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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Asbrand, Carl: Das Schloß Staufenburg in der Mortenau
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0442
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schmückender Hand. Ringsum zeigt sich der Einfluß, welchen
der musterhafte Rebbau des fürstlichen Schloßbesitzers übt.
Allerwärts ist freudiger Aufschwung. Die meisten „Drittel"
sind abgelöst, der Nest wird's bald sein. Die edeln Rebsorren
dringen überall durch.
Jetzt ist Prinz Wilhelm von Baden Besitzer des schönen
Schlößchens. Es läuft eine nette Erzählung um, wie der „hohe
fremde Offizier" neulich selber im tiefen Jncognito und allein
nachgesehen, ob Alles im rechten Geleise gehe.
Von den alten Schloßgebäuden steht nur noch das ehema-
lige Junkerhaus, wie es in den letzten Zeiten der Wider-
grüne, oder das Amthaus, wie es unter den von Orscelar
und Baden-Baden hieß. Dahinter ist der oft erwähnte Thurm,
jetzt mit eiuem Zimmer überbaut; er soll „das Verließ" bergen.
Gen Süden nimmt ein großes, nicht eben zierliches Keller- und
Speichergebäude die ganze Front ein; die nördliche Mauer, an
welche sich einst das Stollenhaus und die Kapelle gelehnt, steht
mit ihren leeren kleinen Fensterhöhlen frei.
Im Zwinger ist gen Nordwest ein hübscher Garten an-
gelegt. Seine Mauer umzog einst das ganze Schloß; gen Nor-
den ist dies wohl erkennbar, aber südwärts hat der Einsturz des
„neuen Baues", welcher einst an der Stelle des großen Kellers
stand, sie ganz niedergelegt. Links am Burg weg sieht man
jetzt ein großes Trotthaus und von ihm hinab erstreckt der Dup-
pelsberg seine weinberufene Halde. Bei der großen Linde
aber sind zwei Oekonomiegebäude aufgeführt ^).

75) Auf dem kleinen Plane des Titelbildes bezeichnen die Buchstaben A.
das jetzige Wohngebäude, frühere Amthaus; k. den alten Thurm gegen
die Gebirgfeite; 0. Raum zwischen Mauer und Schloßgebäuden; v. Keller-
gebäude, wo früher der „neue Bau"; kl. Brunnenhaus; kV Thorweg; 6. Thurm
und Gefängniß, Altan; kl. Zwingergarten; I. Spuren der alten Zwinger-
mauer; L. neue Oekonomiegebäude; k>. ehemalige St. Georgskapelle;
Ak Stollenhaus, dann Küferei; N. Stallung (k., Al., wurden 1832 wegen
Baufälligkeit abgerissen); O. Weg nach Appenweier; ?. oberer Garten, wo einst
der Widergrün Häuser; <1. Weg nach Durbach; kl. Schloßltnde; 8. Rondell;
1k Weg in den Stollenwald.
 
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