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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 2) — 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.12007#0112
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'Jm Jahre 1564 grassierte „die böße Krankheit der
Pest", und bis 1571 stiegen die Fruchtpreise dermaßen,
daß der Sester Roggens 12 Schillinge galt, was als
etwas Außerordentliches in den Knopf des Münsterthur-
mes eingegraben wurde.

Es folgten aber bald wohlfeilere Zeiten. So galt im
Jahre 1580 das Korn fünf, der Weizen sechs, die Gerste
nnd der Haber je drei Schillingc der Scster. Dcr Sanm
Weines kostete 2 Gulden 40 Krcuzer, der Sester Salz
drei Schillinge, das Pfnnd Anken einen Batzen, das Pfund
Fleisch vier Pfenninge, die Maß Nnßöles fünf Schillinge,
die Maß Honig vier Batzen, der Zentner Stockfische sechs
Gulden, das Pfund Karpfen vierzehn und ein Häring zwei
Pfenninge? Der Taglohn einer Wäscherin betrug einc»
Schilling und der eines Holzmachers drei Batzen.

Jm Jahre >584 beschenkte die Universität, deren
Professoren und Schüler wegen der Pestkrankheit nach
Villingen gezogen und dort bei den Franciscanern frennd-
liche Aufnahme gefunden, dieses Kloster mit einem präch-
tigen, kostbaren Meßbuche.

Iener Pest folgte im Jahre 1586 eine „leidige hoch-
bcschwerlichc Theuerung der lieben Früchte, welche wider
männiglichs Verhoffen in die Länge gedauert". Und nach
sechs Jahren trat wieder ein großes Sterb en ein, moranf
dann, gegen das Ende des Jahrhunderts, eine Wohlfeile
zn herrschen begann, wic die belobte von 1580.
 
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