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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 17.1941/​1947(1941)

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Kimmig, Wolfgang: Neue Michelsbergfunde am Oberrhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.42016#0126

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L6


be?w. Knubben (lat. 35, 4. 13). Leider baben wir bei ibnen keine reckte Vor-
stellung über die tkusgestaltung des Lodens. Lr kann tlacb -wie die übrigen
lVlun^inger Oetäbe, aber aueb rundlieb nacb lulpenbeeberart gewesen sein.
Oan? ^urn lVIicbelsberger Lorinensebat^: geboren dünn die ^ablreicben Lrucb-
stüebs von Laektellern rnit ibren ebarakteristiscben getuptten Ländern (lat.
36, 1—10), die sonst nur noeb aut dern Lcbönberg ersebeinen (TVbb. 2, 2). 7^.ueb
die sonst geläufigen Lcböptkellen (lut. 35, 7. 11) sind aut lVlun^lngen bescbränkt.
Lebr autkallend ist indessen, dab andererseits die lulpenbeeber irn lVlun^lnger
Lundstolt völlig tsblen, wie überbaupt diese Leittorin der lVliebslsberger
Kultur irn Lreisgau last gan^ ^urücktritt.
Lberrascbend ist der gan2: andersartige Llndruek, den die übrigen lVIicbelsberger
Lundstellen rnacben. 8o teblen beispielsweise in Lurkbeirn-Lebelbenbuck völlig
die glockentörinigen Orobgetäbe, dis boben glatten Liaseben, terner Laekteller
und Lcböptkellen. Ltatt dessen ersebeint bier der Oberteil eines eebten lulpen-
beebers (lat. 38, 15), ferner ein lrlcbterrandgetäb lVlun^inger tVrt (lat. 38, 11)
rnit eigenartiger Lticb- und Lellenverrdsrung (lat. 40, 3), weiter 2wei geknickte
Lebalen, darunter eine llaebe init weiter bdündung (lat. 38, 16) und eine insbr
scbüsseltörrnige rnit vier durcbbobrten Knubben aut der Lebulterksnte (lat. 33,
13). 2u einein weiteren lulpenbeeber gebärt vislleiebt der kugelige Lodenteil
über lat. 38, 12.
bloeb bunter und eigenartiger wird das Lild, wenn wir uns Lieget und Ibrin-
Zen ^uwenden. In Lieget ersebeint ein rnerkwürdlges Oetäb init berausgeprsbter
Leiste unter dein triebterartig ausgelegten Land (lat. 39, O 4). ikut der gs-
bauebten Lcbulter sitzen 2wei Warten. Lies Oetäb scbeint eine lVllscbung von
lVlun^inger Oloekentopt, Kängearnpbore und lriebterrandgetäb ?u sein. Lerselbe
l^pus ündst sieb, nur obns Leiste, noeb einrnal in Lieget selbst (lat. 39, O 5),
init Leiste in Ibringen-lotenkopt (lat. 39, L) und Ibringsn-Lurgbalde, bier
allerdings init Lpit^boden und reicberern War^enkran^ (lat. 39, 7V 3) und wie-
derurn obne Leiste und bober seblanker Lorin in deebtingen (lat. 64, 7V). bliebt
überseben werden soll, dab aucb in lVlun^ingen wenigstens das Landstüek eines
solcben Leistengetäbes auttauebt, wornit docb eins bescbeidene Ouerverbindung
gegeben ist (lat. 35, 3). 7V1s l^pus ist diese Ostäbtorin ottenbar ein Vertreter
der östlieben lbeisskultur. Last gleiebartige Ltüeks etwa der Variante deeb-
tingen linden sieb in tViebbübl und irn lVloordorter Weiber bei lba^ingen ^).
Lebebt sind bier vor altern die kleinen Warten aut dein Lebulterurnbrucb. Lie
unter dern Land sitzende gekniltens Leiste, die gslegentlicb ^u einer scbrnalsn
Lippe wird, lebt dann unverkennbar noeb in die trübe Lron^e^eit tort. Lie
ündet sieb beispielsweise noeb in dern Lieber trübbronxe^eitlicben Liedlungs-
kolnplex von Ibringen-Löbbrücke, Hügel ld (lat. 64, O 1—7), aber aueb irn Lund-
bestand osttran^ösiseber duraböbensledlungen, die l. in diese 2eit ^urüek-
reicben (vgl. Lundsebau unter: Lron^e^eit Ibringen). Vislleiebt dart inan aueb
den Lenkelkrug aus Orab 11 von Ltraubing antübren ^^).

32) L. Leinertb, Lbronologis, lat. 11, 7—8. 22; 13, 21. 28; ders. In: das Lederseeinoor
als LiedlunZsland d. Vor^eitrnenscben 79 bbb. 24, 10. 21. 26; ders. in: Steinzeit
d. 8cbwei2. 155 bbb. 58, 19. 21. 23. —- W. Luttler, Landbucb a. a. O. 2, 1938
lat. 9, 9.
33) O. Lebrens, Lron^e^eit Lüddeutscbl. (Lat. Lörn.-Lerin. 2entral-lVlus. 6, 1916)
lat. 5, 20.
 
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