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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 19.1951

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Fundschau 1949-1951
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https://doi.org/10.11588/diglit.43771#0223
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Fundschau 1949—1951: Alamannisch-fränkische Zeit

217

Gündlingen (Freiburg).
1, „Eisenmättle“.
In der Kiesgrube Otto Hirschle wurden 1950 Gräber angeschnitten.
Grab 1 : freierdige Bestattung, gut erhaltenes männliches Skelett, geostet. Grab-
boden: 0,55 m. Keine Beigaben.
G r a b 2 : freierdige Doppelbestattung (Grab 2a und 2b). Grabboden: —1,1 m.
Grab 2a: weibliches Skelett, linke Hand im Schoß, rechte auf der Brust, Gesicht zum
daneben liegenden Skelett.
Beigaben: 1. Perle aus dunkelbraunem Glasfluß mit hellen Wellenlinien in Hüft-
höhe rechts, Dm. 3 cm; ähnlich H. Stoll, Hailfingen 4, 1939, 58, Grab 296 u. Taf. 14,
10; von Stoll als gläserner Spinnwirtel bezeichnet. — 2. Bruchstück einer eisernen Schere
in der Südwestecke des Grabes. — 3. Zwei Tonperlen, davon eine orangefarbene mit
Facettierung und die andere tropfenförmig abgedreht, dunkelrot mit feinen, hellen
Linien. — 4. Zylindrische Perle aus Bein beim rechten Oberarm. Zwischen je zwei
umlaufenden Riefen eine Reihe von Kreisaugen (Zirkelschlag), eine Reihe mit 20, die
andere mit 21, H. 1,6 cm, Dm. 2 cm, Bohrungsdm. 0,7 cm (Taf. 41, D 1). — 5. Zylin-
drische rot-gelbe Tonperle, L. 2,6 cm, Dm. 1,3 cm. — 6. und 7. Zwei flache Tonperlen,
dunkelrot mit gelb-grünen Wellenmustern. — 8. Grüne Glasperle, sechsflächig ge-
schliffen. — 9.—12. Weitere grüne und gelbe Tonperlen. — 13. Stark verschrammte,
dunkle Glasperle mit doppeltem, ringsum laufenden hellen Zickzackband. — 14. Kleine
Scheibenfibel (Taf. 41, D 2—3) in Silberfassung, eine kreisrunde Mittelzelle, die von
acht Segmentzellen umgeben ist. Die Segmente sind nicht gleichmäßig gearbeitet. In den
Zellen Almandineinlagen, die auf einer hauchdünnen Goldfolie liegen. Die Goldfolie
(Taf. 41, D 2) weist quadratisch eingestanzte Felder auf, wobei jedes Feld sechzehn
leichtere, quadratische Einstanzungen zeigt, die den Eindruck eines Gitterwerks ver-
mitteln. Auf der Unterseite sind Drahtbügel, Nadelrast und eiserne Federspirale
erhalten. Dm. 1,8 cm. — 15. Reste eines kleinen Eisenmessers. — 16. Eisenschnalle
3,5X2,3 cm.
Grab 2b: männliches Skelett.
Beigaben: 1. Spatha rechts neben dem Skelett, L. noch 80 cm, Griff dorn abgebro-
chen. — 2. Feuerstein und Feuerstahl. •— 3. Eisenreste. — 4. Ovales Almandinplätt-
chen. — 5. Kleines, massives Silberstäbchen, gewölbt.
Aufgrund der Beigaben dürften die Gräber ins G.I7. Jhdt. zu datieren sein (vgl. Bad.
Fundber. I, 1925—1928, 308) (Fr 50/2:2—50/17:2).
2. „Im Steingäßle“.
Bei Erdarbeiten wurden 1951 drei beigabenlose, geostete Skelettgräber angeschnitten
und teilweise zerstört. Bei dem einzigen planmäßig geborgenen Grab wurden im Aus-
hub wenige Scherben gefunden, ein graues Randstück weist auf alamannische Herkunft
(Fr 51/4:1).
Mtbl. 105/7911 Breisach. — Verbleib: MfU. Freiburg.

(Unser)
 
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