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Aufdermauer, Jörg; Baden-Württemberg / Amt für Ur- und Frühgeschichte [Hrsg.]
Badische Fundberichte / Sonderheft: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens: Ein Grabhügelfeld der Hallstattzeit bei Mauenheim: Ldkrs. Donaueschingen — Freiburg i. Br., 3.1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.29615#0039
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Funde:

Do 58/266: 3 Unterer Gefäßteil eines größeren, bimförmigen Gefäßes aus grob gemagertem, rötlich- bis
(Taf. 14, 22) dunkelbraunem, grobem Ton, die Außenseite zum Teil ziegelrot bis schwarz gebrannt.

Grab (?) 4:

Eine auffällige Häufung von kleinen und mittelgroßen Steinen am nördlichen Hügelrand im sonst steinfreien
Erdreich könnte einer Bestattung ähnlich Grab 2 zugeschrieben werden. Die Steine lagen sehr locker über einen
etwa rechteckigen, 1,20 x 2,20 m großen Raum verstreut. Zwei parallel laufende Röhrenknochen sind noch nicht
bestimmt.

Funde:

o. Nr. Zwei Röhrenknochen.

Do 58/267 u. 268: Streuscherben, einer mit Tupfenleiste (Taf. 14, 7).

Die urnenfelderzeitlichen Anlagen:

In der südlichen Hügelhälfte, die ganzflächig bis auf den gewachsenen Boden abgezogen wurde, zeichneten sich
durch ihre dunklere Füllung deutlich eine Anzahl 20 bis 25 cm große, runde Vertiefungen und zwei geradlinige,
in der Richtung etwas divergierende, etwa Ost-West verlaufende Gräbchen ab, die zum Teil durch die Planier-
raupe zerstört waren. In den Gräbchen lagen zahlreiche urnenfelderzeitliche Scherben. Ob es sich bei den runden
Vertiefungen um Pfostenlöcher handelte, muß dahingestellt bleiben. In der Größe entsprachen sie etwa denen
aus Hügel J, sie reichten aber nicht bis in den gewachsenen Boden, sondern schienen vielmehr noch in der Hügel-
schüttung zu liegen. Will man diese Anlagen vor den Hügel datieren, bleibt nur die Möglichkeit, anzunehmen,
daß der alte Boden über dem sterilen, gewachsenen Boden bei der Anlage des Hügels nicht berührt wurde, daß
in ihn die Pfostenlöcher gegraben wurden (dann allerdings auffallend flach), und daß dieser alte Boden sich bei
der Ausgrabung nicht von der Hügelschüttung unterscheiden ließ. Die urnenfelderzeitlichen Streuscherben
besitzen keinen sehr großen Aussagewert, da sie in der ganzen Hügelschüttung auftauchten. Gräbchen und
Pfostenlöcher ließen sich nicht zu einem Hüttengrundriß ergänzen.

Streufunde, meist urnenfelderzeitlich:

Do 58/269 Randstück eines großen Gefäßes mit breitem, scharf abknickendem, ziemlich flachem Rand, im Kern

dunkelbraun, grob gemagert, außen und innen rötlich (Taf. 14,10). — Randstück aus feinem, grauem
Ton, der Rand scharf abknickend, die Wand nach unten sich erweiternd, Außenseite zum Teil rötlich
gebrannt (Taf. 14,14). — Randstück mit weich ausbiegendem, geradem Rand und nach außen etwas
verdickter Lippe, aus grob gemagertem, aber hartem Ton, im Kern grau, außen und innen grauschwarz
(Taf. 14, 9). — Randstück mit kurzem, rechtwinklig scharf abbiegendem Rand mit etwas nach außen
verdickter Randlippe, aus feinem, hellgrauem, außen dunkelbraunem Ton (Taf. 14, 11). — Grauschwar-
zes Randstück eines nach oben sich verjüngenden Gefäßes mit runder Randlippe, mittelgrob gemagert
(Taf. 14, 3). — Im Kern hellgraues, außen grauschwarzes Randstück, glimmerhaltig, auf der Außenseite
eine spitze Knubbe (Taf. 14,18). — Leicht gebogenes Wandstück aus fleckig dunkelbraunem bis schwar-
zem, grob gemagertem Ton, auf der Außenseite die Spur einer abgeplatzten Leiste (Taf. 14,17). — Ein
breiter Rand eines größeren Gefäßes (Taf. 14, 5).

Do 58/270 Unverzierte Streuscherben, Tierknochen; menschlicher Röhrenknochen (?).

Do 58/271 Wenige atypische Streuscherben, unter der Steinpackung gefunden.

Do 58/272 Randstück eines Knickwandbechers aus braunschwarzem, feinem, sandsteinartig sich anfühlendem Ton

(Taf. 14, 12). — Wandstück eines Schüsseldbens mit flauem Wandknick aus sandsteinartig sich anfühlen-
dem Ton (Taf. 14, 1). — Randstück eines sehr grob gemagerten, dicken, fleckig schwarz bis ziegelrot
gebrannten Töpfchens; auf der Außenseite schräger Fingerverstrich (Taf. 14,16). — Randstück einer
dunkelbraunen, steilwandigen Schale mit leicht einbiegender Mündung, abgeflachter Randlippe, Zopf-
leiste unter dem Rand, aus feinem, glimmerhaltigem Ton (Taf. 14,13). — Randstück eines größeren,
grob gemagerten, dickwandigen Gefäßes, innen scharf, außen weicher abknickender, gerader Trichter-
rand, Kern schwarz, außen und innen ziegelrot gebrannt (Taf. 14, 8). — Reste eines Feuerbocks mit
doppelter Tupfenreihe (Taf. 14,14.15).

Kleine Bronzeblechstückchen, Stücke eines feinen, kleinen Bronzeringchens (oder Bronzedraht?), Bronze-
klümpchen mit dem Abdruck eines runden Stäbchens.

Hügel O

Allgemeines:

Mit 9 —10 m Dm. war er einer der kleinsten Hügel und von der Planierraupe wegen seiner geringen Höhe von
0,40 m über dem gewachsenen Boden unberührt geblieben, so daß ihn zu Beginn der Grabung noch die Gras-
narbe bedeckte. Er war auf einer kleinen, planierten Bodenkuppe errichtet. Die Oberfläche des gewachsenen
Bodens lag innerhalb der planierten Fläche bei ±0,00 m und fiel außerhalb von ihr stärker ab, 3 m westlich
der Hügelmitte auf —0,28 m und 4 m östlich der Mitte auf —0,25 m. Gegraben wurde in zwei parallelen Ost-
West-Schnitten.

Untersuchte Gräber:

Grab 1 = Skelettgrab (Taf. 15,1—3; Plan 15)

Grab 2 = Brandgrab ( — Plan 15)

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