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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

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Garscha, Friedrich: Fränkische Tauschierarbeiten aus frühen Reihengräbern am Oberrhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0142

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Friedrich Garsdia

lichkeiten an Altertümern durch Anwendung der Röntgenphotographie in außerdeut-
schen Museen — insbesondere ein Einblick in die ersten Untersuchungsergebnisse und
die Bedeutung der verbesserten Aufnahmemethoden, die das Römisch-Germanische
Zentralmuseum in Mainz in den ersten Jahren nach der Anschaffung einer Röntgen-
einrichtung aufzuweisen vermochte * * 3). Ermutigt wurde der Verfasser schließlich durch
die erste persönliche Berührung mit diesem neuen technologischen Arbeitsgebiet und die
überraschenden Ergebnisse, die eine Röntgenuntersuchung des Schwertes von Altluß-
heim (Ldkrs. Mannheim) mit der Röntgeneinrichtung des Römisch-Germanischen Zen-
tralmuseums in Mainz 4) zeitigte.
Ende September 1960 wurde die tauschierte Gürtelschnalle aus Herten, Grab 57 (der
endgültigen Zählung), probeweise geröntgt. Sie hatte ihr Aussehen gegenüber der ersten
Inaugenscheinnahme von 1933 glücklicherweise nicht verändert (Taf. 44,1). Das Rönt-
genbild (Taf. 44, 2) übertraf alle in das Stück gesetzten Erwartungen, und die darauf-
hin vorgenommenen Schleifproben ließen sogar eine Restaurierung des Stückes durch
mechanisches Freischleifen der Verzierung — unter ständiger Festigung der schon um
den festen Eisenkern herum in reines Eisenoxyd verwandelten Randzonen mittels
einer Kunstharzlösung (Movilith) — für verantwortbar und wünschenswert erscheinen.
Die bei der Freilegung der Tauschierungen gemachte Feststellung findet sich in der
unten folgenden Beschreibung des Stückes eingearbeitet (Taf. 44, 3).
Für die Bereitschaft der Direktion des Historischen Museums in Basel, das Unter-
suchungsvorhaben mit der Schnalle aus Herten zu gestatten, ist der Verfasser den Her-
ren Direktor Professor Dr. H. Reinhardt und Dr. W. Schneewind ebenso zu Dank ver-
pflichtet, wie auch für die im Anschluß daran sich knüpfende Ausdehnung der in-
zwischen zu einem Forschungsproblem gewordenen Untersuchung auch auf andere ein-
schlägige und verdächtige Fundgegenstände aus dem Historischen Museum sowie nicht
zuletzt für die Erlaubnis, die Ergebnisse in den Badischen Fundberichten vorzulegen,
und die Unterstützung mit erforderlichen photographischen Neuaufnahmen. Ebenso
aufrichtiger Dank gebührt dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz für die
Durchführung der Röntgenuntersuchungen und deren Veröffentlichungserlaubnis an
dieser Stelle (Direktor Dr. H.-J. Hundt; Dr. J. Driehaus und D. Ankner), nicht zu ver-
gessen auch H. Weih, dem die Restaurierung und Konservierung von Schnalle und Be-
schläg oblag. Schließlich ist der Verfasser seinem Chef am Badischen Landesmuseum
Karlsruhe, Direktor Professor Dr. R. Schnellbach, verpflichtet für das gewährte Ent-
gegenkommen bei der Durchführung des Forschungsvorhabens einschließlich der er-
forderlichen und durch die Museumsphotographin U. Junghann geleisteten photogra-
phischen Arbeiten.
Mit der folgenden Untersuchung soll einmal beispielhaft aufgezeigt werden, in welch
hohem Maße die Anwendung der Röntgenphotographie — als naturwissenschaftliches
Hilfsmittel mit technologischer Zielsetzung — die seither übliche formenkund-
liehe Forschungsweise — von den museal sichtbar werdenden Erfolgen abgesehen —
s) Vgl. hierzu den Bericht von H.-J. Hundt, Röntgenphotographie im Dienste der Archäologie,
Die Umschau, Halbmonatsschrift über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik, 1960,
Heft 8, S. 239 ff.
4) Jahrb. d. Röm. Germ. Zentralmus. Mainz 7, 1960, 315 ff. Taf. 60.
 
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