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viel früher, etwa in der Hallstatt- oder Frühlatenezeit, entstanden sein kann. Allerdings
ist zunächst auch die Möglichkeit zu erwägen, daß der römische Rest später, etwa in der
Völkerwanderungszeit auf die Sohle des Hohlwegs gelangt sei, so wie bei der Ausmaue-
rung vereinzelter Gräber des alamannischen Friedhofs gelegentlich römische Ziegel mit-
verwendet worden sind5). Eine solche Annahme wird aber durch die Tatsache widerlegt,
daß die alamannischen Gräber im oberen Teil der Füllung des Hohlwegs eingebettet sind,
dieser also damals schon größtenteils ausgefüllt war. Er bestand noch als flache Gelände-
rinne von etwa 1 m Tiefe, denn im Zug des alten Hohlwegs lagen die Gräber etwa 1 m
tiefer als in den unmittelbar benachbarten Teilen des Friedhofs. Die Ausfüllung des
Hohlwegs hatte also in den etwa 6 Jahrhunderten, die zwischen der Zeit der Römerherr-
schaft und der Anlage des alamannischen Friedhofs vergangen waren, den Betrag von
1,75 m erreicht. Mit 2,5 mm im Jahr übersteigt er die an anderen derartigen Hohlformen
festgestellten Auffüllungsbeträge von etwa 1 mm im Jahr (vgl. Anmerkung 3, 4, 6) nur
geringfügig.
Warum der Hohlweg in nachrömischer Zeit nicht mehr benutzt worden ist, kann nicht
gesagt werden. Vielleicht hatte er zu einer römischen Villa hingeführt, die später aufge-
geben wurde, vielleicht auch hat eine große, abgebrochene Lößscholle ihn verschüttet und
die Anlage eines Umgehungsweges veranlaßt.
Freiburg Robert Lais J
r>) Deecke, W.: Fundschau, Bad. Fundber. III. 1933—1936, 61.
") Lais, R.: Funde der spätesten Bronzezeit vom Winzerkeller bei Achkarren a. K. Bad. Fund-
bet. II, 1929—1932, 396 ff.
R. Lais f
viel früher, etwa in der Hallstatt- oder Frühlatenezeit, entstanden sein kann. Allerdings
ist zunächst auch die Möglichkeit zu erwägen, daß der römische Rest später, etwa in der
Völkerwanderungszeit auf die Sohle des Hohlwegs gelangt sei, so wie bei der Ausmaue-
rung vereinzelter Gräber des alamannischen Friedhofs gelegentlich römische Ziegel mit-
verwendet worden sind5). Eine solche Annahme wird aber durch die Tatsache widerlegt,
daß die alamannischen Gräber im oberen Teil der Füllung des Hohlwegs eingebettet sind,
dieser also damals schon größtenteils ausgefüllt war. Er bestand noch als flache Gelände-
rinne von etwa 1 m Tiefe, denn im Zug des alten Hohlwegs lagen die Gräber etwa 1 m
tiefer als in den unmittelbar benachbarten Teilen des Friedhofs. Die Ausfüllung des
Hohlwegs hatte also in den etwa 6 Jahrhunderten, die zwischen der Zeit der Römerherr-
schaft und der Anlage des alamannischen Friedhofs vergangen waren, den Betrag von
1,75 m erreicht. Mit 2,5 mm im Jahr übersteigt er die an anderen derartigen Hohlformen
festgestellten Auffüllungsbeträge von etwa 1 mm im Jahr (vgl. Anmerkung 3, 4, 6) nur
geringfügig.
Warum der Hohlweg in nachrömischer Zeit nicht mehr benutzt worden ist, kann nicht
gesagt werden. Vielleicht hatte er zu einer römischen Villa hingeführt, die später aufge-
geben wurde, vielleicht auch hat eine große, abgebrochene Lößscholle ihn verschüttet und
die Anlage eines Umgehungsweges veranlaßt.
Freiburg Robert Lais J
r>) Deecke, W.: Fundschau, Bad. Fundber. III. 1933—1936, 61.
") Lais, R.: Funde der spätesten Bronzezeit vom Winzerkeller bei Achkarren a. K. Bad. Fund-
bet. II, 1929—1932, 396 ff.