Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI Heft:
Heft 10/12 (Juli 1936)
DOI Artikel:
Fundschau 1934/35
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0403

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
befestigungen des 17. und 18. Jahrhunderts". „Der Schwarzwald", Monats-
blätter des Badischen Schwarzwaldvereins, 1933, Hest 7, S. 112—115 unö
11, S. 177—180, und von K. Ssith: „Linien und Schanzen im südlichen Schwarz-
wald. Ein Beitrag zu Len Schwarzwaldbefestigungen öes 17. und 18. 2ahr-
hunderts". „Das Markgräslerland" 6, 1935 S. 23 ff.

Den Landhag westsüdwestlich Bergalingen habe ich zusammen mit E.
Gersbach besichtigt. Durch den offenbaren Zusammenhang mit der Schanze bei
Punkt 735 (Blatt 154, Wehr), die einen alten Aufgang von Wehr her öeckt
und einen Äberblick über den nordwärts ziehenden Steilhang gibt, ist der
Landhag als neuzeitliche Befestigung erwiesen; seine Primitivität ^ erklärt sich
einmal durch die Erstellung durch den Landsturm, zum anöern durch öie fast
sturmfreie Lage; wo aber Gesahr bestand, wie an dem alten Aufgang von
Wehr her, ist er erseht durch neuzeitliche Befestigungen. Damit stimmt über-
ein, dah er in einer Linie liegt mit ähnlichen Schanzen westlich Todtmoos, die
K. Seith beschreibt und die die Verbindung zu den Schanzen am Herzogen-
horn herstellen.

Eine ungeklärte Erscheinung ist:

Minseln A. Schopfheim. Westlich des Orts, auf öer „Siebenhügel-
matt", einem nieöeren Bergrücken sieben wallartige Erhebungen (Mittei-
lung Zollbeamter H. Herm).

Römische Zeit.

Für öie Frühzeit der römischen Besetzung sinö nach Laufenburg (S. 220 f.)
Herten und Herbolzheim von Beöeutung. Aeue bürgerliche Steinbauten wer-
den gemeldet von Homburg, Brennet, Grenzach, Liel, Biengen, Mengen,
Helmlingen, Balg, St. Leon (Altluhheim). Hüfingen, Konstanz, Baöenweiler,
Aiegel, Lahr-Dinglingen, Offenburg, Ettlingen, Pforzheim, Laöenburg (Tri-
bunal), Heidelberg-Aeuenheim sind schon bekannte, gröhere Aiederlassungen.
Einen erstmaligen Einblick in öie Art und Dichte der römischen Besieidlung
gibt der Veitrag von F. Kuhn für das Gebiet zwischen Lörrach und Ahein-
felden. Gräber sind selten und ärmlich (Jechtingen, Mörsch).» Einfache Wohn-
gruben liegen in Herten, Jhringen (und Lottstetten) vor. Von den neuen
Brunnen (Eichstetten, Jhringen, Wallburg — ? —> Hlvesheim) ergab öer von
Jhringen grundlegend wichtige neue naturwissenschaftliche Besunde, der von
Jlvesheim ein Hirschskelett (vgl. S. 203f.). Die römische Strahe in öer Baar
wurde durch eine Ferngasleitung angeschnitten, die im Breisgau durch Ver-
legung der heutigen, gleichziehenden Landstrahe und dabei überhaupt zum
erstenmal nachgewiesen; eine unerwartete Vermehrung unserer Kenntnisse ist
der römische Hohlweg von Mengen. Regulierungsarbeiten am Sandbach er-
möglichten K. Gutmann Bergung wichtiger Fundstücke und in Zusammenarbeit
mit öem Freiwilligen Arbeitsdienst die älntersuchung einer Brücke. Jmälnter-
land kamen römische Bildwerke zutage bei Dilsberg unö, in sekundärer Ver-
Wendung, in Sinsheim und Ladenburg, während Süöwestbaden hierin un-
ergiebig ist.

Rsmerstraße Marbach—Klengen—Donaueschingen. Der Bau der Ferngas-
leitung Dillingen-Donaueschingen gab öie Möglichkeit, öen älntergrund der
Strecke der Peutingerstrahe von Donaueschingen bis gegen Zollhaus—Villin-
gen zu beobachten. Die Strahe war das ganze Mittelalter hindurch bis ins
18. Jahrhundert benützt und verläuft öeshalb heute nicht mehr ganz in der
römischen Trace mit den in stumpfen Winkeln aneinanderstohenöen geraden
Strecken, wie auch schon die Karte zeigt. Es fanden sich öeshalb auch an
mehreren Stellen zwei Strahenkörper übereinander. Die Ferngasleitung ver-
lief von Punkt 721,5 südöstlich Marbach mitten in öer heutigen Trace der

° Vergl. auch den „Landgraben"; Oberamtsbeschreibung Leonberg, 1930
P. Göhler, S. 232fs.).

373
 
Annotationen