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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI Heft:
Heft 1 (Mai 1933)
DOI Artikel:
Gutmann, Carl: Zur Besiedelung des Rheinhochgestades südlich Rastatt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0054

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Nach Nnalogie der elsässischen Funde werden wir auch in den Jffezheimer
Gefähen Graburnen anzunehmen haben.

Für die römische Siedlung an Stelle öes heutigen Jfsezheim hat öie
Grabung auf öem völkerwanderungszeitlichen Grabfeld neue Anhaltspunkte
gebracht. Es scheint, Lah demnächst auch über das römische Rastatt sich einige
bestimmtere Nnhaltspunkte ergeben werden.

Don alamannisch-sränkischen Funöen ist zunächst eine Ergänzung zum
Jsfezheimer Grabfeld zu melden. Am 5. März 1932 kam im Hofe öes An-
Wesens Nlois Heitz, und zwar im Hang öes alten R'heinhochusers, eine neue

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Abb. IZ. Lrgänzung ;u Plan Abb. II, Zundberichte II, S. 182

Grabstelle zum Vorschein. Beiliegende Planskizze äks Deckblatt zum Plan öes
Grabfeldes in Badische Funöber. 193O H. 5 S. 182 unö Mannus Dd. 23
S. 61 verzeichnet öas Grab als 2ir. 34 in nächster Nähe von 2ir. 21. Auf-
fallenderweise war das Skelett noch einigermahen erhalten, so öah das Schä-
deldach nebst öen wichtigsten Röhrenknochen gehoben unö öem Freiburger
Anatomischen Fnstitut übersandt weröen konnte^.

Das Skelett lag mit öen Fühen nach AAO in etwa 1 m Tiese. Die Länge
öes Toten betrug vom Kopf bis zu öen Fuhknöcheln 1,60 m. Die Breite des
Grabbettes zeigte 64 cm. Jn 60 cm Entfernung vom Kopf, alsv über der
Drust des Bestatteten kam eine einfache eiserne Schnalle zum Dorschein, die
durch öen Druck des Erdreiches ganz aus öer ursprünglichen Lage verschoben
war. Sie besteht aus kräftigem Eisenblech, ist 8 cm lang bei einer Basisbreits
von 4Vs cm. Die Verzierung bestelht aus drei Bronzeknöpsen, von öenen zwei
noch erhalten sind. Vom Gegenbeschläg konnten nur noch ganz schwache Reste
erkannt werden.

Das neue Grab ist insosern beachtenswert, als es zeigt, öah der Frieöhof
sich ursprünglich über das durchgrabene Areal hinaus bis zum Aanöe öes
Hochufers erstreckte. Wohl haben die Anwohner gelegentlich der Durchsuchung
des Grabfeldes erzählt, dah früher schon am Hochufer Schädel unö Schwerter
zum Borschein gekommen seien. 2'ch hielt aber die Angaben sür starke Lleber-
treibungen, um so mehr, da ja bei öen systematischen Grabungen nicht ein
einziger Knochen irgend eines Skelettes gehoben weröen konnte. Bun zeigt
es sich aber, dah die Skelette am Rande des Hochufers anscheinend besser er-

^ Ein Llntersuchungsbericht liegt bis heute leider noch nicht vor.

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