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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 13.1937

DOI issue:
Fundschau 1936
DOI article:
Rest, W.: Eine jungpaläolithische Speerspitze von Leipferdingen (Amt Donaueschingen)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42015#0037

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Erne jungpaläolithische Speerspitze von Leipferdingen Amt Engen

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Steinach (Kinzigtal; A.Wolfach). 1. „Heidenschlößle" auf dem Artenberg: zerklüfteter
Felsvorsprung; auf dem anschließenden Grat teils Steinriegel und --Haufen, einmal eine
Hüttenstelle (?), am Hang Terrassen. — 2. Leh: 2 mittelalterliche Hofstetten und Acker-
terrassen (gemeldet von Prof. O. A. Müller, Offenburg, auf Grund von Volksüber-
lieferung).
Wittlingen (A.Lörrach)—Z'Marten. Viele spätmittelalterliche Scherben, früher auch
öreibeinige Tontöpfe, an der Stelle einer früheren Martinskirche (E. Eble).
Ackerterrassen und Steinriegel.
Im Wald befindliche künstliche Terrassen beweisen alten, meist mittelalterlichen
Acker-(und Wein-)bau. Im Interesse der Ortsgeschichte find sie zu beachten, ebenso
Steinlefehaufen in Gestalt von langgestreckten Riegeln oder runden Hügeln. Auf
dem Hagenbacher Hof (A.Lörrach) z. B. wird heute fast nur Viehzucht getrieben,
die alten Ackerterraffen aber beweisen in Verbindung mit dem Steinkistengrab, daß
im frühen Mittelalter hier eine allseitige bäuerliche Wirtschaft betrieben wurde.
Zugleich wird damit fantastischen Mißdeutungen (s. u.) vorgebeugt.
Dettmaringen (A.Waldshut). Auf dem Beugenhölzle kein Abschnittswall, aber alte
Nckerterrassen.
Hagenbacher Hof (A.Lörrach). Ackerterrassen unterhalb der Steinkiste im „Obmanns-
grab".
Hundheim (A.Wertheim). Ackerterrassen waren als heiliger Bezirk angesprochen
worden (Wahle).
Pforzheim. „Hügel" und „Wälle", die als Kultanlagen angesprochen worden waren,
stellten sich als Spuren alten Ackerbaues dar; als Zeugnisse mittelalterlicher, heute im
Wald gelegener Wirtschaft sollen sie planmäßig-zeichnerisch ausgenommen werden (Wahle).
Riedern a.S. (A.Waldshut). Im Wald „Geierweg" am Verghang Ackerterrassen.
Tiengen (A.Waldshut). Auf dem Galgenblick Steinriegel.

Line jungpaläolithische Speerspitze von Leipferdingen
(Amt Donaueschingen).
Don W. Rest, Freiburg i. Br.
Mit einer Abbildung im Text.
Das badische Landesmuseum in Karlsruhe verwahrt unter feinen zahlreichen
Hallstattfunden einen Gegenstand aus Rengeweih (Inv. 0 6297), dessen Herkunft
und Bedeutung bisher noch nicht in entsprechender Weise gewürdigt bczw. er-
kannt wurde.
Es handelt sich um ein noch 7,7 ear langes, abgebrochenes, stabförmiges, grau-
gelbes Geweihstück mit annähernd gleichmäßig abgerundeter Spitze. Querschnitt
kreisrund, nach den Enden zu unregelmäßig oval. Durchwegs geglättet und poliert.
Die beiden Hinteren Drittel des Artefakts sind allseits kerbschnittverziert. Während
auf drei Seiten in der Längsrichtung verlaufende Zickzacklinien mit z. T. über-
schneidenden Enden liegen, zeigt die schmale Seite drei gegenständige Gruppen von
kleinen Schrägkerben. Angefähr diesen entsprechend schiebt sich auf der schräg ge-
genüberliegenden Kante, zwischen zwei Zickzacklinien, ein weiteres Schrägkerben-
bündel ein. Äber die Fundumstände liegen folgende spärliche Notizen vor: Das Stück
wurde 1888 beim Bau der Bahnlinie Tiengen-Hintschingen in der Nähe von Leipfer-
 
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