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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

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Sangmeister, Edward: Gräber der Urnenfelderkultur von Hüfingen, Ldkrs. Donaueschingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0017

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Gräber der Urnenfelderkultur von Hüfingen, Ldkrs. Donaueschingen

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Gräber der Urnenfelderkultur von Hüfingen,
Ldkrs. Donaueschingen
Von Edward Sangmeister, Freiburg i. Br.

Bei den Ausgrabungen in der römischen Zivilsiedlung auf dem „Mühlöschle“ bei Hü-
fingen, Ldkrs. Donaueschingen, wurden im Jahre 1958 zwei urnenfelderzeitliche Gräber
gefunden, die zufällig (?) von den römischen Anlagen nicht gestört worden waren.
Grab 1 lag in Schnitt 0 1 (S) bei lfd. m 7,00—7,60 unter dem westlichen Graben der
römischen Straße in etwa 1,20 m Tiefe unter der heutigen Oberfläche, Grab 2 fand sich
rund 25 m weiter östlich in Schnitt 0 2 (S) bei lfd. m 32,30—32,60 in etwa 0,80 m Tiefe
unter der Oberfläche. Beide Gräber dürften zusammen mit einer Bronzenadel, die
während der Grabung 1957 als Einzelfund geborgen wurde, der Beweis dafür sein, daß
sich in der Breg-Schleife, die später von der römischen Siedlung eingenommen wurde,
ein urnenfelderzeitliches Gräberfeld befunden hat, über dessen Ausdehnung in räum-
licher und zeitlicher Hinsicht natürlich nichts ausgesagt werden kann. Die Gräber und
die Nadel sind jedoch interessant genug, um eigens vorgelegt zu werden.
Beide Gräber waren echte Urnenflachgräber ohne weitere erkennbare Grabanlage, bei
denen sämtliche Beigefäße und sonstigen Grabbeigaben innerhalb der Urne auf dem
Leichenbrand niedergelegt waren. Sie enthielten folgende Funde:
Grab 1:
Do 58/1:1: Große, schwarzgraue Kegelhalsurne ohne Rand, deren Schulterfeld durch eine
horizontal laufende recht breite Kannelur geteilt ist, auf der eine Reihe schräg-
schraffierter, stehender Dreiecke in Ritztechnik aufsitzt. Von einer zweiten unter-
halb der ersten anschließenden Horizontal-Kannelur sind nur einzelne Abschnitte
erhalten, da sie durch Dreierbündel girlandenartig an der ersten Kannelur auf-
gehängter, schmalerer Kanneluren abgeschnitten wird. Die Girlandenkanneluren
kehren achtmal auf dem Gefäßumfang wieder, nach je zwei Bögen ist unterhalb
der Aufhängestelle ein fast vollrunder Buckel angebracht, der von drei schmalen
Kanneluren zu drei Vierteln des Kreises umgeben wird, während das dem Boden
zugekehrte Viertel frei bleibt. Drei Paar Flicklöcher befinden sich auf Schulter
und Hals; H. 34,0 cm, Randdm. 29,2 cm, Bodendm. 12,5 cm (Taf. 1, 5).
Do 58/2:1: Große, flache, graubraune Schale mit ausgelegtem, innen durch eine Kannelur
abgesetztem Rand; sechs Kanneluren umziehen innen den leicht eingewölbten
Boden; H. 7,8 cm, Randdm. 35,8 cm, Bodendm. 7,6 cm (Taf. 1,4).
Do 58/3:1: Randlose schwarze, wohl graphitierte, Kegelhalsamphore mit drei horizontalen,
mäßig breiten Kanneluren auf der Schulter; die leicht schräg gestellten, rund-
stabigen Henkelösen beginnen hart oberhalb des Halsknicks und setzen in der
obersten Halskannelur, diese etwas übergreifend, auf; H. 26,0 cm, Randdm. 16,2
cm, Bodendm. 9,0 cm (Taf. 3,1).
 
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