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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 16.1940

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Stemmermann, P. H.; Koch, C.: Der Heilige Berg bei Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.42537#0081

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Der Heilige Berg bei Heidelberg

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Kacbridbten au8 älterer Zeit binrutügen, nacb denen kurr vor 1827 ein glaub-
würdiger /dann dort nocb die ,,collo88ali8cbe 8tatue" einer Krau 8ab, die er
tür die I3ild8äule einer Oiana gebalten bat; vier Vage bernacb tand er nur nocb
einige Krucbatücke davon 51. »Keiterbin 8oI1 nacb einer Tditteilung ^s. 8cbop-
pera au8 dem ^abre 1582 52 ein8t in der 8tepban8kircbe aut der unteren Kuppe
de8 bergea ein ,,Oemäld gewe8en aevn eine8 be/dniacben Krie8ter8, welcber
in 8einer bland eine Kxt gebabt und einen Oelr8en rum Optier ge8cblacbtet
trat". I)ie8e Kacbrlcbt bereugt un8 ein Klitbraabild aut der blöbe de8, Kleiligen
8erge8. Ob e8 dort aeinen ur8prünglicbeir 8tandort batte, oder ob e8 au8
irgendwelcben Oründen vom Kub de8 löergea berautge8cbattt wurde, i8t niebt
mebr ru ermitteln, docb bat die legiere ^.utta88ung tür 8icb, dab )a der Kult
de8 KIltbra8 niebt aut l3erge8böben, 8vndern in blöblen gepklegt wurde. ikm
bube un8ere8 Kergea aber betand 8ieb eine 8olebe Kultgrotte, in deren blln-
tergrund 8icb da8 gewaltige 8and8Binrellek de8 unbesiegbaren per8i8eben blcbt-
gotte8 betand, de88en Original beute im badl8cben> bande8mu8eum 8tebt°b
Kleben dem keltiacben, germanOcbert und römi8obsn Kult barg der btellige
berg al80 aueb nocb die 8tätte orientali8cb-m^8ti8cber Ootte8vsrebrung. Ond
wie aut dem Oipkel de8 8erge8, 80 erbob 8icb aueb an 8einem Kube über einem
Viergötter8tein eine 4,50 m bobe 8äule, aut welcber eine niebt mebr erbaltene
Kigur, etwa ein Oigantenreiter ge8tanden baben wird 5^. Kin kleiner, dem
I(ovi) O(ptimo) Kl(aximo) geweibter In8cbritt8tein, der von einem Oandidiu8
Ouartu8 ge8tittet i8t, könnte bierru geboren 55. Krwäbnen wir abacbliebend
nocb, dab naeb einem öeridbt von Klarpuart Kreber in den Origine8 Kalatias
(1613) niebt weit von bier eine ^ercuratatue au8gegraben wurde, die eine
Zeitlang im 8dblo6 autge8tellt war, dann aber veubwand, 80 tinden wir die
aut dem Oiptel de8 Lergea bezeugten Oeatalten wieder im Zuaammenbang mit
der Zweiten groben Kultatätte, die alcn am Kube de8 13erge8, unmittelbar am
Kand der 8iedlung betand und wir erkennen, wie ridbtig die im Klittelalter
gebräucblidbe Benennung de8 6erge8 al8 /tller-Kleiligen-Kerg, war, wenn man
daa >Vort aueb damal8 in einem anderen 8inn gebraucbte.
K1ON8 Pir! — Ab!rin8berZ.
Im trüben iVlittelalter, bevor un8ere ldöbe al8 ,,/tller-bleiligen-Kerg" oder
ala ,,ldediger berg" bereicbnet wurde, tübrte er ganr allgemein den Kamen
Kberinaberg (aucb -kbirinaberg und /tblrinaburg. Oelegentlicb i8t aucb al8
möncbi8cb cbri8tiani8ierte Korm der Käme ^brabam8berg überlistert). öi8
gegen binde de8 12. ^abrbundert8 berr8cbte die8e Benennung vor, um dann
von ,,Kller-bleillgen-öerg" verdrängt ru werden. XVle alt der Käme Kbirina-
berg lat, läbt 8ldb nldbt mebr ermitteln. Oie er8te lbrwäbnung tindet 8icb im
^abre 875 in einem Kekrolog rum lode de8 ^Kbte8 Bbiotrocb von bor8cb, in
dem die Krbauung einer Kirdbe aut dem „Kbirinaberg" erwäbnt wird. 8cbon
trüb bat man dle8en Kamen in Verbindung gebradbt mit dem von ^.mmianua
K4arcelllnu8 erwabnten ,,Non8 ?iri", indem man die8e8 V7ort al8 eine latini-
8lerte Korm von ,,Kbirin8berg" deutete. Oaneben bat man aueb tür mona Kiri
die wörtlic'be Oberaetrung --- birnbaumberg vorge8eblagen — in die8em Kalle

Uromas d. beger, .Hbkanülung kür blerrn von Oraimberg" 1827.
52 In „Histoiü tteutsclrer Kation".
53 0. VOZner 1l, 3. 274kk.
L.X)7a§ner II, 5.278.
55 L.V7a§ner II, 8.279.
 
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