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August Georg; Franz Konrad; Karl Eugen; Schwäbischer Reichskreis [Editor]
Von Gottes Gnaden Wir August Georg Marggraf zu Baden und Hochberg, ... Kund und zu wissen seye hiemit jedermänniglich: Demnach ab Seiten des löblich Schwäbischen Creis-Ausschreibamts, zu Vorbiegung des so sehr gestiegenen Frucht-Preißes und dadurch zu besorgender allgemeiner Theuerung des wortlichen Innhalts verordnet worden: Von Gottes Gnaden Wir Franz Conrad, der Heil. Römischen Kirchen, Titulo Sanctae Mariä de Populo, Cardinal Priester von Rodt, Bischof zu Costanz, des Heil. Röm. Reichs Fürst, ... Von Gottes Gnaden Wir Carl Herzog zu Würtemberg und Teck, ... Fügen hiermit zu wissen: ... Signatum den 1. November 1770 ...: Als befehlen Wir hiemit gnädigst und gemessen, daß samtliche Unsere Unterthanen dieser heilsamlich erlassenen Verordnung ihres Inhalts nachleben sollen. Geben in Unserer Residenz-Stadt Rastatt den 20ten November 1770. — [S.l.], 1770 [VD18 14329387]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.31622#0001
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August Georg
Marggraf zu Baden.

on Gottes Gnaden Wir August Georg Marggraf zu Baden und Hochberg/ Landgraf zu
Sauscnbcrg, Graf zu Sponheim und Eberstcm, Herr zu Röteln, Badenweiler, Lahr, Mahlberg, der Landvogrcy Ortenau und Kehl rc. rc.
Ritter des goldenen Vlieses rc. Ihrer Kaiserlich - auch Kaiserlich - Königlich - Apostolischen Majestäten General - Fcldmarschall, sodann des
Heiligen Römischen Reichs, und des Löblich-Schwäbischen Kreises, wie auch Ihrer Hochmögendcn der Herrn General- Staaten der vereinig-
ten Niederlanden bestellter respective General der Kavallerie, und Genera!-Fcldmarschall-Lieutenant, Obrister über zwcy Regimenter zu Fuß rc. rc.
Ound und zu wißen seye hicmit jedermänniglich: Demnach ab Seitendes löblich Schwäbischen Creis-Ausschreibamts, zu Vorbiegung des so sehr gestiegenen
Frucht-Preißes und dadurch zu besorgender allgemeinerTheuerung des wörtlichen Innhalts verordnet worden:
Won Gottes Gnaden Wir Franz Konrad/ der Heil. Römischen Kirchen/ Titulo Mariä de
Populo, Kardinal Priester von Rodt, Bischof zu Kostanz, des Heil. Röm. Reichs Fürst, Herr der Reichenau und Oehningen, des hohen
Johanniter-Ordens zu Malta Groß-Kreutz und Protektor, auch des König!. Hungarischen St. Stephani-Ordens Groß-Kreutz, Abbt zu Szixard
in Hungarn, und zu Kastel-Barbara imKrcmonefischen, Jnfulirter Probst zu Eißgarn in Oesterreich rc.
Won Gottes Gnaden Wir Karl Herzog zu Würtcmberg und Teck/ Graf zu Mömpelgard/ Herr
zu Heydenheim und Justingen, rc. Ritter des goldenen Vließes, und des Löblichen Schwäbischen Kreyscs General-Feld-Marschall, rc.
^^ügen hiermit zu wissen: demnach Uns, als Ausschreibenden Fürsten des Löbl. Schwäbischen Creyses Hinterbrachtworden, wasmassen einige Zeit her der Preiß
AW des Getreidesan den meisten Orten dergestalten gestiegen, daß eine allgemeine Theurung und Land-drückende grosse Noch zu befürchten stehe, dessen Ursache aber
hauptsächlich mit-darinncn bestehet, daß wider die schon zum öftern ergangene Creyß-Schlüsse und gemachte Verordnungen sowohl inn-als ausländischen Negoti-
anten, Kaufleuten und Korn-Kippern gestattet wird, in diesem Löbl. Creyß grosse Frucht-Ou»nrL rheils auf dem Land, theils auf denen zum Besten des gemeinen
Mannes angestellten Markten aufzukaufen, solche zu steigeren, und in fremde Lande zu verführen;
Als will Uns von tragenden Creyß-Ausschreib-Amts-wegen allerdings obliegen, sothanem-demPublico so höchstschädlichen Unwesen nachdrücklichst vorzubeugen. Wir
haben demnach die sammtliche Hoch-und Lobl. Creyß-Mit-Stände wohlmeinend durch gegenwärtige ksrenres erinnern wollen, versehen Uns auch zu Ihnen gänzlich,
es werde in Dero Icrrlrorn; und Gebiethen, besonders bey denen Markt-Städten, ohngesimmt die ernstliche Vorkehr getroffen werden, damit allem Vor-und Aufkaufs, als
der ersten Quelle der so hoch gestiegenen Theurung, sattsam vorgebogen, auf die Kippere cm wachsames Auge gerichtet, ste allenthalben angehalten, und auf den Betrettunqs-
Fall sowohl selbige, als diejenige, welche von dergleichen verbottener Handlung Wissenschaft haben, und solches verschweigen, mit conülcanon und geschärfter Strafe
ohne einige Nachsicht angesehen, der Vorrath an Früchten nicht an Vorkäufler schlagweiß verwerthet, sondern auf Frucht-Markt-Städten in dem Creyß zum Verkauf
ausgestellet, oder Ihren mit Früchten mcht versehenen Mit-Ständen und deren Unterthanen zur eigenen Bedürfniß verabfolget, endlich aber auch darauf ein sorgfältiges
Augenmerk gerichtet werde, damit dem-zu der Theurung der Früchten gar vieles mit betragenden Frucht-Brantenwein-Brennen möglichst gesteuret, und aller Ueber-
maaß vorgebogen werden möge.
Und da nach den ältern Vorgängen besonders auch das Augenmerk darauf zu richten ist, daß mit Abbruch der eigenen Nothdurft die Früchten nicht in Uebermaaß
in die (schwertz verführet werden; So will in allweg nöthtg seyn, dißfalls nach denen vorliegenden Umstanden ein gewrsses tzusnrum proviforie zu bestimmen; Weßhalben
man sich zu denen Hoch-und Lobt. Creyß-Mit-Ständen gänzlich verliehet, es werde von Äenenselben die gemessenste Vorkehr dahin getroffen, und ein wachsames Auge
darauf gehalten werden, damit, wie See - wärts beschießet, also auch Land - wärts wöchentlich nicht mehr alsDreyhundert Malter Kernen, Costanzer Meß, mit Aus-
schluß des Roggen und der rauhen Fruchten, in die Schweitz paßircn mögen, den i. November 1770.
(/.§.) Franz Konrad/ (/.§.) Karl/
Cardinal und Bischof zu Lostanz. Herzog zu Würtcmberg.
Als befehlen Wir hicmit gnädigst und gemessen, daß sämtliche Uissere Unterthanen dieser heilsamlich erlassenen Verordnung ihres Inhalts nachteben sollen. Geben
m Unserer Residenz-Stadt Rastatt den roten November 1770. »
 
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