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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

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Fingerlin, Gerhard: Das alamannische Gräberfeld von Binningen im Hegau, Ldkrs. Konstanz
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https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0113

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Das alamannisdie Gräberfeld von Binningen im Hegau, Ldkrs. Konstanz

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8. Silberner Sieblöffel (Sn 58/72: 1) mit verknotetem Aufhängering aus Silberdraht. Rückseite
glatt, Vorderseite mit Stempeleinschlägen verziert: Um den Rand zieht sich eine Doppel-
reihe kleiner Dreiecke, die Zwischenflächen sind mit Reihen offener Ringe und gleicharmiger
Kreuze gefüllt. Das Stück ist im Gebrauch zweimal zerbrochen; am Ende der Griffplatte
sind noch zwei Nietlöcher erhalten, die entsprechenden Löcher am Griff fehlen, ebenso das
Verbindungsstück. Siebrand und Drahtring zeigen deutliche Abnützungsspuren; L. 15,6 cm,
mit Ring 17,6 cm, Br. 3,2 cm, Sieb 0,7 cm tief (Taf. 28,1 und 40,1).
9. Bergkristallkugel in Silberfassung (Sn 58/73: 1) mit verknotetem Aufhängering aus Silber-
draht. Die vier Arme der in einem Stück gegossenen kreuzförmigen Bandfassung sind durch
die Schlitze einer Silberblechkappe gesteckt und durch Umfalzen befestigt. Die aufgelötete
vierkantige Kästchenöse und die Blechkappe sind mit grobem Silberfiligran belegt. Im Kreu-
zungspunkt der längsgerillten Bänder ist ein Würfelauge eingestempelt. Das Silber von Ring
und Bandfassung ist grün patiniert (stark kupferhaltig), die Oberfläche der Kugel an meh-
reren Stellen beschädigt; L. mit Öse 3,7 cm, mit Ring 5,2 cm, Dm. Kugel 2,7 cm (Taf. 28, 3
und 40, 4).
Auf dem linken Oberschenkel, dicht unterhalb der Ringe (Nr. 2—4) Spitze körperabwärts ge-
richtet (Lederscheide vermutlich am Gehänge befestigt).
10. Eisenmesser (Sn 58/69: 1), Spitze abgebrochen; L. noch 11,2 cm, Br. 1,5 cm.
Im Bericht nicht erwähnt:
11. Unbestimmbare Eisenfragmente (Sn 58/68: 1).
Grab 2: Frau oder Mädchen, beim Kiesabbau zerstört, keine Beobachtungen.
Beigaben:
1. Fünf Glasperlen (Sn 59/2: 2).
Transluzid: Eine doppelkonisch, blau.
Opak, verziert: Eine Ringperle, rot, mit weiß-blauen Augen.
Opak, unverziert: Eine zylindrisch gelb; eine zylindrisch rot; eine Ringperle gelb.
2. Schale (Sn 59/3:2) aus grünlich-gelbem Glas; erhalten ein Bodenstück und vierzehn Wand-
scherben. Form nicht exakt bestimmbar.
Grab 3: Geschlecht unbestimmt, beim Kiesabbau zerstört, keine Beobachtungen.
Beigaben:
1. Scherben eines dünnwandigen, graubraunen Tongefäßes (Sn 59/4: 3) mit X-förmigen Ein-
glättmustern (auf der Schulter?). Form und Maße nicht bestimmbar.
Grab 4: Mann, sehr schlecht erhalten, beraubt.
Umriß nicht erkennbar; T. 0,30 m.
Bestattung vermutlich in gestreckter Rückenlage, erhalten nur Schädelfragmente und Reste der
Extremitäten.
Beigaben (größtenteils durch Beraubung und neuzeitliche Störung verlagert).
Etwa in Gegend des rechten Hüftgelenks (vertauscht mit der Schnalle Nr. 9?):
1. Eiserner Spathaknauf (Sn 59/11: 4); ovale Platte mit flachem, ursprünglich wohl dreieckigen
Aufsatz und einem Rest der Griffangel; L. 4,9 cm, Br. 1,8 cm, H. 0,8 cm (Taf. 28, 11).
Schräg über dem Unterkörper, Spitze nach oben, gegen den linken Arm gerichtet, wahrschein-
lich in sekundärer Lage:
2. Sax (Sn 59/8: 4), Spitze und Endstück der Griffangel abgebrochen. Klinge unverziert; L. noch
34,6 cm (vor der Präparation 42,0 cm), Br. 3,8 cm (bzw. 4,2 cm) (Taf. 28, 10).
Außen neben dem rechten Oberarm, Spitze gegen den Ellbogen gerichtet:
3. Eiserne Pfeilspitze (Sn 59/5: 4) mit lanzettlichem Blatt und geschlitzter Tülle; L. 10,4 cm,
Br. 1,2 cm (Taf. 28,12).
Auf dem rechten Unterarm, vermutlich in sekundärer Lage:
4. Entsprechende Pfeilspitze (Sn 59/6: 4); L. 10,3 cm, Br. 1,5 cm (Taf. 28, 13).
Im Störungsbereich lagen die Bestandteile von zwei eisernen Riemengarnituren. Wahrscheinlich
 
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