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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Das badische Unterland: eine Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0329
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Treisam- und Elzthal, Kinzig- und Renchthal; nur das Alles in
kleinerem Maßstabe und in zahmerer Gestalt.
Der Rheinlanf von Rastatt bis Mannheim unterscheidet
sich von dem aufwärts bis Basel dadurch, daß er weniger In-
seln oder Werde, aber desto größere Beugungen hat. Die unter-
ländische Rheinthalebene aber zerfällt in drei wesentlich un-
terschiedene Theile, in das Tiefland, in die Hardebene und
in das Bereich des alten Ostrhein es.
Das Tiefland ruht zwischen dem Stromnfer und einen:
Hochraine, welcher sich aus der Gegend von Rastatt in viel-
fach wechselnder Beugung bis gegen Mannheim hinabzieht. Es
besteht größtenteils aus Moor- und Ried gründ mit bedeu-
tenden Torflagern, Wald-, Wiesen- und Ackerstrecken. Auf deu
verschiedenen Vorsprüngen dieses ehemaligen Hochufers lagen
die Orte Ketsch, Lußheim, Huttenheim, Hochstätten, Linken-
heim, Leopoldshafen, Eckenstein, Knielingcn, Darland, Forchheim,
Mörsch, Bietigheim und Oettigheim.
Der Hochrai n erhebt sich bei Oettig- und Bietigheim 410h
bei Mörsch 395h bei Neureut und Eckenstein 380h bei Hoch-
stätten 370h bei Huttenheim 360h bei Rheinhausen 350h bei
Lußheim 347' und bei Ketsch 340' über die Meeresfläche, wäh-
rend sich das Tiefland in dieser Strecke von 375 bis 315'
niedert. Die Höhe des Raines selber bewegt sich also meistens
zwischen 25 und 35h wobei er sich der Richtung nach bald
nahe, bald ferne vom Thalwege des Rheines in verschiedenen
Buchten und Vorsprüngen hinzieht.
Die Hardebene erstreckt sich wie eine lang gedehnte Sand-
bank von der Murg bis an de:: Neckar hinab, und ist größten-
teils mit Eichen- und Forlenwald bedeckt. Ehedem bildete
sie eine zusammenhängende Waldung, welche man zum Unter-
schiede von deu: großen Harde jenseits des Rheines (dessen Be-
nennung sich aber nur in: Gebirge erhielt) den kleinen oder
Lußhard hieß'). Als Reste dieses alten Forstes bestehen gegen-

1) Andere leiten diese Benennung von ruchs (Ünx) her oder von Lu sc,
Morast, senting. Die urkundliche Schreibung ist jedoch Lu z-hart, wie 1086
 
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