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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 15.1939

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Fundschau 1938
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https://doi.org/10.11588/diglit.42536#0039

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getroffen, von Herz gemeldet und von R. Halter untersucht. Es war ein etwa zwölfjähriges
Kind in 1—1,05 in Tiefe; die ovale, in den verkitteten Kies eingetieste Grabgrube war
von 0,65 m ab zu sehen. Dabei wurde auch der Rest einer „Wohngrube", darin das Bo-
denstück eines frühmittelalterlichen Topfes, festgestellt. — Anfang April wurden 2 weitere
Gräber untersucht, im August und September 4 Gräber. Die Skelette waren meist gut
erhalten. Beigaben waren keine dabei (A. Eckerle und St. Anser).

Mittelalter und Neuzeit.
Altenburg (Waldshut). Unmittelbar an der Reichsgrenze wurde neben der Land-
straße Jestetten—Schaffhausen durch Bertiefung eines Wassergrabens eine alte Wasser-
leitung aus Eichenholz angeschnitten. Die Holzöeichel hatten quadratischen Querschnitt,
Durchmesser 0,65 m; der Deckel war 0,2 in dick. Die Sohle der Leitung lag in etwa
2 in Tiefe unter der jetzigen Oberfläche (I. Schneider).
Vamlach (Müllheim). Hufeisen, glasierte Tonröhre, gefunden bei Drainagearbeiten
(Jnfp. Wörner, Kulturbauamt).
Bischoffingen (Freiburg). In Flur Weingärten am Süörand des Dorfes wurde eine
Grube von etwa 0,9 in Tiefe im Löß angeschnitten. Die Grubensohle war gleichmäßig
gerundet, die Grubenwand ringsum rot gebrannt. Am Grund der Grube lag ein Rost
aus verkohlten Balken, darüber eine Schicht Kalkmörtel und ein Steinpflaster. Aber
letzterem folgte eine lockere hellbraune Schicht ohne Kultureinschlüsse, darüber ein Heller
Löh mit viel Tierknochen. Mangels datierender Kulturreste ist über Zeit und Zweck der
Anlage nichts Näheres auszusagen (römisch?) (St. Anser).
Blankenloch (Karlsruhe). Im Gewann „Seegraben" 1 Irin NO wurde im August 1935
bei Kanalisationsarbeiten ein hölzerner Wasserkanal angetroffen und auf eine Länge von
6,5 m verfolgt (Dauber).
Breisach—Münsterberg s. Grabungsbericht R. Nierhaus.
Breisach. Durch Bauarbeiten wurden am Ostrand der unteren Stadt Mauerreste fest-
gestellt. Daneben lagen in 1,6 in Tiefe in einer Art Torfschicht Holzstücke mit Rillen,
braungefärbte Tierknvchen und Scherben des späteren Mittelalters (H. Stoll).
Dogern (Waldshut). Bei Grabarbeiten auf dem Schulhof wurde 1 bronzener Schwert-
griff der Renaissancezeit gefunden (I. Schneider).
Jöhlingen (Karlsruhe). Reste einer alten Wasserleitung, Wohl schon aus geschicht-
licher Zeit (Rommel).
Prechtal (Wolfach). Speerspitze'mit verzierter Tülle und Kupferringen, Spitzhacke,
Hufeisen, gefunden bei Kanalisationsarbeiten (Jnfp. Wörner, Kulturbauamt).
Bad Rappenau (Sinsheim). Im Wald „Drei Eichen" 1,2 km NW, wenig nord-
ostw. der bei Wagner (H, 346 ff.) genannten Grabhügelgruppe liegt ein kleines Bohnerz-
fchürfgrubenfeld von etwa 100 Gruben, das durch Scherben, die Bildhauer F. Linder in
zwei Gruben fand, ins 13./14. Jhdt. zu datieren ist (Dauber).
Rheinfelden (Säckingen). In der Kiesgrube Metzger westlich vom Friedhof Rhein-
felden wurde ein dritter Brunnen gefunden. Er war aus großen Steinblöcken trocken
ausgemauert, Durchmesser 0,8 m (F. Kuhn).
Rheinfelden—Nallingen (Säckingen). 1.) Beim Erweiterungsbau der Kirche wurde
eine große Zahl neuzeitlicher Gräber angetroffen. 2.) Durch eine Baugrube neben der
Quelle des Dorfbaches wurden die Grundmauern eines mittelalterlichen Gebäudes von
etwa 6X7 m Größe freigelegt. An der einen Seite war die Mauer noch bis 2 m Höhe
erhalten; sie war aus unregelmäßigen Steinblöcken aufgesetzt, die durch roten Lehmmörtel
verbunden waren. Dabei wurden außer römischen Resten mittelalterliche Töpfe, Gläser,
Ofenkacheln, eiserne Werkzeuge, Beschläge und Steigbügel gefunden (F. Kuhn).
Rotenberg (Heidelberg). Kanalisationsarbeiten im Sommer 1938 schnitten im Hof
des Altbürgermeisters Menges mittelalterliche Baureste an. Bon Hauptlehrer Beetz wurde
ein Krügchen an das Landesamt eingeliefert (Dauber).
Wolfenweiler (Freiburg) f. o. unter „Gräber ohne Beigaben".
 
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