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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

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Heft 10/12 (Juli 1936)
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Einleitung
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Fundschau 1934/35
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0378

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heim (s. 3, 3O8ff.,.i), aber auch in diesem Wechsel der Ergiebigkeit zeigen sich
gewisse Tatsachen der Besieölung, die bislang nicht ersahbar waren. Dankbar
sei festgestellt, dah gerade bei Heidelberg und Mannheim von Autobahn und
Arbeitsdienst auch unscheinbare Funde gemeldet wuröen, öie je unerwarteter,
um so erwünschter sind (S. 380, 4O4). Llnd einen wesentlichen Fortschritt stellen
z. W so unscheinbare Stücke wie öie Scherben von Allmannsweier (Schutter-
entlastungskanal; S. 365) vor; gefunöen an einer Stelle und in einer Tiese, wo
niemand hätte suchen können, helsen sie nicht nur öie „Siedlungslücke" in
Mittelbaöen füllen, sonöern zeigen, dah noch in frühgeschichtlicher Zeit Wasser
an Stellen floß, wo die heutige Oberfläche nichts öavon verrät.

Schliehlich kam von vielen „klassischen" Funöstellen neues Material, so
von Altenburg, Dettighosen, Säckingen, Jlvesheim, Seckenheim. Es ist ein
öringliches Gebot, wenigstens einige solcher grohen Fundplätze einmal plan-
mähig zu untersuchen, um die Zusammenhänge besser erkennen zu können und
zu einem geschichtlichen, wissenschaftlich gesicherten Dilö zu kommen, wie es
derzeit schon bei den Frühgermanen geschieht.

Die Zahl öer Melöungen öars freilich nicht öarüber hinwegtäuschen, dah
nur der geringste Teil öer tatsächlich angeschnittenen oder zerstörten Alt-
sachen bekannt wird; man wird beim Durchlesen der Funöschau immer wieöer
auf bestimmte, altbekannte Fundorte stohen, unö in ihrer Aähe sitzt ein tätiger
Mitarbeiter der Denkmalpflege. Aach meiner Schätzung werden etwa ge-
meldet 1O v. H. der Skelette, 1 v.H. Steinbeile, von Feuersteinen unö Scherben
gar nicht zu reden. Selbst dort, wo Kenntnis vorhanden ist, kommt es heute
noch vor, dah der Bauherr „kei Komöde" haben will und schweigt. Da hilst
nur anhaltenöe Kleinarbeit der Aufklärung. älnö wir sordern nachörücklich
auf, doch ja alles zu melden, auch Knochen, sonderbare Steine, altes Mauer-
werk, mittelalterlich aussehende Geräte und Münzen; lieber zweimal zu viel
als einmal zu wenig melden!

Zundschau 19Z4/Z5.

Altsteinzeit.

Die Entdeckung öer altpaläolithischen Station Murg (S. 316ff..) ist ein
wesentlicher Fortschritt in der Erforschung der Geschichte öes eiszeitlichen
Menschen; die geologische Bearbeitung ist im Gang. Auch die Ausgrabung
von Prof. Lais am Ölberg erbrachte nicht nur die stratigraphische Klar-
stellung der von L. F.^ Zotz entdeckten Mederlassung, sondern noch zwei neue
Fundschichten, die eine im Löß, öie andere darunter.

Murg A. Säckingen. Die Lehmgrube Rogg (s. Dad. Fber. 3, 306; 316 ss.)
lieferte neue Geräte, die im Rahmen des schon bekannten bleiben.

Ölberg Gkg. Ehrenstetten A. Staufen- „Jn der Zeit vom 31. August bis
6. September 1934 wuvöe die in öen vorhergehenden Jahren durchgeführte
Grabung am Ölberg zu einem vorläusigen Abschluß gebracht. Von dem noch
stehenden Teil öes Schuttkegels vor öen Felsen Wurde ein 2 in breites und
etwa 7 m langes Stück nach Süden hin bis auf die Sohle der vorhergegan-
genen Abgrabung abgetragen. Dabei wurden im oberen Teil des auch hier

^ Zu dem Aufsah von Prof. Gropengieher können wir hier noch einige
Aöbildungen aus dem Aufsatz „Reichsautobahn und älrgeschichte bei Mann-
heim" von Prof. H. Gropengieher in den Mannheimer Geschichtsblättern,
36, 1935 S. 176ff.> bringen (Tas. lll, VII), deren Druckstöcke uns freundlicher-
weise von der Schriftleitung der Mannheimer Geschichtsblätter überlassen
wurden.

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