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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI Heft:
Heft 3 (November 1933)
DOI Artikel:
Schleiermacher, Wilhelm: Ein Mithreum in Riegel
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0097

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Amtl.Nachrichtenblatt für die ur- und friihgeschichtliche Zorfchung,
herausgegeben vom Ausschuft für Ur- und Zrühgeschichte Vadens.

Verantwortlich für die Schriftltg.: das geschäftsführende Mitglieö des Aus-
fchusfes für ülr- u. Frühgeschichte Dadens, Prvf. W. Deecke in Freiburg i. Br.

Vand III Heft Z November lyZZ

Jnhalt:

Schleiermacher: Ein Mithreum in Riegel. S. 69 —78. — Schmidle: Stand der
Sipplinger Pfahlbau trocken? S. 79—88. — Werner: Silbermünzen Theo--
derichs d. Gr. von Mengen (Qberbaden). S. 89 — 96. — Rezensionen. S. 97- 104.
Alexander Würtenberger f. S. 104.

Lin Mithreum in Megel.

Don Wilhelm Schleiermacher.

Auf dem Gelände öes Erzbischöflichen Kinderheimes Westlich öer Land-
strahe von Riegel nach Endingen stieß man im Dezember 1932 beim Rigolen
auf einen römischen Qnschriftstein und auf Reste eines Gebäuöes. Die Fund-
stelle liegt auf dem Gewann Beim Kloster, etwas nördlich von öem Punkt,
öen schon Schumacher auf seiner Fundkarte von Riegel, Schauinsland 28,
1901, 3, als römische Fundstelle eingezeichnet hat. Die auf dem neugefun-
denen Stein erhaltene Weihung OklO IdlVIO'I'O legte sofort den Geöanken
an ein Mithrasheiligtum nahe. Durch das freunöliche Entgegenkommen der
Leitung des Erzb. Kinderheimes wurde die Fundstelle vor weiteren Störun-
gen bewahrt, bis im März und 2lpril 1933 eine mit Mitteln öes Museums
für Ülr- und Frühgeschichte in Freiburg ausgeführte Grabung Sicherheit über
die bauliche Anlage brachte. Bis dahin übernahm Herr Hauptlehrer Langen-
bacher in dankenswerter Weise die Beobachtung und den Schutz der Funöstelle
und ihrer unmittelbaren Llmgebung.

Währenö östlich öer Lanöstraße öie zur Höhe öer Michaelskapells hin-
aufführenden Hänge ansetzen, liegt dsr Fundplatz selbst schon im ebensn Ge-
lände. Eine starke Schicht von eingeschwemmtem Löß, stellenweise durchsetzt
von lehmigen oder kiesigen Streifen bildet für öie vorrömische Zeit öen ge-
wachfenen Boden. Für öie ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung muß
jedoch eine über öem Löß befindliche stark verlehmte Schicht von öurchschnitt-
lich 0,5 m Mächtigkeit öem gewachsenen Boden zugerechnet Weröen, öa sie ohne
besondere Störungen, wie Baugruben o. ä., Kulturreste aus öieser Periode
nicht enthält. Der darüber gelagerte lehmige Schutt von 0,4—0,5 m Mächtig-
keit hebt sich nur sehr undeutlich ab, ist aber an den eingeschlossenen Kultur-
resten sicher zu erkennen. Die moderne Humusfchicht hat eine Mächtigkeit von
0,3—0,4 m. 2ln der Funöstelle ist ein leichtes Fallen aller Schichten nach
Rordwesten zu beobachten.

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