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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 19.1951

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Fundschau 1949-1951
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https://doi.org/10.11588/diglit.43771#0214
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Fundschau 1949—1951: Römische Zeit

kenntlich: AVG GER AR .... Deutbar wegen AR nur als ein Teil der Titulatur
seit August 116 n. Chr.: AVG(usto) Ger(manico) [DAC(ico) PJAR [THICOj etc., da
AR anderweitig keinen Sinn gibt. Parthicus war Trajan von August 116 bis zu seinem
Tode Ende 117. In diese Zeit fällt die Prägung der Münze. — Rs.: Nichts zu erkennen.
Lil.: Mattingly-Sydenham II (1926) 289.
2. „Sauläger“.
Bronzeas des Domitian (reg. 81—96 n. Chr.), gut erhalten. Gefunden 1949 auf einem
Acker von der Frau des Grundstückseigentümers, Landwirt G. Keßler. Vs.: IMP(erator)
CAES(ar) DOMIT(ianus) AVG(ustus) GERM(anicus) COS(ul) XV ( = 90/91 n. Chr.)
CENS(or) PER(petuus) P(ater) P(atriae). Kaiserkopf mit Lorbeer nach rechts. — Rs.:
MONETA AVGVSTI. Moneta stehend nach links, die Waage in der Rechten, das
Füllhorn in der Linken haltend. Rechts und links von ihr: S(enatus) C(onsulto). Lit.:
Mattingly-Sydenham II (1926) 203, Nr. 395.
Mtbl. 86/7613 Lahr. — Verbleib: Heimatmuseum Lahr. (Baader, Nierhaus)
Laufenburg, Ortsteil Rhina (Säckingen) „Obere Sitt“.
Em. Gersbach fand bei einem Besuch der großen Villa auf der „Oberen Sitt“ 1950 zwei
Antoniniane des Gallienus (260—268), gut erhalten.
1. Vs.: GALLIENVS AVG(ustus). Kaiserkopf mit Strahlenkrone nach rechts. — Rs.:
HERCVLI CONS(ervatori) AVG(usti). Wilder Eber nach rechts rennend. Im Feld
rechts neben dem Eberkopf wohl ein griech. Stigma (Zahlenzeichen für VI = 6. Offizin
in Rom). Im Abschnitt nichts zu erkennen.
Lit.: Mattingly-Sydenham-Webb V, 1 (1927) 148, Nr. 202. —
2. Vs. wie bei 1. — Rs.: VIRTVS AVG(usti). Mars stehend nach links mit Kugel in der
Rechten und Speer in der Linken. Im Feld rechts: P (= prima officina, Rom). Ab-
schnitt ohne Zeichen.
Lit.: Mattingly-Sydenham-Webb V, 1 (1927) 158, Nr. 317.
Mtbl. 167/8414 Laufenburg. — Verbleib: Heimatmuseum Säckingen.
(Em. Gersbach, Nierhaus)
Mörsch (Karlsruhe), Sandgrube bei St. Johann.
Am Rande des römischen Gräberfeldes (vgl. Bad. Fundber. II, 1929—1932, 165. 244.
385; III, 1933—1936, 165. 379; 15, 1939, 26; 16, 1940, 26) kamen drei Großbronzen
(Sesterze) Hadrians (117—138) zutage. Sie gehören vermutlich dem dritten Konsulats-
jahr des Kaisers (119—120) an.
1. Kopf nach rechts mit Lorbeerkranz, Umschrift nur teilweise kenntlich; IMP (CAES)
TRAIANVS HAD(RIANVS AVG), Rs.: eine auf einem Stuhl sitzende Gestalt mit
vorgestreckter Rechten, Umschriftrest: III (wohl zu ergänzen: P M TR P COS III) und
S. C. Prächtige, dunkelgrüne Patina. Wohl Coh. II, 2 p. 201 n. 1145 vom Jahr 119
n. Chr. —
 
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