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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 15.1939

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Fundschau 1938
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https://doi.org/10.11588/diglit.42536#0035
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Fundschau

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Westen wurden keine weiteren Gräber mehr angeschnitten; das Gräberfeld zieht sich also
am Weg entlang (H. Stoll).
Hallingen '(Lörrach). 1.) Zu dem alemannischen Gräberfeld in Flur Wolfenwasen
teilt F. Kuhn mit, daß er durch laufende Überwachung der Baugruben, aus denen neuer-
dings "keine Gräber mehr zutage kommen, die Südgrenze des Gräberfeldes festlegen kann.
2.) In Gewann Ifang wurde ein alemannisches Gräberfeld angeschnitten, das zu der
abgegangenen Siedelung Hiltalingen gehören könnte. Freigelegt wurden bis jetzt 4 Gräber
und Reste eines zerstörten Grabes, von denen eines mit Sandsteinplatten eingefaßt war
(Grab 2). Die andern Gräber wurden meist unbeobachtet zerstört, Beigaben sind keine
bekannt geworden. Beachtenswert ist, daß aus dem Steinplattengrab Bruchstücke von 2 run-
den Mühlsteinen geborgen werden konnten; nach Begutachtung von R. Lais besteht der
eine aus einem sanösteinartigen Konglomerat des oberen Rotliegenden, der andere aus
einem groben kieseligen Sandstein des mittleren Buntsandsteins. Die Grabplatten sind
aus glimmerreichem, feinkörnigem Sandstein des oberen Duntsandsteins, die Kopfplatte
aus Süßwafserkalk (F. Kuhn).
Herbolzheim '(Emmendingen). Zn der Kiesgrube von August Riesterer alt im Oberen
Immele fand sein Sohn Alfred in etwa 1,8 in Diese 1 Dronzezierscheibe (frühmittelalter-
lich?) (A. Eckerle). Berbleib M. f. R Freiburg.
Ihringen (Freiburg). Am Fuß des Winklerbergs wurde l Skelettgrab angeschnitten
>(s. u. Aufsatz R. Gießler).
Königsbach '(Pforzheim). Im Mai 1938 legte Dr. Bölkle-Königsbach beim Landes-
amt Reihengräberfunöe vor, die einige Jahre früher am RW-Ortsrand in unmittelbarer
Rähe der Gemeindelehmgrube, die 1935 Reihengräber lieferte, gefunden wurden. Zs
scheint sich um das Inventar eines Männergrabes zu handeln (Lanzenspitze, Pfeilspitze,
Schildbuckel mit Schildfessel, Gürtelbeschlägplatte). Priv.-Besitz (Dauber).
Lahr-Dinglingen. In der verlängerten Bergstraße wurde Licht beim jetzigen Friedhof
1 Männergrab angeschnitten. Beigaben 1 Sax, schräg über den Oberkörper gelegt mit dem
Griff über dem Becken. Dabei 1 Bronzeknopf von der Saxscheide und 1 eisernes Messer.
Oberhalb der linken Schulter 1 unkenntlicher Eisengegenstand (W. Knausenberger).
Leiselheim '(Fveiburg). In Gewann „Obere Weinig" wurden 4—5 Gräber ange-
schnitten. An Beigaben gelangte 1 Sax und 1 Bronzeohrring in das Museum für älr-
geschichte Freiburg (A. Eckerle).
Lienheim (Waldshut) s. Aufsatz H. Stoll im nächsten Iahresheft.
Lottstetten (Waldshut). Rach mündlicher Mitteilung des Ortsbauernführers sollen
um 1910 bei Ausschachtung zum Reubau des Zahnarztes O. Buchter, nahe beim Bahnhof
Lottstetten, mit Steinplatten eingefaßte Skelettgräber gefunden worden sein. Beigaben
wurden offenbar feftgestellt, aber verschleudert (H. Stoll).
Mengen (Freiburg). 1.) Berichtigung: auf Das. XV b (13, 1937) handelt es sich um
einen Sax, nicht Dolch. 2.) Das Grab 245 (s. 14, 1938, 26f.) ist abgebildet in Germania 23,
1939, 124. 3.) Äber die quadratische Golöfibel aus Grab 403 (13, 1937, XVIII a) veröffent-
licht H. Zeih in Germania 23, 1939 einen Aufsatz.
Oberschopfheim (Lahr). Auf dem Lehberg stieß man bei Reufestlegung des trigono-
metrischen Punktes auf 1 geostetes Skelett. Am Schädel wurde 1 zerbrochener Bronze-
ohrring gefunden (Museum Lahr, Hauptlehrer Albiker).
Plankstadt (Mannheim). In der neuangelegten Kiesgrube zeigten sich 3 fränkische
Gräber, die am 10. III. geborgen werden konnten. 1. Grab: 1,30 in tief, gestört, so daß
alles durcheinander lag; vor fanden sich noch 1 Topfscherben, 1 Eisenschnalle; neben dem
rechten Oberschenkel Reste eines Topfes. — 2. Grab, anscheinend eines Kindes: 1 in unter
der Oberfläche: die Grube war auf 1.50:0,90 in rechteckig herausgestochen; an der
R-Seite war ein schwarzer Streifen zu erkennen, Wohl vom Sarg. — 3. Grab: Der Obev-
schädel stark nach hinten gekippt, die Körpermitte gestört; dort noch Reste einer Eisen-
schnalle und Gürtelplatte; in der Einfüllung lag 60 cm seitwärts von dem rechten Unter-
schenkel 1 kleine Scheibenfibel von 1,9 cm Dm. mit Almandineinlagen in vergoldeter Bronze-
fassung in 5 gezackten Feldern um ein rundes in der Mitte; 40 cm seitwärts vom Becken
stand auf der S-Seite 1 Topf, der aufgeweicht war und in Trümmer ging (Tropen-
Ließer).
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