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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

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Nr. 280-304 (1. Dezember 1919 - 31. Dezember 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0537
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Ladische PoliLik

Deutsche liberale Volkspartei

Nuhloch

' Am 3- DcäemLer fand abends in NuUoch in
-er „Sonne" oin' sehr gut bMchbe BeLMinMing
statt bei der D.r. Lurtius sprach. Nach einem
kurzen Uvb?oblick über die Geschichte der
Deütsä-en Bolispartei teote er einge-
lend die Stellung -er Purtci zwrschen dcn anlxrn
Parteien dar und beban/dette hieraini das Proüramm
d-n Dsutsck^n lrb. Bolkspartei in seinen wichtig-
stcn Puiiitm. Znsbefond»rL wies er davauf hin.
welch verhäuüiiisiwlle fvolgen die schwankende.
ganz im fozialistilchen Fahrwasser ssch bowegende
PoMk ber ^ckMarz rot-.go'ldenen Regieruug für
Deutsch!and ini Lamfe des lebten Iaihres gohabt
habc und dak hicr eine Umtvhr ini Sinne der
Zi.l' der Dentschcn Volkspartei unerlMich sei für
den WiederaE'au DeutsDands.

7v„i An'schlus; an deu Bortrag ivurde soiort eine

oo < .

m>.unien hat.

svriedrichsfeld und Sclkenheim

Die Deutsche lltberale) Voltspartei in ?c r i ed.
ri-chsfeld veransiiattet am Sonntaa. den 7. De-
-embcr naclrm. 3 Uhr. inv ..Pflua" eine ösfentliche
Versttmmlung mit ber Taaesor).iun.i: „Die Zirle
der Deutfchen Volkspartei". Nedner ist Stadtpfaraer
Ludwik Vath. Mannheim. THre Mitwirkuna ba-
V,, noch zuaesaat der Vorsitzende dex Orrsariuuc
Mannheim. Staatsanwalt Dr. Hugo Eeisiler. und
Lendwirt Altstadtrat Ed. Bohrmaa'i.

Am Sonntaa abend 7 Uhr findet in Secken-
, heim im ..VoMclren Äos" eine we^tere Versamni-
luna mit derselben Taqesordnuiia und domselbon
Redner statt.

Nationale L5arroLrubereie»t

Diec'-'r Tase fanden wir in der V-aL>. Landes-
-eitung folsenden Artikel:

-Uvter dicham senhm-ackvollVn Titel wlendet
sich Ler soziicvldemcckratvsche Voltsfreund in schärf-
st-r k-mn gesm anaebliche Vovaanae im Kaffee
Odeon in Karlsruhe. Das Blatt bezsichnet es
als skandcvlös. dasi dio Mulsrkbapelle im aenannten
Kofffee ,'DeutMand, Doutschland über alles" fpielt
uud dor „an-wl^enbe nationailo Ianchasel dieses
Lied aus der wilhelminischen Zeit mWngt." Der
Volksfreund vergleicht diase DorgäuM mit denen
-bei AuÄbvuch des Weltkrieges. wobei er die Mei-
nung vertritt, eine kräftige Tracht Prü-
^el wärc die einzrg richtigeMixtuc semesen für
j:iie Dunrnrormus. die in ihrem blinden Unver-
jvrnd die Kviiegsffurie mit Hurva Lesrügteu. Wei-
ter.wirst das Blait hjH aiuf. sh mgn diosen

Fanhwgsl ruhig gewLhren basfrn soll. der anschei-
neird Li^t habe. die geschwundeii,e Begeistieruirg
für die alte u.'ilhelmini>iche Herrltchikert neu auf-
MoUevcn, In I-ettdruck fügt das Vlatt hinzu:
Es ist dies u. E. ein gefährliches Beginneir. das
diesen Aufpblierern unter Umständen üib l bekom-
men könnte. Darauf niüMcn wir nur aufmerksam
mttcheu.

Es ift nicht unsere Abficht, sast dh» Badissche
Landesz'eitung". sur oen ..nationaben Ianhagel"
im Kaffee Odeon eine Lanze ernzusehen. cüber wir
möchten bei dieser GeL'!S?rcheit denn döch seststel-
len. dast die sozialdeuio-lrat'sche Presie in ihrer
Angst rmi die Sicheoung der Erfalrve der Revolu-
tion vielfach Gospenfter steht. Das Msingen des
Liedes Dsutschland. DciMchland über alles ist doch
noch nicht gileickchcdeutend -mit ein-er Kunttsebung
dcs Will«ns, dis alts wilhelminische Anrlichkcit
wiedcr neu aufzupolieren. Der Volksfreund ver-
wechselt hier wiedcr eiumail ncrtioiiai mit mon-
krchisch. National-e Lieder dürfen und fol-
len auch in einem repuü-likanii'chen Staatswesen
gTpflvgt worden. Uirser De-utschland über alles ift
üun eiumrl ein deut-fches Nati on crllied
und wird es hoffentlich auch in Zukunft bleibrn
niit deimfe.ben Recht wie das Bolkslied der Fran-
S^en, di- Marseilmife. Doch dft's nur neibenbei.
Viel grsährlicher als das Absingen eines Nlatioiial--
liedcs ift Lie fortwährend^ Drohung der sozial-
demokratischen Presse mrt der Anwendung der
rohen Gewalt. Dei jeder pass-mden oder un-
Paffenden Gsle-geicheit bedroht die sozialdemokrati-
sche Prcsse Andorsdenkende und AndersfüHlende
mit dem Ausbruch 'der niedersten Inlftinkle. indem
sie darauf hinweist. dast lbn etwaigen neuen Un-
ruhen mit dem Biirseküült weniger schsonend umge-
sangen werde wie bei der ersten Mivolution. Das
fft Volksverhehung im schlimmsten
Cinn e."

An dieser Boliksverhetzung beteUigt stch Übri-
sens ne-uerdings auch die ..Karlsruber Zei-
tung". die -gegen die ..Nechtsbolschewisten" vom
Ledcr zieht. Wie es scheint. geizt die „Karlsruher
Zeitmig" nach Lem Nuhm, das führende Genossen-
olatt Wadens zu werdc-n.

tffch

* Für den Attsrdlohn. D!e Deutsche de-mokra^
hr Fraktion des badischen Landtages hat in ei-
ner FLrinlichen Anfvcrge bei der Regieruim angL-
.vegt, anlählich ber N eusestaltuns des Lobn-
tarifs sür die Eisenbaihuacberter das Aklord-
tohnjystc.'m wieder einzuführen.

Aus Badsn

Hochstetten lb Karlsruhe. 6. Dcz. Von dem in
der Nacht ?Mn Fveitag herrschenden Orkan wwrde
vcr Neubau des Landrüirts Groh vollltändig
öus ammen ger i fsrn.

Lahr, 6. Dcz. 'Rachdem erst gestern ber froi-
willige Tob -einss aus Gefaiigcnfchaft zurücksekehr-
ten L-eHrers «e-moLdet worden war. liegt schon wie-
ber die Mittleilmig über den S-elbist-mord ei-
tieg andcren K r i e g s g-e f ang c n e n. des 20-
Mrigrn Sc-Hnes eines Hiesisen Hafncrs. oor. der
ftch in der elterlichen Wohnung durch Kopfschuh
tötete. D r Le-bms-müde war furchtbar vcrtztiüm-
melt heiv'geichrt.

St. B asten, 5. Dez. Von den eingrganaenen
60 Bsw« bni.gen um die hiesis!- Vürgermei-
sterstell-e unirds von einer eingesetzten Konrntis-
sion Architekt Tft. Vrandner aus Mann-
hoim einftiiu!mig vorgoschlagcn. Die Wahl smdet
am 21. Dezoinber statt.

frei gchandillten Vaumwollgarne sind nicht mehr
iff ^"..^erfügnngsgeioalt Les Reiches. sodaff die
einboitliche Bewirtschaftung von baumwolliemen
Rah-. Strick- und Stoprgarnen somit unmöglich
geworden ist; ebenso ist es nicht mehr mövlich,
die Hochstpreise. die von der Reichsbeklei.
dungsstelle für dicse Eurne feftgesicitzt waren, auff-
recht^ zu echalten. Die Roichsbekleiduuüsstelle hat
stch deshalb oezwungsn gosehen. ihre Bestimmun.
gen betreffend Höchstpreise und BewirtschcMins
von Baumwollnähfäden. Strick- und Stopfgarn-on
ckurch chre Bekanntmachung oom 18. November
1010 aiufzuhclben.

Aus Stadt und Umgsbung

's Wieuer Hascherl

Wie der scheene Ilffcuf. Le notleidende Wiener
zu Hilf zu lüii-'.ris. i» do Zeitung schdanns war,
siini a mci Leit d .. n Feisr un Flamm ivorre un
g ei war iiorr e:ii Geda>nte. aa so e liebs Wiei>:rle
for dc Winder uis Hans zu uemnre. Zu finft sinn
se uff mich los gfchdermt: ..Gell. Babbe. m.'r«/ kriche
censi ' Un wies gauz selbjchlverschsändlich war,
hab ich gsacht: „Fceilich. vunn de allererschde An-
rinfte!" Dann hawwe mer beim Gerschdekasfee s'
Nähere mitenanner überlecht, aa. wo des Kind
schloofe soll. ob boi de Mannsleit oder bei der
Weibl'ichk'it. Unn do is die Hauptfrog glei »ur
Sproch rumme, uänilich oüs e Dtädl oLer en Bu

soll. Ia. des war gar nit so äfach: Mci Fraa
hot semoeint. chr wür jedes Kmd rcckrt. der liewe
Gott däht e-em io a vorher boi ds -eichene Kinner
ntt lang froge. Mei Aeltfchdä. die Lotte, die hot for
e Mädl gfchidimmt. des avär viel lieiichter hawwe,
wär uet so wild un kennt vielleicht aa e biffel mit-
hel-fe. Des war aa dre An.sickt vun meiner zwÄrde,
der Lissl. Awwer do hawwe >ich mei zwee Buwe,
der Hoiner imd der Fritzl, dage-ge gmichrt un er-
tlärt, es mitzt Uurchaus en Bu sei. Mtt dem kennt
ma im AZinter rodl-e »n Schlittschuh laafe. Schn«-
balle ischmeihe. in de Wald gehe. alles Sache. die e
Mäldl ibeLmntlich n-it so mitmache däht. So urare de
MeenmiÄe sedevlt un jetzt soll ich als Fcimilie-
owerlraupt de Ausschlag «ows. Währeuld ich miL
noch lan« bsinn uff rvelli Seit ich mich schl-ache soll
rust mei Heinerle: „Vabbe. woascht dann ni-mincr,
.bas; mir scl-wer en kleene Freind in Wien wobne
hcvwwe. dsn mer neniime kenut, wescht der Pepi. der
wo doch im erschde Kriegsjohr nn dick kschriwwe
hot?" „Guck emol an", sag ich. „der wär mir jetzt
nst erngfalle." Ja, der kleene Pepi! Der hot mir
damols c-n schau? Brief gschrrimve. dal; er bei se-lm
Kundidder viel Schachile gsehe hot. die -mit feiue
Biskowitter augifüllt warjs, uff dem nieiii Äkame
gschdanne is un die Be,;eichiiung «Neckar-
zunge" vun Heid-elberg. Do bot er mir
ichdaiine. d/ah er aa Hutzelmarer heeffe däht un
weil dsr Name so selde wär. däht or moene. ich
mitzt aia -aus der DonaMLgend stamtme un sewitz
en UnL'l vun -ihin ssin. Un bsonders wAl ich sv
feine Biskewitter backe Und verschicke dälft Mir
hawwe donnols arig a.'locht iwwer den Schlingel
uun damit er nit vergeblich die NanivnsverwanLt'-
schaft lgngerufe hot, hab ich cvls- Neck-a-runkel ihm
uff Wei-lmachte e Poschdba-getl mit „Neckarzuuge"
Fchickt. Dodrgff hot er gsantwort. datz jetzt «ar
ke Zweisel mehr wär. ich mitzt en richtiaer Unlel
sein un uuisor Borfahre ganz sichvr aus Wic-'n
schdamime. Ietzt sag ich: „Jhr liewe Kinner, mir
hawwe kä Wahl. mir missie: de Pepi nemme. des is
ausgenmcht. awever damit aa die hold Weiblichkeit
nit sar zu korz kummt, me-en ich äls. m'ir lolle aa
nock) e kleenes Nkädel Laui ne-in-me." Do hätt. Ihr
awwer die Frsed und den Ivwl sckbe soll'. bei
meine Dechrer un so ware all m-itenanner einoer-
schdanne un zufri'^de. Midde im Lärm kvcirscht uiff
emül mein Mreids Kerckchc vuu He-inerle: „Babbe,
we-el?cht» vielleicht hot der P'pi selwer so e kleens
Schwesorrle. dcs Lann er dann «lei mitbringel" H-

* Der Badische Landrsoerein oom Roten Kreuz
bat den Bezirks- und Ortsausschüffeu und auck den
Fraueuvereinen des Landes den Wunsck crusqe-
sprochen man möqe docki auch fernerbin ausae-
kämmle Frauenhaare sammeln. damit nicht durch
Unkenntnis. Nachläffi.qteit und Leichtsinn Millio-
nenwerte verloren qehen. Die Beschaffunq von
FvauenhMaren isi auch heute noch drinqend not-
wendiq zur Herstellunq von Tr.eibriemen und Dich-
tunasmaterial. Die Note Kreuzstslle. Viemnstr.
2. nimmt daher unentqellliche Eaben von Frauen-
haaren eniaeaen. Sie fft aeöffnet an Werktaaeu
vorm. von llO bis 12 Uhr.

» Die Grsangenenhilfe des Noten Kreuzes hat
während Oktober und Nooember dieses
Iahres an 320 hierhers zurückgekehris Gcfangene
4 303.75 AA. verwondet. Sie wird auch weitechin
Lesonders bestrckit sein. HeimgoL-hrten. deren Exi-
st-enz wieder aufgerichtet werden nrutz. mit echeb-
lichen B.sträsLN aufzühelfen. doch sind hrerzu, bei
sesunkenem Kassenstand. neueSvenden dhr
EinmohneMaft nötis. Bei der Verzöseruns der
5ieinibcför2erung aus Frankreick M die Ab-
sMdung von Paketen mit Einzelanschriften dahin
wieder aufgenommen. olbweLrl iianckes sick als un-
bsstellbar erwiee; insoioeit jedoäi besondere Be-
dürftigre>it und einigermatzen A-ussicht auf Le-
sicherte Ankunst besteht, werden Wethnachtssendun-
gen «vusgef-übrt.

* Weihnachtszulagen. Als freudige Ueber-
raschuug siir dte Haus.frauen gibt das Lebensmit-
tlla-ii'.t die für Weihnachten bessiinvmten Zulagen
Lekaiint. Näheres siehr Änzeigentetl.

* D« Ladeuschlutz. An dsn drei Sonntasrn
vor Weihnachten diirfen die GeschLfte von 11 bis
6 Uhr osfen gchalten werden.

* Zu dem Doppelselbstmord in Gaiberg wird
uns geschrieben: Es Ist zrtlich festaestellt, datz das
Fräuloin zü-'üst starb. also wurde sie von Korn er-
schoffen. Korn gab sich im ReichTihof stets «Ls Ba-
ron Kornetwski aus. Das Fräulein war auch über-
"zeugt. mit einem so'cheii M tun zu haben, was von

sussn oiniwandstei beftätigt wird. Das Fräulein
einen Brief. woraus heroorgeht. dah

* Aufhebung der Zwangsbewirtschastuna von
Näh- und Handarbeitsgaruen. Dio vam Reiche
während >-es Krioses beschlaguahmteii Destände an
Bccivimvollrohgarnen. die zur Hersüllung "on
^-uinnvolic- en Nähfäden und Haudarbeitsaarnen
Derwendun-g sindrn, sind auf die Neige 60221180«,
Äiid die nunmehr im Markte neu eingeführten,

orn zuerst die Absicht hatte. aus deni Loben zu
icheiden. und sie cvus ZuüeiiSiing. Mt ibm in den
!rÄd -sins.

* Selbstmordversuch. Ein 22jähr. Mädchen. das
sich als Studentin dc-r Medizin ausqab und viel in
akademischen Kreisen verkehrte. wurde in ibrem
Zimmer bewutztlos aufqesimden. Es wurdo Gas -
vergjftunq festaestellt. Man schaffte sie mit
Auto ins Akabemiscke Kvcmkenhaus. Die Lebens-
müde. d-ie Kontoriftin war. hatte vor einiaen Ta-
qen chrem Arbeiiqeber 500 Abürk unterschl-aqen.
?!us Furckit vor der Strafe dürf e sie den Entschlutz.
sich das Leben zu nchmen. qefatzt haben.

* Dibstahl. Spitzbuben statteten 2 vlomblsrteii
Güterwaqen einen nächtlichen Besuck ab. Ste ver-
schwanden mit 40 Pfund Mehl. In der darauffol-
qenden Nacht kanren sie wicder und verschwanden
mit 4 Zentncr Mehl tm Werte von 160 Mark. —

Eme Arbeitertrr aus Ktrchhetm stahl iu der Woh-
nung eines Sckloffers eine Dam'enubr mit Ketre
im Werte von 300 Mark.

* Mitzlungener Raubüberfall. Gest-orn Abend
aeqen 9 Uhr klopfteni ziwei Männer an das Fenfter
«iner alleinstebenden Villä in Zieaelhausen. Als
der Bewohner des Hauses. Herr Doherr. die
Tür öffnete. knallts ein Schutz. Zum Glück vrallte
dte Kugel ab. Der Hausbewohner war so qeistes-
qeqeirwärtiq. sofort die Tür wieder zu schlietzen.
Vom Fenfter aus wurde bcobackitvt. wie zwei mit
Knllpveln beweljuctc Kerie d-e Fluckt erai ücu.
Sie.bat.-eii es allem Anschein na ii aui ciueu Naub-
übcrsall aügesehen.

Kirchhestn, 6. Dez D"m Schästr Kirrl Dorf-
ner wurden 6 Hümmsl im Werte von 950.— Mk.
gestohlen. dte auscheiiienü in der Nähe abge-
schlachtet worden ffnd.

Eisenbahttglosserr

Von Berth 0 ld W 0 lf.- DülshArg

Wenn Du len Bahnhof betrittst. latz alle Hoff-
nung Hinter Dir.

Den Fahrplan seh 'ch wohl. allein mir f.chlt dsr
Glaube.

Der ävmsie Giufall der Eisenbaknoerwaltimg
war dsr reiche Ausfall an Ziigen.

Jode Fahrkarie gibt ein sicheres Anrecht auf
Nichtbeföroerung.

Wsiin wieid-'r eimnal Ordnung sein wivd. kann
maii fpätcr fräher ankommen.

Datz in jedeni Zus uur ein Hundcabtoiil. ist
erstaunlich. Fft doch die Eisenbabn sanz aui' den
Hund sekomnvAi.

Auf einen Schasiner rechnet man 100 ReisenLe
und 1000 Beschlverden.

Auf der Gricnbailin wird heute angcblich nichts
verisäumt. wenn mcrn von den Anschlüsstn absicht.

A-uch im Eisenbahnkursbuck herrscht eine schiechts
Pälüto.

Der Mangel an Heizung niutz jc-den Reisenden
kalt laffen.

Letzte Drahtberichte

Schlietzung einer Zcche

Oberhausen, 5. Dcz. Jnfolge oer auf der Zechx
»C 0 nc 0 rdia" von d'r Beü.igfckast soit Montag
lmsgeiilbten passioen Resiftenz (Ver.veige-
rung Ljor Avbeit auf der ArÄeitsftollcs ift drr Be-
trieh heute auf Deranlassu'ig des Reichskmnmis-
sars geschl 0 ss -en worden.

Wiedck-eiirführunri dcr Akkordrrbeit
Kiel, 6. Dez. Vei der gostrigc>n Abftimni'.ma über
die Wiedereinsührunn der früboren Arbeitsbedin-
gunan auf den Werften, insbesond'-re über die
Wiedereinfübruna der Akkordarbeit. stimmten 4743
dafür und 46W daaegen. Damit wurde .die Akkord-
arbeit auf den Kieler W'.nsten wieder eingefübr*.

Ncustadt a. H.. 6. D?z Aus dsm Dahngleise
der Strecke Nouftad-bHaslsck murden vergangene
Mcht zwei verstümmelteL-eichen gv-
funden. Es handelt sick nm den 30 Z-whre alten
Osbar Schuster und die 18jährige Eugenie
Bruinmer. beide aus Neusiadt a. H.. die sich zu-
sa-mmengebuuden und auf dsi- Sckienm gel'gt hat-
ten. Uvtzrcke ist Liebcskummer.

Kunst und Wissenschaft

* Hans Thoma smg von dcm Haushaltungs-
ousschutz der Preutzischen Landesoer-
sammlung eme nachLräglicke Glückwunsch-
adresse zu ftinem 60. Deburtstag zu.

* Hochsckstllnachrichtcn. D«r bishsrise ord. Prof.
sn der Universitat Str>ahbnrg Dr. Hermann
Motthes hat einen Ruf aui den Lchrftuhl der
pharmaJoulffchen Chemie-in Königsber« a-ls
Machsoliaer wn Pvof. E. Ruov eLhcllteu. Der
autzerord. Professor an der Verliner Uinveift

tät Dr. phrl. Paul Fiedlaender wurbe auf
Len Lehrftuhl der klassisä-en Phllslagie in Mar-
-Lurg bevufen. Dar Privcstd^ent für Geschichte
cm der Leipziger Uiri-oersttät Dr. phil. Emiil
Menke-Glückert wurde an die Freie Hoch-
schule Nürnherg berusen Er wird die Lei-
tung der VoAs>l>och!ckul,.' übernehmen und an disftr
roie an der Handelsl-ochsckule Norlosungen und
Uckbungan cvbhwlten. Dcr RegievungssekVetär Ber-
ges au StratzLairg, der stüher im Kuratorium
der Kaiilser-Wilihslm-Unioersttät amtierte. wurde in
die Zentrafftello der Universität Str/itzburg -u
Freiburg i. B. überuommcn.

* Siedler-Preisausschreiben für ei« ekaenes
-eim. Dde Annahmestist des von uns LürKltck er-
wähnten Wettbewerbs der Zeitschrist „Der Sied-
ler" ist bis 1. Fe-br-uar 1920 »rlängert. dam.it
zu der Fvage. wie der geldschwache Siedler jetzt
baL) zu Haus und Hof kommien kann. die in den
letzten Monaten gemachten Erfcrhrungen verwer-
tat we-rden können. Dte nA-;ren Bsdinsungen
des nrit 6000 Mark an Proisen ausgeFtatteten Wett-
bewerbs srnd aus der Zciitschrift zu ersehen und
bei-m Verlag des „Siedler". Osoar Lftube. Dres-
den-A. 1. eryättlich.

-» Unoeröffentlichte Wagnerbriefe. Jn der Auto-
graphenauktion von Liepmanssohn fand oine Ber-
steisevung von bisher unoerössentlickben Waguer-
briofe-n ftatt. Jn einem dieser Vriefe. der vom
28. März 1851 datiert ist. lckreM Wagner aus
Enge bei Zürick an einen Frsund. Er klast Liarin
üb-'r den Unwirklichkeitsgehalt der Dich-
tuiig und «-möchte sick am liebsten mit offenen
Armen in den Strudel der Welt stürzen". Er fährt
dann fort: „Was hat die Kunft für uno. die wir
kcmni ainscr Das-ein -sristen. für ernen Zweck, wo
die Kunst das Abbild des Lebens lein sollte." Im
Fahre 1872. als sein Weltruf bogründot war. U-'-
kba-gt er sich immer noch über nimiselndes Ber-
standnts ftiuer Gefährten. Fn etnom Brief an
den Weinhändler Voltz. der das Aufführunssrecht
an seinen Wett-en errvorbm hatte. lschreiLt er:
„Mem Appell <rn das Anstaudsgef'üb! des Ner-
lases ist umsonst verhallt. trotzdcm ich. auf die
grotze Klu/ft hingewtesen habe. die zwiischen meincm
Esittoimimien und dom riesenhaften Profit
aus meinen Werken befteht. Leipzstg zuni Beispiel
hat ni«mals mehr als 300 Mark für
meine Opern bezahlt . .

sSp»rt-<-r„S.P." -

* F. E. Phönsx NeuentzeiM beaibt sich am kom-
menden Sonntag mit 4 Mannschaften zum Po-
kal - Wettspiel nalch Kirchheim. um sich mit

dem dortigen F. C. 1910 zu meffen. Vekanntlick
unterlag Kirchheim kürzlich gc-gen den hiesigen V.
f. V. knapp 3:2 und dürfte man- somit auf das Ne-
sultat aespannt sein.

* Hocken. Am Sonntag finden in Heidelbrrg
auf doni Tennisplatz zwei Hockeywettspiele statt.
Morgons 10 Uhr tresfen sick die l>eiden zw-' iten
Mcmnschaften des hiesiaen Hockei>-Klubs und Ru>
derSluibs (H. 'N. K.) Hockey-Abteiluna. Die ersten
Mannschaiften dec beiden Lokalaegiler bs-öegnen sick
nachmittags 3 Uhr.

* Rugby-Futzball. Das sportllchs Eroignis 'des
morgigon Solsirtags werden dio Rugby-Wett-
kämpse bilden, dic die Rugbn-Abteilung des V.f.B.
Heidelberg und der Rudergosellschaft Heidelberg
auf dom Spß-ftfeld des Heidelbrrg Eoll-oge lverlän-
gerte ALLnchhofftratze) austraaen. Natürlich wtrd
die N.G.H. cinen fohr schwer.'n Stand gegen den'
bisher in Rngby nicht geschlagenen V.f.B. haben,.
der mit seinen kompletten zwei ersten Mannschaf-i
ten spielt. Das Spiel der zweiten Mannschaft be«^
ainnt ha.lb 2 Uhr, das der ersten halb 3 Uhr.

* Assoziations-Futzball. Jn Fortsetzung deL
Lisa-Berbandsspi'lle treffen stck .moigea nachmit-,
tag halb 3 Ubr auf dem Neckarvorland FC. Wk-
toria-Aschcks'fenbnrg und V.f.B.-Hiidelbevg. Autz-.r-
dem finden vier Pokalspiele des V.f.B. üegeir
Union-Heidelb^rg ftatt. vorm. 8 Ubr die vierten
halb 10 die dritten, 11 die zweiten Mannischsften, -
halb 12 Ubr Union 1 gegsn V.f-V. Liaareserve.

Handel und Berkehr

* Die Uhrkettenfabrik Kollmar und Iourda^
A. G in Pf 0 rzhe im wikd ihr Aktienkapital um»'
2ib Aiillionen Mark erhöhsn.

Kurse vom 5. Dezember 1919.

(Mitgcteilt von dec Ikheinischen Creditbank.)

Filiale Heidelberg.

5°/o Teutsche Neichsanleihe.

4°/« Deutsche Reichsanleihe .
31/2°/° Deutsche Neichsanleihe
3°/o Deutsche Ncichsqnleihe .

4°/» Preuß. Consols

4°/a Badcn von 1919

3i/g°/o abg. Baden ....

4°/o Bayeni.

4°/o WUrtlemberg.r....

4^/o Hesscn.

4°/o.Heidelbergcr von 1910 .

4°/o Freiburg >919 ....
4°/» Karlsruhe 1913
4°/o 'Mannheimer von 1019
4»/§ Nbein. Hyp. Pf. . . .

3V2°/o Nhein. Hhp. Pf. verlosbae
4°,. Pfälz. Hyp. Pf.

4°/a Hejs. Landeshyp. Pf. .

4°/o Hess. Landcshyp. Com. Obl.
Teutsche Bank Aklien .
Discoiitv'Commandit Anteile .
Nheinische Creditbank Aktien
Psälzische Bank Aktien .
Süddeutsche Disconto-Ges. Akticn

Phönix Bergbau dlktien
Övcrschles. Cistnbahn Bedarf Aktien
Lberschles. Eiscnindustris Aktien
Alltzci». Elektr. Ges. Aktien.

Bab Anilin- u. Sodafabrik Altien
Benz Co. Altien. ....
Heidclbcrgec Cementwerke Akticn .
H. Fuchs Waggonfabrik Aktien
Ber. chem. Fabr. Mannheim Aktieu
Berem dcntscher Oelfabriken Aktien
Zellstoff-Fabrik Waldhof Akrien
Zuckersabrik Waghäusel Aktien .

4. XII.

5.X1l.

. 77.5o

77.50>

. 67.—

65.75»

. 02.50

62 25.,

. 63.25

63^0-

. 65.50

64.20!

. 77.-


. 70.—

70.—

. 78.75

70.25,


. —

62LO^

^ 67^10

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98.-^


65F5

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2-54.50

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175. — -

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114. — »

.123.75

124.--

.122.—

123.—

.217.75

211LO

.230.50

226.^-

.283.50

278.50

.165.—

165.—

.170.—

170.—

.246-

248.—

.482.—

180. -

.247.—

236.—

. 178. -

178—

.350.-.

340.75

'.196.'-

M'-

.207.—

208. -

' -'77

338.—


Meichsbailk-Tiskont.5»/,

Devisenkurse

Gcld Brief Geld Bsief

Konstant'mop.-

Holland 17731/2

Dänemark 869'/«
Schlveden 994^/i
Norwegru 644'/«

-Schweiz

17761/zOester.-Ung.-

870^/« Bulgarien-

995^/« Spanien 90S^<
945>/i Helsingfors 144»/«

8kl.»/«

010

145-/.

MtmliiBcMtztuM öer BlhWe» Psst.

Warme-
Erade
n. Celf.

niederst. ^ höchster

Wärmegrad seit
gcstern

Wind-

richtnng

Himmel

Lufidr.

mm

6,8

4.7

10,1

Slldwest

trllb

7L6.S

Niederschlag 2,4 nun

Mittelwerte von gestern:

Lemperatur 5^8

Dunstdruck 5,0 nuv

Relative Feuchtigkeit 72,7 °/,

Wasserstand am tt. Dezember 1919

Heid « lberg. 1,70 m. Heilbroun , 0,61 m
und in Ncckarstcinach 1,71 m.

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