunden.

Literatur: Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom
1881 II S. 326 Nr. 3080.

I. „Oberleib der bekränzten nach r. aufblickenden Gaia
[von hinten gesehen]. Ringsum gebrochen." Also die neben
dem Schlangengespanne gelagerte Tellus, wie auf 393. 394.

II. „Kopf des Hermes mit Flügelhut, [Figur nach r.;
Kopf nach 1.], der die R. wie staunend erhob; oben ist ein
Stück des Randes erhalten." Matz und von Duhn. Also
der Mercur von der rechten Ecke wie auf 394.

Tafel CXXVII.

397^ P. Rom, Pal. Mattei, im zweiten Hofe an hoher
Stelle eingemauert. Fig. 397. L. 1,90. H. 0,75. Sehr stark
und ungeschickt ergänzt; sämtliche Köpfe modern bis auf
den der Tellus und dem in flachem Relief gehaltenen der
Venus. Zeichnung von Eichler 1886.

Abbildung: R. venuti ed amaduzzi Vetera Monumenta quae
in horiis Caelimontanis et in aedibus Mattliaeiorum adservantur 1779
III tab. 5.

Literatur: R. Venuti ed Amaduzzi a. a. O. p.\2s.\ E. Q. vis-
conti Museo Pio-Clementino V 1796 8 n. A; zoega App. Fol. 273
Nr. 1; welcker a. a. O. S. 31 f. Nr. 6; Platner Beschreibung der
Stadt Rom III 3, 1842, S. 527; Gerhard a. a. O. S. 398 (Ges. Abh.
II S. 470) Nr. 11; Förster a. a. O. S. 185 ff. Nr. 5; Overbeck a. a. O.
S. 627 Nr. 25; Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom II 1881
S. 323 f. Nr. 3070; Robert Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte
und Kunst IV 1885 S. 279.

Auf dieser Vorderseite Fig. 397 ist die Szene der
Überraschung stark verkürzt, indem die Figur des Pluto
weggelassen ist, wie bei der zweiten Gruppe der zweiten
Klasse 379. 382—384. Die kniende Proserpina ist in
derselben Stellung und mit derselben Armhaltung darge-
stellt wie auf 392, nur ist sie hier ganz bekleidet und wölbt
sich der Mantel wie auf 389. 390 und 394 bogenförmig
über ihrem Haupte. Über ihr fliegt, das Nahen des Pluto
verkündend, ein Amor, den der Ergänzer wohl mit Recht
den Mantel der Proserpina anfassen läßt. Ein zweiter Amor
legt die Hände auf ihren am Boden stehenden Blumenkorb.
Der Raum über dieser Gruppe wird durch einen auf einem
Felsen sitzenden Berggott ausgefüllt, den Filippus Morghen,

In der Entführungsszene Pluto und Proserpina wie
auf 387. 38g. 391; nur wird der Kopf des Pluto von dem
bogenförmig gewölbten Mantel umrahmt. Die Pferde wer-
den von einer kleinen weiblichen Flügelfigur gelenkt, in der
man wie in der entsprechenden Wagenlenkerin der Ceres
die Trepidatio zu erkennen haben wird. Wie meistens
fast Mercur die Pferde vorn am Zügel und schwebt über
ihnen ein Amor. Unter ihnen der gelagerte Oceanus
mit einem Ruder in der Rechten; hinter seinem Rücken
streckt der Cerberus seine drei Köpfe aus dem Boden
hervor. Wie bei der ersten Gruppe der zweiten Klasse
sind alle drei göttlichen Gespielinnen der Proserpina bei
der Szene zugegen; dem Wagen zunächst Minerva mit
Schild und Speer in der Linken; ihr Kopf und nament-
lich ihr Helm sind dem Ergänzer viel zu klein geraten,
so daß über ihr ein unerträglicher leerer Raum geblieben
ist; die viereckige Bruchstelle unter dem Rande bezeichnet
den Platz, wo der Helmbusch ansetzte. Auf Minerva folgt
Diana in geschürztem Gewände und Jagdstiefeln und mit
Köcherband; Zoega glaubte auch noch eine Spur des Kö-
chers auf der rechten Schulter zu erkennen. Auch Diana
versucht die Entführung zu verhindern. Über ihr wird der
mit einem Diadem geschmückte Kopf der ruhig zuschauen-
den Venus sichtbar.

Die suchende Ceres in der linken Eckszene streckt
mit der Linken die Fackel vor; auch der rechte Arm, der
jetzt ergänzt ist, wird wie gewöhnlich eine Fackel gehalten
haben. Die beiden Pferde werden von der Trepidatio ge-

der Stecher der Tafel in den Monumenta Matthaeiana, zu lenkt. Über ihrem Rücken erscheint Caligo, deren Kopf
einem Iupiter gemacht hat, indem er ihm in die Linke den nach Analogie der übrigen Exemplare dieser Gruppe der
Blitz gab und den Felsen in einen Adler verwandelte. Da Ceres zugewandt hätte ergänzt werden müssen. Unter den
nun links von diesem Berggott, auch wenn man sich den Pferden lagert am Boden Tellus mit einem Kinde an der

Brust, dessen Kopf und rechtes Ärmchen modern sind;
ebenso der rechte Arm der Tellus.

Schleier der Caligo ergänzt denkt, ein viel zu großer leerer
Raum bleibt, so ist es wahrscheinlich, daß hier die Figur
der Nymphe weggebrochen ist, die auf 402 neben dem
Berggotte steht.

Anfang des dritten Jahrhunderts.
 
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