Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

DOI Artikel:
Eble, Eugen: Die Burg von Hammerstein, Ldkrs. Lörrach
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0187

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Burg von Hammerstein, Ldkrs. Lörrach

179

Die Burg von Hammerstein, Ldkrs. Lörrach *)
Von Eugen Eble, Wittlingen
Urkundliche Erwähnungen: „in dem banne von Hamerstein 1328 K. Johanniterarchive
(Binzen).“
„1374 daz burgstadel ze Hamerstein in Wolbacher ban K. S. Blasien (Mappach).“ J)
Flurname: Burgholz.
Die Reste dieser Burg liegen auf einem felsigen Bergvorsprung nördlich des Dorfes
Hammerstein an der Stelle eines Überganges über die Kander und am Zusammentreffen
von drei Straßen. Durch Sprengungen (Malmbrüche) und Verwitterungen ist heute nur
noch ein 22 m langer und ein bis 3,50 m schmaler Grat erhalten, der bis 20 m tief steil
abfällt. Die Vermessung und Untersuchung der auf diesem Grat allein noch vorhan-
denen Baureste (Abb. 3) der ehemaligen Burganlage erbrachte folgende Ergebnisse:
Das Wohngebäude (a): Die Nordseite ist 7,25 m lang, aus Wacken und grob behauenen
Steinen gebaut, und hatte Kachelofenheizung. Der gestampfte Lehmboden war mit
roten Sandsteinplättchen belegt, das niedrige Gebäude mit Ziegeln gedeckt.
Ein trapezförmiger Mauerzug (b) erstreckt sich nach Südosten, er erweitert sich von
0,72 m Durchmesser auf über 1,10 m. Die Mauer b ist mit a nicht verbunden und dürfte
daher wohl später sein. Die Mauerreste c und d gehören nach Aufbau, Mörtel, Funda-
menttiefen und -breiten zusammen und bilden in der Verlängerung einen spitzen
Winkel. Der Raum zwischen c und d war wahrscheinlich unbewohnt. Das Mauerwerk
war früher wohl hochragend und sehr widerstandsfähig wegen seines sehr harten Mör-
tels und großen Mauerbreite. Spitzwinkelig verlaufende Mauern zeigen sich auch auf
der Sausenburg und in Rotteln. Trapezförmige Mauern wie b finden sich ebenfalls in
Rotteln. In Hammerstein flankierten die starke und hohe Mauer (c, d) und die Mauer b
und ein in ihrer Verlängerung im Südosten liegender, breit fundierter Bau (Turm) den
Zugang. Zwischen b und c, d war eine Pflasterung aus Wacken, die in den Suchgräben
lagen und die im Südosten von außen unter einer Erd- und Schuttschicht zu sehen sind.
Das schwache und kleine Gebäude a konnte die Burg nach der besonders gefährdeten
Bergseite nicht allein decken. Falls die Burg nicht im Bau steckengeblieben war, müßte
man gegen den Berg besonders starke Verteidigungsanlagen (z. B. Halsgraben) finden.
Vielleicht ist unter dem Hügel A eine Befestigungsanlage versteckt. Der fehlende Hals-
graben ist vielleicht im Steinbruch abgegangen (Abb. 4).
Der Bergfried lag dicht neben dem Keller bei der Mühle, wie früher schon festgestellt
wurde. Er wurde 1913 gesprengt, war ein Rundturm von etwa 2 m innerem Durch-

*) Hammerstein ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Wollbach im Ldkrs. Lörrach.
J) A. Krieger, Topogr. Wörterbuch des Großherzogtums Baden I (1904) 835.

12*
 
Annotationen