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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

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Die ehemals strassburgische Herrschaft Oberkirch
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https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0247

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Oie ehemals ttrassburgitche Herrschaft
Oberkirch.

Die alte große O r ten au theilte sich frühe schon in eine obere und
niedere Grafschaft, bei der Ausbildung des mittelalterlichen Territorial-
wesens aber zerfiel sie mehr und mehr in einzelne Gebiethe, deren Anzahl
endlich auf etliche zwanzig stieg. Mitten unter denselben lag die Herrschaft
Oberk irch, an Umfang die größte und an Verschiedenheit ihrer Gegen-
den wohl auch die merkwürdigste. Denn von der rauhen Höhe des Kniebis
erstrekte sie sich hinab bis in die üppige Ebene von Renchen und in die Tiefe
des Korker Waldes; umfaßte also eigentlich das Thal der Rench und das-
jenige der Acher mit ihren Nebenthälern, wo bald eine friedlich idyllische,
bald eine wild romantische Naturscene den Wanderer überrascht und
anzieht.
Die Herrschaft Oberkirch entstund aus einem zäringischen Stamm-
gute, erbte als ein Reichslehen an das Haus Fürstenberg und ward von
diesem an das Hochstift Straßburg verkauft, dessen Besizthum sie verblieb bis
der Friede von Lüneville ihr Gebieth dem Hause Baden zuschied. Ehevor
wir nun in das Alterthum hinaufsteigen, um ihre Anfänge und ersten Schil-
sale naher zu betrachten, möge uns ein achtbarer Gewährsmann die Zu-
stände schildern, worin sie sich bei jenem Anfalle befunden. Es ist der ehe-
malige oberkirchische Landvogt von Lasollape, dessen handschriftlichem
„Beschrieb der Ncichsherrschaft Oberkirch, unter besonderer Berüksich-
tigung ihrer religiösen, politischen, Civil- und Kameralverfassung" wir
Folgendes entnehmen.
„Nach ihrer physischen Lage besteht die Hälfte der Herrschaft aus
ebenen Feldungen und Matten, ein Theil aus fruchtbaren Kolinen, und der
Rest aus hohen meist mit Holz bewachsenen, oft aber auch ganz uncultivir-
tcn Felsenmassen. Ihr Flächeninhalt ist so ausgedehnt, daß er in drei
Tagreisen nicht wohl umgangen werden mag. Ihr Klima gehört zu den
 
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