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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI issue:
Heft 9 (Juli 1935)
DOI article:
Gropengießer, Hermann: Beobachtungen, Funde und Untersuchungen im Bauabschnitt Mannheim der Reichsautobahn: 1934/35
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0339

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ObersekretLr Schnritt) ständig Arbeiter zur Verfügung stellte, öeren Zahl
über ein halbes 2ahr lang acht betrug. Auch mit den Arbeiterabteilungen der
älnternehmer und deren Führern hat während der ganzen Zeit ein erfreuliches
Einvernehmen geherrscht, nachöem balö die Aufmerksamkeit der Leute gsweckt
und durch die fchönen Funde immer mehr gesteigert wurde. Besondere 2lcht-
samkeit ist bei dem ganzen Trupp wie auch bei Ginzelnen entsprechend belohnt
wvrden. 2luch den städtischen Behörden des Tiefbauamts wie des Straßen-
bahnamts (Ausgrabungshütte in Seckenheim) ist manche Förderung der 2Ir-
beiten zu verdanken. Die Lichtbildaufnahmen wuröen durch das städtische
Schloßmuseum hergestellt; im Mvellieren öurften wir uns öer älnterstützung
gelegentlich der Beamten öer Reichsautobahn wie auch der Anternehmer er-
freuen. 2Illen so Deteiligten bleibt der aufrichtige Dank der Wissenschaft, öer
in den reichen und schönen Funden unvergängliche Gestalt erhält. Jm ganzen
wird es gelungen sein, der meisten Fundgelegenheiten Herr zu werden; mög-
lich bleibt natürlich, daß während der Nachtschichten, die besonders im Secken-
heimer Dünengebiet während mehrerer Monate öurchgeführt wurden, eins
oder das andere nicht bemerkt worden ist, da die künstliche Beleuchtung ber
Erkennung der Kleinfunde nicht günstig war; aber Herr Wolber hat gelegent-
lich auch in der Nacht sich holen lassen. Die Funöe sinö nach Absprache mit der
Bauleitung dem Schloßmuseum Mannheim zugeführt worden und werden
dort ihre Bearbeitung ersahren. Erst im März 1S35, als der Außendienst
etwas abslaute, konnte an öie Aeinigung der Funde gegangen weröen. Bei
einer -Zahl von etwa 120 Kisten wird öiese vorbereitende Arbeit noch einige
Zeit dauern. Eine genaue Aebersicht über die Funöe im einzelnen ist daher
noch gar nicht möglich. Die Bearbeitung wird öurch die Enge öes Magazins
wie öer Werkstatt stark behindert, eine von der Regierung erbetene Erwei-
terung ist zum zweiten Male abschlägig beschieöen Woröen; das gleiche gilt
auch von den Ausstellungsräumen, so öaß eine Aufstellung, wie sie das Bolk,
um zu einer lebendigen Borstellung seiner älrgeschichte zu kommen, nötig hat,
in absehbarer Zeit nicht möglich urch auch die wissenschastliche Benützung und
Auswertung ungemein erschwert wird. Eine kleine Auswahl der bedeutsamsten
Funde war im 2uli bereitgemacht und auf die Ausforderung des General-
inspekteurs für das deutsche Strahenwesen Dr. Todt auf der Ausstellung „Die
Strahe" in München während der Sommermonate gezeigt worden. Bach öer
Rückholung der Ausstellungsgegenstände im Oktober sinö sie behelfsmäßig im
ersten Saale des Schloßmüseums ausgestellt. 2m Sommer wie im Herbst
fanden zahlreiche Führungen einzelner Fachgenossen wie auch von Bereinen
und Verbänden unö Liebhabern an öen wichtigeren Stellen des Grabungs-
geländes statt. Auf einem Mitgliederabenö des Altertumsvereines im Som-
mer 1934 konnten die bis dahin erhobenen wichtigsten Funöe gezeigt und er-
läutert werden. Jm 2uli konnte auch der Ausschuß für älr- unö Frühgeschichte
Badens in mehreren von der Staötverwaltung Mannheim zur Verfügung
gestellten Kraftwagen die Hauptstellen der Arbeiten besichtigen.

Dieser Bericht vermag nur eine rohe Gesamtschau über die Funöe und Er-
gebnisse zu bringen, die nicht auf alle Einzelheiten eingehen kann. Denn in-
folge des immer noch anöauernden Außenöienstes war eine eingehendere Sich-
tung und Sonderung der Masse der Funde noch nicht möglich, so daß auch öie
wissenschaftliche Würdigung ihrer Dedeutung nur eine allgemeine unö vor-
läufige sein kann.

Der Dericht über öie Beobachtungen und Forschungen beginne zuerst mit
dem Llntergrund. Für öie geologische Geschichte öes unteren Aeckarlandes von

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