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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

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Hübener, Wolfgang: Gräber der Urnenfelderzeit von Reichenau, Ldkrs. Konstanz
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https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0033

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Gräber der Urnenfelderzeit von Reichenau, Ldkrs. Konstanz

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Gräber der Urnenfelderzeit von Reichenau, Ldkrs. Konstanz
Von Wolfgang Hübener, Freiburg i. Br.
1. Einleitung
Im Herbst 1955 und im Mai 1956 wurden bei der Errichtung der Waldsiedlung „Pfaf-
fenmoos“ in der Gemeinde Reichenau auf verschiedenen Parzellen Gräber ange-
schnitten (Taf. 12). Durch verständnisvolles Entgegenkommen des Parzellenbesitzers,
Herrn Jäger, konnten Kreispfleger A. Beck und Hauptlehrer V. Martin in der Baugrube
des Grundstückes 8009/1 die Bestattungen des „Hügels“ A (Gräber 1 und 2) bergen und
im Hügel B das Grab 3 anschneiden und das Grab 4 bergen. Konservator A. Eckerle barg
wenige Tage später, unterstützt von den beiden Herren, das Grab 3.
Im Mai 1956 wurde ein flacher, mit Wurzelstöcken bestandener Hügel auf der Grenze
der Parzellen 8044/8045 durch den Bagger angeschnitten. Dabei kam eine Rollstein-
packung zum Vorschein. Eine Untersuchung durch R. Gerbig führte zur Freilegung des
Hügels C mit dem Grab 5.
Die Baugrube auf der benachbarten Parzelle 8045 schnitt etwa gleichzeitig eine Stein-
setzung an, welche sich bei einer Untersuchung durch R. Gerbig als ein gestörtes Grab
erwies (Grab 6). Ob es von einem Hügel überdeckt war, ist unsicher.
Im Gemeindewald, Distr. III, „Gaisbühl“, lag ein weiterer gefährdeter Hügel, dessen
Grab einer erst kurz vor der Untersuchung vorgenommenen Raubgrabung zum Opfer
fiel. Aber auch hier gelang es R. Gerbig, Anhaltspunkte für eine Rekonstruktion des
Befundes zu sichern und einige Funde zu bergen (Hügel D, Grab 7).
2. Die Fundstellen und ihre Funde
Hügel A, Grab 1:
Hügel nicht gesichert, Fundstelle nicht genau lokalisierbar.
Im Westteil der Baugrube angeschnitten, mindestens 0,60 m unter der Oberfläche, durch
Wurzelwerk gestört, sechs kleine Gefäße, ziemlich erhalten, dabei der „alles einschlie-
ßende Topf“ in Scherben.
Ko 55/1:1: Großes, braunes Vorratsgefäß (Urne), zwischen Steilhals und Schulteransatz zwei
Riefen, Rand fehlt, Kontur gesichert, besonders Oberteil stark ergänzt; H. ca.
51,6 cm, gr. Bauchdm. 53,1 cm (Taf. 9, 9).
Ko 55/2:1: Schwärzlichbraune Amphore mit leicht einbiegendem Kegelhals, doppelt gehenkelt,
unter dem Rand drei umlaufende Rillen, auf der Schulter drei umlaufende, flache
Riefen, welche sich an den unteren Henkelansätzen verjüngen und aussetzen. Unter
den Henkeln je ein Riefenhalbmond, dazwischen auf halbem Wege ein dritter; ein
gegenständiger vierter nicht gesichert; z. T. ergänzt; H. 26,9 cm, Randdm. 10,8 cm
(Taf. 9,5).
 
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