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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

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Nr. 280-304 (1. Dezember 1919 - 31. Dezember 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0514
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mHtk.-n fjelon. Serr Spaliir wcif? selbst am bestep.

er -ü Äeu L^..en nickit aehört Den Name
Ä soÄ Doppelsinniqke^t. Unamr-Ltrakclt und
Lierrat ist Erilberaer.

Hctttt Erzberaerö fei»re Mattierett

Die BcriÄIc.übcr die Verhandlungen der Na-
tionalb.'rsamm'ung sind bo^nntlick so ^uga«t
daü erst dio Lcktürc der stenosvavhMcn Bevichle
-ein Bild dtUion aibt, wos eiacntlich gaiprochen wird.
Dabei stösst man >aiaf mancherlei Eplsoden. von de-
ncn eine b-'soi'.ders chav.Äteristi-sche ihlvimt der ,onst
k-intr. bnbci. Ver^viicaheit aiiheiimauen wurde.

vcme menschl ch:n Talcnt^ hat nämlich tLrz-
berscr sellen m so aü,tob.nd n: Form onthüul, wie
em lctzten DpnnerstE Der Aba- KLinpkes
hat ncmvens der Deutschen Volkspartai das Nivoan
ouf dem sich i>ie Polomik des Hcrrn ErMrvgcr Le°
weste, deutlich gekennzcichnet. Nälier «iu.f die Em-
zelb-itcn ein.zngohen. hatt.- cr keine Vevanlassung,
da 'sich idie >Miize. mvanchmal stupnvartig crnichwellen-
de Slandalszeno zwischen Erzberger und Lcr Frak-
tion der Deutschnalioimlen Valkspartci abspielte.
Es bericht anf eineni Irrtuin. wenn ein Buliner
Blatt einen Abgeordneten der Doutschen Volks-
partei als das Arol Los Lrzb-.'vgerschm Ausbrnchs
hinstelll: .Sie«cbören in eine K«ltwLs-
serh'eilanstalr!" Die Szene spielt sich mel«

Al'fallÄl>cu>?gunK in Len Rheinlanben n-rantwocl-
lich machen wolltc. Er-berger Äitt dann sehr eil-
fertig ,auf die Prckenpolitik Lber. von der bis dcchin
g^ir i.icht die Rede war. Nunmehr seßten Zwischen-
rnfe L-er Dcanschnationalen ein und im Verlaus die-
ser AuseinanLersetzuns fchl die obenerrvähnte Re-
piik d-'s Herrn Erzbcrger. die.wobl das niedrigste
Nireau darstellt. anf das sich trotz der Ministertä-
tigkeit des Herrn Hoffmann bis jetzt ein Mimster
im Reichc oder in einem deutschen Bundesstaat Lc-
we-gt hat.

Was tat idasesen der Präfident sfohrenbach?
Nichts! 6Hm schien demnack der Ton scines
Jraitionsgenossen zu behascn.

Deutsches Reich

Der Parteltag der U. S. P.

Nach dem. Eeschastsbericht Dittmann hat die
Partei jetzt etwa Dreiviertel Millionen Mitglie-
dcr. Die Aahl der Parteibläti-er vcrdoppelte fich
seit März auf 55 Ta»eszeitungen. Eine Erhöhung
der Mitgliedsbeiträge. meinte der Redner. sei xn
erwägcu. Line dor vorivehmsten Auf.qaben dor
Partci müsse die Bildunqsarbeit sein. Die soziali-
stischo Internationrrle war der Leitstetn der
Partei in allen politischen Kämpfen von 191A. Der
Redner kritisierte sodann die Palitrk ber Ncqie-
runq und rvchtete hinfichtlich der Untersuchunq von
Tötunqen Parteianqehoriqer schwere Auklaqcm qe-
qen die Iustizbehörden. Er betonte schltefilich. dafi
heute die Fraqe-nicht sei. bürqerliche Demokvatie
oder Diktatur des Prolctcrriats. sondern kapitali-
stische Diktatur oder proletarische Dilta-
tur

Den Bericht der Kontrollkommisfion erstattete
Bock-GoLha. Die Aussprache drchte fich hauptsäch-
lich um die Aqitation und die Pfl'eqe der Volksbil-
dunq: aber auch, dre Fraqe der Einiquuq mrt den
Mehrtzeitssorialisten wurde bereits qestreift. sfast
alle Ncdner betonten. datz fie nur auf dem Boden
des proletarischen Klassenkampf-es möqlich
sei.

Aus dem Bericht Dittmanns ist noch hervorzu-
heben. dafi die Gefasmteinnahmen der Partei feit
März 216 000 Mark. d-e Ansqaben 200 000 Mark
beiruaen. sodafi am 1. Oktober ein Bcstand von
37 900 Mark vorhanden war. Autzerdcm seien
Darleheir stüsfia qempcht worden. sodafi im aanzen
mehr als eine Mllion Mark rur VcrfüMna ae-
standen habe. Das Iahr 1919 sei im übriqen das
epferreichste in der Eeschichte des deutschen rcvo-
lutionären Proletamats qewesen. W Tausenden
seien die besten Kanipfer hinqemordet worden.
Auch die Ermordunq Haases sei volitischen Mo-
tiven entspnmqen: die Iuftizbehörden hütten nichtr
zur Aufhellunq der Mordtat qetan. Es könne nur
heifien: tapitalistische Diktatur oder proletarische
Drktaüir.

Auf dem Parteiiaq hat man fich dann in der
Hauptsache über die Einiqunasfr'aa«! unter-

Theater und Musik

Mannheimer Nationaltheater

llraufführung:

»Hortense Ruland"

Trasödie pon Max Hakbe
Wer deim Dichter der »Iusend". wer überhaupt
dem Dramatiker Halbe wieder zu beaesnen lhoffte,

der erfuhr eine Enttauschung. und es sei Sleich se'
rein ^ " - —" " ^

sagt. keine ansenehme Enttäuschnna. Halbe' «e-
dack.— ...

vachte eine drwmatische Atärchendichtung M scben
und bediente fich auch eines geeisneten Miliieus^
einer -gut im Stand schaltenrn Schwcdenlburg.
k-eren Schanze fich die drei Akte des Dvamas abspie-

len. dre, rein äutzerlich. eine ermüd-rnde Wieder-
'elben Bi

lehr immer decksetben Bilder bringen. Das wär^
an sich nicht das Schlimmste wenn sich in diesen
Mldern eine irgendw,ie fesselnde Handlung vor-
wärts beweüte und ein dichterisck wertvoller Ee-
danke auszeichnete. Es ist nicht jedermanns Sache.
einoni anerkannten und verdienten Dickter LM-'n-
über die Bedenken gegen ein neues Werk rücksichts-
los zu autzern. und mir fällt diese PflichE schwer ge-
nug, Ich 'bin dicLrm Stück jediock vam Anfang bis
M semsm Ende tzilflos gegenübersestandsn nnd
hiade zu kviner seiMr Figuren >ein leibendvges Ber-
tzälinis gswünnen können. Die zwei einzigen Men-
schen des Werkes. die isdem sympctthisch sein müsseir.
zah en rni Cang des Dramas so wenig. datz es kein
Ärsüch zur Rettung des WerV-'s sein könnte. wollte

halten. Die Piraqe wurde. von zwei Ausnahmen
abqoschcii. ablehnend beantwortet. Nur
zwei bayerische Vertreter aus Hof und Nürnbera
wariiten weqen der Sehnsucht der Massen nack
Zusamnicnschlutz oor einer voreiliqen AblelmMiq
von Einiquiiqsvcrhandlunqen. durck die sick die
Unack'tzänqiqen Lei den Arbeitevn ins UnreLt setzen
würden.

ziHichen. Dies widersprecho der Verordnung über
oie Ei

srwerbsckolsrN'fürsovge. Nur arbeHtsfähige
und arbei 1 sw ill i.ge Personpn. dio inf-olge
des Krieges durch Trwerbslosigkeit m bvdürftiae

Lage gekomvmen find. düirften unterftützt movden. Die
'ürso

Erwerbsckosenfürsorgestellen find demgoniätz ange-
wicksen,. boi wirtschaftlichen Kämpfen kein^ Uir-
terstützunq zu qewähren.

* Arbertelofe aus den Abstimmungsgebieten.
Einer Entschlietzung des ReichsackbeitÄmrnisterrums
mfolge wird dio Er.verbslosenuntersEtzung weiter
oezahlt. für die notwendise Zoit. dic der Ävberts-
lose aufwenden nvu-tz. imi in seineni Abstimmungs-
bezirk albWstimmen. BorMrsffetzung ist. datz or oine
BescheinisuN'g des Eemeindovorstandes des
Abstimmungsortcs üiber die erfolgte Teilnahme an
der Ahstimmung ibeibringt.

* Bizeumchtmeistcr Otto. dsr wegien des Mor -
dos an Rosa Luxemburg beschüldigt uwrde.
wurde in Hanirover vartzaftot und dem Mili-
tärarresthcms zugeführt. Der AngeUagte gilbt die
Dat zu.

* 'Die monarchische Vewesung in Vapcrn. In
München murden lin der Sonntcng Nacht viole Hun-
bertz von Plakaten angcfchlagen die die gogen-
wärtige Regierung tzer Echwäche beschiuldigen und
für bie WiodererrichtuN'g, Ler Monarchie ein-
treten.

* Der Prozetz Arco vcrschoben. In diefir Woche
foNe vor denr Volkssericht in München d-ie Ver-
tzandluug gegen di-M Erafen Arco stattifinden.
Der Zustand des An.geklagten ist aber devart,
datz lke VerhanLiluna segen ihn kamn durchseführt
werden Eön'nte. Eine neucrliche. wi«Ä>erholte lln-
tersuchung durch ärttliche Sackmcrständigie tzat festt
geistellt, datz Eraf Arco nrcht vertzandlunssffätzig
ist. Die Vcrtzaiiidlung wnckde datzer auü Antraa der
Staatsar-irUschast aus unbestimmte Zeit au'gr-
l'ctzt. S

* Mackensen 70 Jahre alt. Eeneralfeldmar-

schall von Mackenlsen kann fein Eintreffen in
Deu '

utschlaud susammen mrit seinem 7 0. Geb'urts-
Üer

t ag fc-iern, kier auf den 6. Dszember fällt. Während
des Kricges roaren zweimal der Eoburtstag des
Eenoralfeldimrxsch'alls bchondr? Siegestcvge: mn 6.
Dezember 1914 erosbert-e er Lodz. am 6. Dezember
1916 Bulavckst. — Dom greiscn Kämpen imd vit-
terlichen Soldaten werden zu diosem T-age gowitz
vvele GNckwünscho dargcibracht werden.

Der Wucher mit den Weihnachtsbaumeu. Die
Absoovdneten Dr. Mittelinann. Beuer-
m« nn und Dr. Miark-Hky (D. Vollspartoi) ha-
ben in der NMionalverstvmmlung folgende Anfrage
eingcbvach't: »Preffe-Nachrichten Mfolse. dre auf
Mitteilunsen aus Erotzhandels-Kreiisen beruihen,
weden dieWeähnachtsbäumoin drosem Iahr
ungewöhnlich touer werden. So sollen Fichten nicht
unter 8—20 Mark zn habon fiin. Tannen werhen
10—25 Mark und Edeltannen 14—30 Mark kosten.
M die Regivrung bereit. unverzüglich entspvechende

nen Frvnatiker^ Admn Mchterlin (Robert G-arri -
son). als oinon Halbnarven oder Quartalssäufer

und den Eouverneur (Geovg Köhler) als einen
Zutzä

Mann, der auch ein Zutzälter fvin lönnte. Kom°
mcn noch tzinM die betrogene Geliobte cines im-
mrr Llotz senannton Lsutnants und die wiiderliche^
geillo iFigur des Letzten von. 3reuterbuIL (Hans
Eodeck). Man wird zuoeben müffen. die G.'lsell-
schaft ist übel senug geartet und zuscvmmiengvsetzt.
Hortenso Ruland verübt Wm Schlutz Selbslmord,
nachdoin ste vorher ihrem Manne davon Mittei-
lung machle. dqtz ste ihn nie geliebt tzabe. Ein sol-
chor Schlutz mutz oas Werk vollends zur Strecke
bringen.

Chavaktere zu entwückeln. war den Dackstiellern
wie man bogreifen wird. nicht an die Hand goge-
tzen. Wohl haben ste alle. besondett» Lore Busch
a!ls Träserin der Titelrolle. jedes vorhandene dich-
terische Fünkchen Wr Flamme zu entfachen vevsucht.
Ich nmtz dfi noch dc,n Archivar des Wenzel Hoff -
ma,nn. die Schittewanz dcr Erelel Mohr imrd
die Eieliebt» (Erna Liebenthal) ncnnen und
besondors Herrn Hoffmann loben — ein Menlsch,
Eott. wie dankbar waren wir ihm! Der Fnten-
dant hatte für eine einwandsreie Jnszenierung
SorM gctrage'.i, die freilich ohne nennenswertes
küM'.^risches Ergcbnis bleiben mutzts. da der Nach
hall der Dichtuna aucblieb. War der Auffiibrniia

Matznahmeu goaen derartige Ausbeutungsverjuche
zu treffen?

Vergebliche Kirchenfeindschaft

Datz die grotzo krrchengcvii^rische Propaiganda.
wie sie u. a. in Thürinaen und Routz eifrig
betrieben wird, bei >der BooAkerung Mlrig An-
klang findet, boweist ein Beisviel aus Ge ra. Jm
Bczirk der Trinitatiskirche, d«m crröbten der Sfiadt.
ne-hmen von 262 Ostern zur Schulentlaffung kom-
menden Kindern 253, das stnd 961/h Prozent, am
kirchl. KonflrmaniLeiiunterricht tckil. Nup 5 Kücv-
ben und 4 MLdchen, wesc'ntlich.ams Dissidentcnfa-
nnliei' stammcnd, bleiben auf Mlimsch der Eltern
doinselbeii fern. Aüch jn den andeven Pfarrbctzir-
ken der Stadt dmifte das sahlenmätzige Berhältnis
ein ähivliches sein.

» Erwerbsloscnsursorge und Streiks. Der
Reichsarbeitsminüsiier weist die Regierungen der
LLndcr darauf tzin. datz in den letzten drei Mona-
ten nickA selten der Versuch üvmacht worden fei, bei
w-rffchajtlichen Kirmpsen die Mittel dcr Erwcrbs-
losensüqorge Wr llnterstützung Streikondcr heran-

^ ^^u des Dichters prüfen. Hor- deutische Thoctterpublikum Habbe übertzaupt entge-
Dichter in den Mittelpunkt ssnbringt und auch Monnheim nicht unbclwiesen
laffen wollte. da der Dichtcr zur Aufführung feines
Wjcrkes nun doch einmctt erschiencn war .

oen wuneipunit

vor im^in^'- Hertenie. die ihren Eatten

^ ^ ' ^'betrEn hai. M.s fi^iner icmdcrsn
den Erund licder-
uä?'hLk.^'^^ allerdinLs Ef die Sehn-
,ua)r yin«.us! D>ie Manner. die Hortenle näber-

ist^Är ni^Au^chter als Symbole g?dacht. Es
m nnr nrcht gegluckt. hmter die Deutuna m kom-
!men. Und fi>tzab2 ich sie. denen wir imi Lotzen aus-
zuweichen pflegon. wie folgt erkannt: den DiÄer
Ehristof Alexis (Fritz Alberti). Ho7tcusts
Liebhaber vorder Ehs. der sie jetzt itzrechGctttcn
wioder wegnehmen will, qls einen brntalen. egMtt-
jchen Ehavrkter; amf >sein Eeheitz Uebtc Hortense.
wie srewollte und nttt wenr fie wollte. nur dcmrit er

Kunst und Wissenschaft

seine Freibeit halbe! Den Richter Sirius (WiÜ>el,n
Kolmar). als einien vom Erötzenmatzn gäschlage-

. * Er" Hebel-Mr,,eunr. In einer VeiAmimlunü
des Geick>ichts- und Altertumsvercins in Karlsrutze
Professor Widmer nttt datz der Ver-ein fich
entschloffen habe. in Karlrutze ein Hebel-Mu-

s>eum und - Ärchiv zn gründen. Bereits stnd

e?.nige bisher unbekannt ^gebbebeue Briese' He^ls

tws Ärchilv gestiftet wordcn und cmch die badi-
Iche Negierung hat die UnteMitzung und Förde-
rung des Unternetzmens -.ugesagt. Das Museum
soll spater zu einem badischen Di «tz 1 er-

m.us eum erweitcrt werden ^

tung .rfolgen. die übcr den Stand der Ana lca^
heit im laufendcn oehalten wird. ' n-

Badische Politik

Deutsche liberale Volkspartei

Emmendlngen

Am 26. Akw. fand im Saal des GcLsttzauses
»Zur Sonne" aine Versammlung stcttt. zu der die
OrtSgruppe der Deutsche^ (liberale'n) Volkspartei
omselaven tzatte und in der Rechisanwalt Stei -
ner <rus Heidelbc'rg übnr das Ttzenva »D e r W e g
zum Wirtschaftsfrieden" sprach. Ueber
den Jntzalt des Bortragcs wmcke an dritter Stelle
beredts wiödevho,leittlich berichtet, spdatz ein nätzeres
Eingclhen nicht erforderlich crschoint. währcvd onde-
reffeits erwätznt werden mutz, datz.der Redner auch
in Eminendingen nicht nur durch die Art ?:ines
Vortrases und die fesselndc Form. tn die er ihn zu
kleiden versüand, soudern auch vor -allein durch das
gewcihlte Theista un srch und Äie sachlich klare Ve-
handlung das Fntercffe der Hörer zn banncn wusste.
die Venn auch durch allgemeinen. aufrichtigen Bei-
fall ihren Dank ab>lattel-m! Besonders bemerkens-
mert war die zahlreiche Botciligung cm
dcr Verstmnlnlung -aus nahezu allen Dcvölkc-
rungsschichtcn. nicht nur von Akitgliedern der Deut-
schen Volkspart-ei, sond-rn auch aris Kreisen. die
ihr nicht crngol)ören jogar polittsck anderea Rich-
tungen folgen. Obwotzl der Dorfitz'-'nde mit den
Worten bds Danikes >an den Dortrageiiden wie >an
die Betsain'mlung für das Intcresie. das die An-
wesenden foinen Aus-führungen entgegengebracht,
auch die wicdcrholte Aussorderung verband. einen
ctma gbweichenden Stwndpunkt zu-ck Ansdruck zu
bringe'i. Mcldetq fich doch niemand zuim Wort, was
man wohl ebcnfalls züm Beweis n-etzinen kann, dc.tz
dem sachl chen Standpunkt. den die Deutsche (lile-
rale) Volkspartei zu diescr Frgge oinnimint und
den der Refevent einqel>end Lci Bespreckiunq des
Themaschmm Ausdrnck bruchte. niemand der Anwe-
senden entqeqcnzutreten. d. h. idn als falsch u. nich't
in Tatsachen und logischcn Folgcrungcm bcgiündet
zu widerlescn verinochte. Mvge es vergönnt sein
hieraiuf di> Hoffnung zu gründen. -datz lias VcrstelMi
und endUch? Bsgreifen. aus welch irrigen Wcgsn
sich unsere inn-eve Politik derzeit in nmnchen Fva-
gen bewogt, vmmer allaenieiner werdisn niochte, datz
cndlich die Bindx fallcn möge. die >iv .manchcn oor
Augen liegü. datz ste mcht den Aborund sehen, dem
wir dcrzcit rottungslos Wtreiheu danl der Ver-
blenduing Lvif der oinen Seite und wissentlich ge-
wollter Jrroleituag aus dcr andern l

Ziel und Aufgail-e der Deutschen Bokkspartei
inutz und wird es sbets soin, für itzr Tcil mit Ein-
letze-n aller Krrrfte laftir einWtreten. datz ein
wirklicher W ir tsch'a f 1 s-f r i eden, den wir
fo drängend bvauchen. züstcrnde konime. aber iimnach-
sichtlick jedam D-'rsuchs entgcgenziutretcn, d:r ihn

Abcrmaligcr Mandatsmechscl bci dcn D-",»
kraten. Universicktsprofessor Dr. Hönig.er
<zvoiburg hat dvm Präsidenteii des Landtaci«
Erkiärung zugotzen laffen. datz er verhin-»,1
fei, das Landtagsmandat anzutreten. Er sei
sem Entschlutz durch llmstände gczmungcn word»"
die nach der Aufstclking scinev.Kandie7)ur licmn-'
cinmal sei er durch seine Ernennung ordci"'
lich n Professor in Viosem Frühjatzr nock eng-r al^
bisher. mit seincr sehr nmfangreichen Lohrtäti'gkeii
verlettet worden. dann habe er^ine Lollrvcrprfis
tung süv die in FreiLurg ncu gegründeten Hanb ^'

hochichul,kur,e übcrnommen. Schlietzljch hade cr
durch grvszcre wiffEschaftlicke Arbeiten vertrcm n
gctzuno-m. Alle diefe Verbiiiblichketten sei cx erü
<inVcganLsn. nachdcm er sich durch ErkundiMim-n
zu uberzeugen versucht hatte. datz ein Nachrücken
fur ihn nicht rn Betracht läme. Er tzatze deslmig
keine cmllere Wahl. «ls auf iein Mcrndat zu ver
zichten Jnzolge diofes Vcrzichtes wird Bürgcrmri-
sler Albert Stork aus Schallstadt au'-
arund des deinokratihchen -Wahlvor'schlages in den
Landtag einrücken. dem er bcreits früher als Na-
tionallrberaler anzohört tzatte. — Wcnn das !o
wertzTr gcht, roicht die Lifte d-r Dout'cheü d^iwkrw
tifcheTi Partoi im 2. W.rhlkreis nicht metzr aus
* Die Kinozcnsur. Fn c.iner amtl. Preistno'ti,
wrrd milaeteilt. datz wcder die Berliner. Münck-
norund Stuttgarter. n o ck andcre Zensurkaricn vü'
Ministerium des Annern «ncrkannt find. Auch
wcnn eiuc Zensurkarte vorlicgt. kann dus hctr. Bc-
zirksami M'.fgvuiid eigener Prüfung die Vorfühneng
ft"'-s Films untcr!>agen. Da -aber die'er Zustünd
für die LichlspieUheaterbesiher wenig besriodigend
-ist. m:rde eine andcre Orgamsatioir ltzr Kin^zcnsur
ansestrobt werden. »

Aus Baden

Dcr Postvcrkehr n»it Dcm bcfetzten
Gebiet

Am Postvi'rketzr zwi^chen dcm unbeietsten Deutsch-
land und der befetzten Nheinpsa lz find ver-
schiedcne Erleächterungen einaetteten. fo ist
cine hötzere Wtzrtangabe als 100 Mk. nrchl nur b i
Paketen mit barem Gelde und Wertpapierr'.i, svn-
d'crn >auch bci Paketen mit anderem Anha'lt Wiäfiig.
Zeitun-gcn und Z s i t schr i f t e n. deren Prst-

vertricb nicht gostattet ist. und Bücker und Bro-
' : Pr

schüren können von jedsr Privatpcrson in der Pfalz
ojus d.'m übriam Deutichland. Lezogon worden. ams-
gcnomifien solche Druckerzeugnisse. deren Einsichr
in die Pfalz allgemein verboten ist.

nicht fordern. sondern untergrabcn, j« unmövLich
)ill!

machcm wit

NschtsanwaLt Stcincr gebührt auftichtiger Dank,
mit fvinoni Vortrage <ruf die Gefiaihv.in des B-trieibs'
rätogosetzes hiM^Wieson und mit uiigeschminiter
Klavhoit gczeigt Mi tzaben. datz .auf du^ Art oin
Wirtfchaftsftiet-cn nicht nur errcichi werden kann,
sondorn für allo Zeitcn unmöglich s-.macht wird!

Die Ueberqabe der badischcn Staats-
eiscnbahire » an das Neich

Jn einemi amtl. Artikel der »Karlsr. Ztg." übcr
dic Verreichlich'ung der Staatseisen-
batz n e n wird darauf hingicWlnscn. datz dio lleber-
gäbe der Staatseiseivtzcihnen an das Retch nicht
tn dem fteien Ermeffen der Länder liest. svndern
in der neuen deutsckM Neichsverfassung
fcstvelogt kst. ivorin Lestimmt ist. datz dio Staats-
eisenbahnen sipätostens am 1. April 1921 «uf gas
Raich überLjctzen müffen. Sowsit bi-s zum 1. Okt.
1930 noch keiue Verstündiauiig über die Beftim-

muna von der llebernatzme erzielt ist. ontsch üder

ra von oer Livoe

der Staatgecichtstzof. Der -cvmtl. Artikel teilt dann

mit. datz übor di-e Usbergabe Vertzandlun.s'en
>eingeleitct find. datz es «ber ziu irgendwelchen

— Altenbach. 2. Dsz. Durck die Gcmeinde wurde
gestern eine grötzere Menge Stvm versteigert. Der
Erlös bei der Versteigerung überschrttt Wn voni
Fottstamt für das Los festgosetzton Preis von 13
ML. um das zw:i- und"droifachü. sodatz die Gomeintr
eine schön» Einnatzme tzatle.

Mannheim, 2. Dez. Ein typhuskrankes 19jäh-
riges Mädcken sprang aus dem cillgemeiuen Kran-
kentzaus aus dem dritten Stockwerk aur bie Stratze
und erlitt töttiche Berletzungen.

Va>.on-Vaden, 2. Dez. Die LandesversammkMg
d.-s badisch -pfälziscken Rodakteurver-
Landes finder nächsten Samstag. vormittags 11
Utzr im Krokodil tzior statt.

Snlzburg, 2. Dqz. Bürgermeister Franz. der
16 Iatzre lang Bürgermeister von St. Eeorgen im
Sck-.rarzw. war. ist jetzt zum Obcrtzaupte unsercr
Stadtgomeinde gewählt worlcn.

Salcm. 2. Dez. Im Bttfsrn des Prinzen
Max von Baden wurde dio nouc lantzwitt-
schaftliche Kre-iswinterfchule in Salem er-
öffnet. Prinz Mar tzat di^ Schulräunie inr Schlofie
zur Verfügunq gestellt und aus der Prinz Wilhelm-
Stiftung 100 OOO Aüuck für die Anstalt gospendet

Freiburg, 2 .Dez. Inder St. llrbanskirche
in Hvrdo wurde L^er Tabernakol erbrochen rmd
darivus der wertvollogoldene Speisekolchscraubt

IbrnÄSnden Bcischilüffon nock nicht sekominien ist.
Zesprechi'

Auch sfinden Desprechungen zwischen den Ländern
rind dem Rsiche statt, vb rticht im Hinblick aus die
Betviobsntzt bci den Eisenbatznen eine baldige
llcitzernLhme der Staaitsbatznen durch das Roich
sttwohl im Intereffv des Reichs als disr Länder ae-
boten ist. Ivgond oin bindender SKrjtt werde
aber nicht otzne die. Zustimmuna der Dolksvertre-

Die nächste Werkmeistcrprusvng für don Dah^-
rmd Tiefbautechnischen Dienst wird am 12. Icmuar
boginnon. Anmoldunsen dazu stnd brs WM 27. De-
^cmber beim Vezlrksamt in Karlsrutze ott'-u:ci-
chen. Die Werkmeffterprüfung ffir drn Moischincn-
und elektrotochnffchen Dienst beginnt, eborffalls am
12. Ianuar. Auch tzberftir find di? Zulaffungss-Hoche
bis um 27. Dezember beim Bezirksamte zn Karls,

* Batocki Universitatsnrofeffor. Der ehcmalise
Ernährungsmimster und frützcre OLcrprästdent ron
Ostproutzen v. Batocki fft zum ordentlichen Pro-
fessor in der Hülosoptzrschen Fak.ultät der Universi-
tä>t KSnigsber « ernannt worden.

^ Bon der Universttat Freiburg. Der o. Pro-
ftffor fiir deutsckes und römisches Necht. Dr. Iofef
Pertsch, ist zumr ordentlichen Profeffor an dcr
Uaiversitat Bonn ernannt wordcn.

* „Die Kohltzeimerrn" tzeitzt die neuesto Oper
von Julius Bittuer deren Uraulfführung von
Dr. Richard Strautz für dio Wiener Opor vorbe-
reitet wird.

Neues aus aller Welt

* Die Zilkllnft der Militärkapellen. Mit dor

U'überführung der deutschen Armeo in die Noichs-
wühr hctt fich auch die Laae und Zatzl der Reai-
montskapeuen v'vrändert, so verändert. datz die be-
liobten „Militärkonzerte" im Mnfik- und Vergnü-
gungslüben b.ine eöhebliche Rolle mohr spielen
werden. Mrch dem Heeres-Vorordnungstzlatt wird
es in lder Roichswchr nur nock> 10 Mustkinttster-
stellen gebe'n. Jn der „Militärinusikor-Zettuns"
widmem die Armvemustk-Inspizienten Graw'evt
und Hackenberaer den ausscheidenden MUi-
tävkapellmeiskrn folgende Abschiodsworve: «Uvber
300 Obermi'stkmcister und Musiknieister müssen nttt
ihrer Vovalbjchiedung rechnen. Ein schweres Gcschick.
Es heitzt Abjchied nchmen von dem Lebensberuf als
AtuisrLnreister. Abschied von d-'m Beruf. in dcm je-
der Horrliches orstrobte und in Treutz fcinor
Truppo in der Kunst diente.

* Kommnnisten oon cinst. Die Zwickauor
Kcttharinenkirche ist in diesen Spätherbsttagen
700 IJntzre alt geworden. Das ohrwürdise Ge-
bäude, das soit dem ftiihen Mitlelalter alle Stür-
mo der Zeit ohne zu wcinken überdau'erte. sah in
den Iahren 1620 bis 1522 cinen merkwürdiaen
Mann, den b'rückli/' Sckw''«efft Thomas
Münzer a!ls-Prediger in seinen Maucvn. ein
Unfftand. der die Erinnoning iveckt an iene längst
vevgeffenon Tage des 16. Iahrhunderts, da —
ähnlich wie heutci —d:o Idoe dos lraffcn Ko nmu-
nismus in deutschen Landen ihr Haupt erhob und
grcnkenerragende Venvirrung der Ox-ist-r schuf. Es
jst recht interessant zu sehen, wie schon damals. vor

nunmchr viorhundert Iatzren das Hirnschpinst
der Lommunffttschen Gleichmachevei dic einzelnen
VoLsschichten gegenoinandor trieb. in «loichem
Aöatze. wio wir es gegenwärtig erleben mutzten,
dve nrcdrilffb-'n Iiffttnktie wufpeitschto und don An-
latz sab. zn rvahrhast tierischen Sch-'utzlichkiton u.
Greuolu. Auch die Lehron der Koinmuniston von
einst wiosen verteufelte Aehnlichkeit mit den lltv
pien unsever heutigmi Spartakist.'n' cmif. nur dff;
mwn'daniails in der aufregenden und verwirren-
dcn Epochs d.'r büginnenden Reformation mtt fiu-
ger Berechnung das religiöse Moment aks eines
dcr wirksamsten Mittcl zur Äufhcchung der Mafi-n
benutzte — wie in Münster die Sette der WicLer-
täufor unter der Führung Iohann von Loydons
und Knippsrdollings sich bosondcrer sSttlicher
Offcnbarungen rühmto, so auch Tho-inas Münzcr.
der ehemaliüe Kaplan eines sächstschen Nonncn-
tlostcrs. der in Wort und Schrift sick als d>r von
Eott gesandte Künder des »neuon äMstlicheii Rei-
ckps" hinstellto Die Quinteffonz fciircr amch "l
Zwickau mit glühendemi Fanattsmus verfochtenen
Lvhre mutet seltsam modern und ctttt»ell an -7
Man höre: Iin neu zu errichtenden Rcich bcr»tt
os nickst der Fürst'en und der Obrigbttt. nichi d:s
Adels und der Eeistllichkeit. Es soll.kein Unter-
schied soin zwischm Ärm und Roich. dcshalb erchvt
Euch, ihr Bedrängton und Eeknechteten und pluN'
dert die Klöstcr und d'ila Häuser d>:r NeickM- . Zst
es nicht, als höre maii einen LiMnecht oder emen
Lavine voim Verdeck eines Autos zu errcglcn
Volksm!a>ssen sprechen? Es ist eben fch--» olles da'
S-N-chcn. Und das rogclmätzig fich w-rodertzolond
Ende vo.m Liede wdr damals wie bente. oatz 00m
von den fanatffchn Eiferern verblendetcn unv oe-
Irogenen Vcckke schliotzftch doch dp- Augm E'N-
gen. wenn es das furchtbarste LehrgeW be.zah
hatte. Dann wandto os sick voll^r Emporuns
gegen die einstigon Meister und Fützror, die 1 st
alle anf dem Schitorhaufon odor dcni SSMs
endeten. Eelernt haben aber auck die
nfften'von 1919 aus der warnenden Stimme
Eeschickste nicht das Eerinaste.

Der Ochs am Bodcnsee. Einc d'vMe -aac
ai's Oborschavabon bringt dio Doutscht Mgenio-no ^
ZcitunL: In Ol»crchwaben ftttt^teir Idio Bau<rN ^
ohcdom ihro Ochson dergojtalt, datz ste o'vue unso-

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