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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

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Garscha, Friedrich: Ein neuer Alamannenfriedhof in Eberfingen, Ldkrs. Waldshut
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https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0173

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Ein neuer Alamannenfriedhof in Eberfingen, Ldkrs. Waldshut

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Ein neuer Alamannenfriedhof in Eberfingen, Ldkrs. Waldshut
Von Friedrich Garscha, Karlsruhe
Die Gemarkung Eberfingen (Ldkrs. Waldshut) im Wutachtal, unmittelbar südlich von
Stühlingen gelegen, erstreckt sich mit dem Hauptanteil seiner Grundfläche auf der rechten,
westlichen Wutachtalseite. Der Kern der heutigen Siedlung liegt an einer geringen Talaus-
weitung nach Westen, wo die Wutach ihren Lauf von NO nach SW in ausgesprochene
NS-Richtung ändert, um nach abermals 400 m die alte Flußrichtung rheinwärts fast bis
nach Oberlauchringen wieder aufzunehmen. Ebenfalls auf der rechten Flußseite verläuft
die Landstraße (B 314) und zwischen dieser und dem Fluß die ehemals sogenannte „Stra-
tegische Eisenbahn“ von Waldshut nach Immendingen.
Wie die meisten Siedlungen im Wutachtal weist auch Eberfingen Reihengräber auf; sie ge-
langten 1882 durch eine vom damaligen Großherzogi. Konservator der Altertümer
E. Wagner eingeleitete Fragebogen-Aktion zur Kenntnis. Sie sind in E. Wagners Fund-
statistik von 1908 *) aufgeführt:
I. Bei der Kapelle, etwa 300 m nordöstlich der Ortsmitte von Eberfingen (Kirche), ver-
mutlich auf dem kleinen Plateau nordöstlich von Kapelle und Friedhof, auf dem West-
hang der Wutach, etwa 40 m über der Talsohle. Es sollen gemauerte Gräber mit Deck-
platten gewesen sein, in denen sich Bestattungen mit Waffen, Glas- und Bernstein-
perlen fanden, über deren Verbleib bis heute nichts bekannt ist (vgl. Taf. 47, 1).
II. Am Westhang des Wutachtales, westlich von Eberfingen:
1. Um 1896, ähnliche, wie unter I genannte, d. h. gemauerte Gräber. Die genaue Lage
der Fundstellen ist nicht bekannt, doch könnte es sich um die gleiche Stelle handeln,
an der
2. 1956—1957 im Gewann „Herrengärten“, im Volksmund auch „Poche“ genannt,
auf dem NW-Ufer der Wutach, etwa 600 m SSW von der Ortsmitte anläßlich des
Baues der Ortsumgehungsstraße bei der Fundamentierung der westlichen Brücken-
auflage für eine Überführung der Bundesstraße B 314 über die Bundesbahn
Waldshut — Immendingen errichtet wurde. Bisher 9 Gräber. Über diese soll im
folgenden berichtet werden (vgl. auf 1 : 20 000 verkleinerte Gemarkungsübersichts-
karte Taf. 47, 1 und Katasterplan-Auszug 1 : 2 000 Gewann „Herrengärten“
Taf. 47, 2).
Der kleine, neuentdeckte Alamannenfriedhof in den „Herrengärten“ von Eberfingen
liegt auf dem nordwestlichen Wutachufer, zwischen der durch Eberfingen führenden
alten Bundesstraße und der Bundesbahn, teilweise auf dem bisherigen Bahngelände,

l) E. Wagner, Fundstätten und Funde im Großherzogtum Baden 1 (1908) 131.
 
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