Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 23.1967

DOI Artikel:
Schultze-Naumburg, Franziska; Arendt, Norbert: Vier Brandgräber der Urnenfelderzeit von Tauberbischofsheim
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44899#0047
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vier Brandgräber der Urnenfelderzeit von Tauberbischofsheim

39

aufgerauht, von feineren und gröberen, unregelmäßig angebrachten senkrechten Strichen
bedeckt. Oberfläche schwarz und stumpf, einzelne rötliche und gelbe Flecke und Schlieren.
Im Bruch dünne rote Schicht sichtbar, sonst schwarzgrau bis dunkelbraun. Grobe Struktur,
grobe Magerung, z. T. mit Quarzbröckchen und Kalksplittern; erh. H. 25 cm, oberer Dm.
22,8 cm, Bodendm. 13,8 cm.
2. Taf. 11, 14. Bronzepfriem mit quadratischem Querschnitt, auf einer Seite in eine
Zunge ausdünnend. In Seitenansicht geschweift, anscheinend verbogen; L. 7,1 cm, Stärke
4 mm.
3. Taf. 11, 15. Ring aus Bronzedraht mit eineinhalb Windungen, das innere Ende zu
einem Band breitgehämmert, Abschluß etwas aufgebogen; größter Dm. 3,1 cm, L. (auf-
gerollt) etwa 14 cm.
4. Taf. 11, 17. Perle aus Hirschhorn, zylindrisch mit Durchbohrung. Durch Feuer porös
und brüchig; Dm. 1,1 cm, Bohrung 4,5 mm.
5. Taf. 11, 16. Perle aus Hirschhorn, zylindrisch, ohne Durchbohrung, verbrannt;
L. 1,35 cm, Dm. 1,4 cm.
6. 910 g Leichenbrand.
Grab 4
In der Planierfläche unerkannt gebliebenes, erst beim Ausschachten von der Raupe ge-
troffenes Grab. Urne ohne Steinschutz frei im Boden stehend. Grabgrube nicht erkenn-
bar. Alle Beigaben in der Urne. Scherben von mindestens fünf Beigefäßen, davon zwei
ergänzbar, deren Scherben im Oberteil der Urne. Leichenbrand bis zur größten Weite
der Urne. Rest der Beigaben — darunter vier Bronzepfeilspitzen und Bronzemesser —
zwischen dem Leichenbrand.
Beigaben:
1. Taf. 12, 1. Hohe Urne. Nicht vollständig erhalten, Hals und Rand von Planierraupe
oder schon früher vom Pflug zerstört. In Form und Größe recht ähnlich der Urne von
Grab 1. Unterteil konisch, zum Boden hin ganz leicht geschweift. Umbruch hochliegend,
Schulter verhältnismäßig kurz und gerade. Ein Scherben mit Halsansatz vorhanden,
wohl Zylinderhals. Auf der Schulter kleine verdickte Leiste. — Oberfläche stumpf, durch
senkrechte Fingerstriche aufgerauht. Oberhalb des Umbruchs glatte Oberfläche. —
Mittelfeine Tonstruktur, Magerung mit kleinen und größeren Kalksteinbröckchen, viel-
leicht auch mit gemahlenen Scherben. Farbe auf der einen Seite schwarzgrau, auf der
anderen orange bis rotbraun, mit schwärzlichen Flecken und Schlieren. Im Bruch schwarz-
braun. Innenseite schwarz; erh. H. 49,4 cm, größter Dm. 59,4 cm, Bodendm. 19 cm.
2. Taf. 12, 2. Knickwandschale. Scharf abgesetzter Schrägrand. Halspartie hoch, trichter-
förmig und leicht geschwungen. Unterteil flach. Omphalosboden. Dicht unterm Rand-
ansatz Durchbohrung von 3 mm Weite. — Graugelb bis orange, Überzug fehlt größten-
teils. Mittelfein gemagert; H. 5 cm, Randdm. 16,8 cm, Bodendm. 3 cm.
3. Taf. 12, 3. Bauchiger Becher mit Schrägrand. Profil leicht geschweift. Kleiner, flacher,
innen schwach aufgewölbter Boden. Randständiger x-förmiger Henkel mit dachförmi-
gem Querschnitt. Unterhalb des Henkels zwei nur schwach eingetiefte Riefen von unter-
 
Annotationen