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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

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Heft 7 (April 1935)
DOI Artikel:
Kraft, Georg: Breisach-Hochstetten: vorläufiger Bericht über die Ausgrabungen 1931/34
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0287

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Knochen und ein paar Bruchstücke von Glasarmreifen. Die gleiche Füllmasse
bedeckte auch den Lehmblock. an dem die Scherben z. T. eng gepreht anlagen
und ging nach oben ohne scharfe Grenze in öie Kulturschicht über. Die Scher-
ben gehören grober und feiner (schwarzer wie bemalter) Ware an^. Deim
Säubern der Funde ergab sich noch etwas Hüttenlehm mit Abörücken von
kantigen Hölzern (Latten?), ein größeres Stück ist hohlziegelart'ig gewölbt'
schliehlich grohe Stücke Eisenschlacke. 2ln der Nordvstecke öes Lehmblocks lag
in dem Kanal — Oberkante in gleicher Höhe wie die öes Lehmblocks — ein
gut erhaltener Mühlstein (Abb. 111); ein weiteres (Mühlstein-?) Druchstück
fand sich schrägstehend unmittelbar östlich der östlichen Vrücke.

Abb. 114. Breisach-Hochsletleii.
0fe» Zy. 1 :50.

Dei 39 bestand öie Füllung am Kern aus einer rein schwarzen, erdigen
Masse gespickt voll mit Scherben. Darüber liegt brauner Kies mit Stückchen
gebrannten Lehms; ebensolcher Kies, aber ohne gebrannten Lehm erfüllt die
randlichen Teile des Kanals. 2luch beim Reinigen der Funöe kamen nur
einige wenige kleine Drocken gebrannten Lehms hinzu. Die Keramik gehört
allermeist einer gedrehten, durch und durch gelbrötlich-bräunlichen, kräftigen
Ware an (ferner ein Gefäh mit Glimmerüberzug). Einige Scherben — von
einem oder zwei Gefähen — sinö überbrannt (blasig, verbogen). Ein verein-
zelter Scherben eines schwarzen Feingefähes zeigt angefrittete Bronzespuren.

2lm klarsten liegen die Derhältnisse bei dem erstgefundenen Ofen 59. R.
Halter hat ihn bei einer Notgrabung Dovember 1932 untersucht und daraus
hingewiesen, dah die zahlreichen Scherben von einheitlicher Machart sind, und
dah nur ein Knochenstück herauskam. 2n der Tat gehört alles derselben ge-
drehten, durch und durch gelbrötlich-bräunlichen kräftigen Ware an und dürfte
vor allem Schalen und Däpfe ergebenö«. Einige Stücke sind deutliche Fehl-
brände (graublau, blasig, verbogen, sehr leicht); andere schiefern. Drocken ge-
brannten Lehms waren reichlicher als sonst und dicker (3 Stücke messen rund
12 : 8: 3 cm). Einige davon können einem Lehmgewölbe angehören, sie und
andere zeigen Dutenabdrücke und Spuren von Formung. Halter traf sie (mit
Ausnahme der Westecke der Grube) in der ganzen dunkelbraunen Füllung
unregelmäßig zerstreut an, bes. reichlich an der Oberfläche und in der Osthälfte
der Grube. Die Richtung der glatt abgestrichenen Flächen war verschieöen
(nach oben, unten, seitlich). 2lm Ostende des östlichen Zuleitungskanals lagen
Reste eines Mühlsteins.

Dieser Ofen 59 hat offenbar als Töpferofen gedient, die darin gesundene
2rdenware ist also Hochstettener Herkunft^. Dasfelbe dürfte für 39 gelten,

Scherben ein und desselben Gefähes einfach-kräftiger 2lrt mit Ring-
stempeln auf der Schulter liegen hier wie in Grube 67.

52 2koch nicht zusammengesetzt.

2ch verdanke der Freundlichkeit von E. Dogt, Zürich, die Kenntnis von
Töpferöfen desselben Heizungsprinzips aus derselben Zeit, die er im Spät-
jahr 1934 untersucht hat; dabei konnte er wichtige Einzelheiten der Konstruk-
tion feststellen, die sich in Hochstetten infolge der ungünstigen Dodenbeschaffen-
heit — Llntergrund Kies, Dauten aus stark sanöigem Lehm — nicht erhalten
haben. 2lndrerseits bestehen aber auch offensichtliche 2lbweichungen.

so


uvv




Abb. I IZ. Breisach-Hochstelten. Ofen Zy. 1:50.

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