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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 17.1941/​1947(1941)

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Fundschau 1940-1943
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https://doi.org/10.11588/diglit.42016#0311

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knocken, Ropt und Rumpt waren vsrscbwundsn. Roblige Ltreiten über den
Rnocbenresten lieben an einen einstmals vorbandenen Bollsinbau denken,
kwei mäcbtige Zandsteinplatten überdeckten die Lkeletteile. Das anstebsnde
Material, das dalu verwandt wurde, bndet sieb 5 km rbeinautwarts. Unter der
blordwsstecke der Platten lag sin einzelner Bterdeknocben.
In der östlicb anscbliebenden rundlicben, nur 1 rn tieten blebenkammer stan-
den lwei Regelbalsurnen, von denen die gröbere durcb eine Lcbale verscblos-
sen war. Über den obersten Zcberben der stark verdrückten Oetäbe leigten
sicb wiederum koblige Ltreiten, die aut vergangenes Boll scbbeben lassen.
In der Lcbale lagen Rnocben eines kleineren Vieres (Vogel?); die ürnen
waren leer.
künde: 1. Orobe gedrückte Regelbalsurne mit ausgeprägtem Balsteld, über-
wölbter Zcbulter, Vricbterrand und leicbt eingescbweiltem Unterteil. Ober-
bäcbe gelbrötlicb grundiert, anscbliebend Hand und Hals grapbitiert, die
Zcbulter karminrot überscblämmt und nacb unten durcb ein Qrapbitband ab-
gescblossen. 7^.ut Zcbulter metopierter kisrstreiten: einkacbe Rreule lwiscben
)e vier senkrscbten Orapbitstreiten, H. 30 cm, Om. 45 cm (Val. 73, 1). —
2. Ztark gedrückte Regelbalsurne äbnlicber korm, aber mit krättig einge-
delltem Boden. karbe und Vonbebandlung wie oben. Von der Lcbulterkante
bangen gleicbmäbig umlautende breite Orapbitbänder berab, ü. 22,4 cm. Om.
32 cm (Val. 73, 3). — 3. Breite tlacbe Lcbale mit steilem, oben ganl leicbt ein-
biegendem Band. Nullen braunscbwsrl, innen grapbitiert, teintonig, O. 10,6 cm,
Om. 27 cm (Vat. 73, 2).
Oie Rekonstruktion der ungewöbnlicben Anlage labt mancberlei kragen oben.
We die spärlicben Bollkoblespuren über den Zkelsttresten und über den Von-
getäbsn wobl mit Licberbeit anleigen, umscblob die massige Rollsteinpackung
einen böllernen kinbau, der docb wobl die ^Vände der beiden Rammern aus-
gekleidet baben wird. Oie beute erbaltensn, in ibren lVlaben nicbt mebr exakt
lu bestimmenden Ooblräume geben also nur das blsgativ wieder, das nacb
Vermoderung des Holmes übrig blieb, ^ds der Bolleinbau Zermürbte, bracb
teilweise die Oecks ein, wobei die Vongetäbe und wobl aucb die meisten Veile
des Zkeletts durcb die nacbstürlenden Rollsteine Zertrümmert wurden. Bsdig-
licb die durcb die groben Zandsteinplatten besser gescbütlten Beinknocben
blieben erbalten, wäbrend die übrigen Lkeletteils durcb die Rodenleucbte und
die Balkarmut autgelebrt wurden. Immerbin ist auttällig, dab nicbt wenigstens
Zpuren des Lcbädels erbalten blieben. Damit verknüptt ist die krage, ob lur
Abdeckung der Bollkammer nur lwei Landstsinplatten verwandt wurden,
oder ob dis übrigen im Baute der keit entkernt worden sind. Oie Zerstörung
der kmocben binge dann also ursäcblicb mit der kntternung der Zandstein-
platten Zusammen. Man kann es sieb nur scbwer vorstellen, dab man bei der
ungewöbnlicb sorgtältigen Berricbtung der Orabanlage aut die Beibringung
der nocb teblenden 2—3 Blatten verliebtet baben soll. Das Wabrsebeinliebe ist
also wobl die kntternung einiger ^.bdeekplatten lu einem nicbt mebr test-
stellbaren Zeitpunkt.
^.uttallend ist terner, dab in einem so präcbtig bergericbteten Orab keinerlei
Metallbeigaben getunden worden sind. Vielleicbt bat also scbon in sebr alter
keit eins Beraubung des Orabes stattgstunden, wobei man 1—2 Deckplatten
entkernte, um an die Bollkammer beranlukommen. TVucb der Oedanks an
eine Veilbestattung mub natürlicb erwogen werden, obgleicb er aucb wenig
 
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