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194 H- Route 28.

FLORENZ.

d. Östl. Stadtteil.

tigen Ornamenten und fünf Reliefs aus der Geschichte des h. Franz von
Assisi und des Franziskanerordens. Weiter: Grabmal Machiavelli’s (f 1527),
1787 errichtet; *Sandsteinrelief der Verkündigung, von Donatello, oben
reizende Putten; Grabmal des Staatssekretärs Leonardo Bruni, gen. Are-
tino (f 1444), von Bem. Rossellino; Grabmal des Tondichters Gioachino
Rossini (1792-1868).
Rechtes Querschifs. Die beiden Kapellen enthalten Fresken von
Schülern Giottos: die erste r., Capp. Castellani, von Starnina (um
1380-90), die am Ende, Capp. Baroncelli, von Taddeo Gaddi (1332-38;
Mari en leb en). Die folgende Tür öffnet sich auf einen Gang, an den (erste
Tür 1.) die Sakristei anstößt, mit schönen Intarsia-Schränken und Türen
aus dem xv. Jahrh.; in der davon abgetrennten Altarkapelle Fresken von
Giovanni da Milano (xiv. Jahrh.). Der Sakristan (50 c.) öffnet die um
1434 von Michelozzo für Cosimo den Alten erbaute Capp. dei Medici,
am Ende des Ganges, mit Reliefs aus der Schule der Robbia, einem
marmornen Sakramentshäuschen von Mino da Fiesoie und einer Krönung
Mariä von Taddeo Gaddi (trotz der Giotto-Aufschrift).
Die Chorseite schließt geradlinig mit elf Kapellen, deren mittelste,
größere, den Chor bildet. Die Kapellen sind durchweg mit Fresken von
Giotto und seinen Schülern ausgeschmückt, darunter die beiden Kapellen
rechts vom Chor mit ^Hauptwerken des Meisters (1853 wiederentdeckt und
stark übermalt). In der Ca pp. Peruzzi (2. r.) schildert Giotto das Leben
der beiden Johannes: (1. von oben) Zacharias am Altar, Geburt des Täu-
fers (Prachttigur der Elisabeth), Tanz der Salome, (r.) Vision des Evan-
gelisten auf Patmos, Auferweckung der Drusiana und Himmelfahrt des
Evangelisten, dessen Grab die Jünger leer sinden. In der Capp. Bardi
(1. r. unmittelbar neben dem Chor) das Leben des h. Franz von Assisi:
(r. oben) Bestätigung der Ordensregel, Feuerprobe vordem Sultan, Vision
des Bruders Augustin, und Franz erscheint dem Bischof Guido im Traume;
(1.) Lossagung vom Vater, Erscheinung in Arles, Beweinung des Heiligen,
dessen Wundmale die Brüder erregt betrachten, während Priester und
Chorknaben ernst daneben stehen, ein ergreifendes Bild. An der Decke
sind die drei Franziskanertugenden (Armut, Keuschheit, Gehorsam) und
der Heilige in der Glorie dargestellt; an der Fensterwand einzelne Heilige,
anziehend die Gestalt der h. Klara.
Linkes Querschiff. In der durch ein Gitter abgesperrten Mittel-
kapelle über dem Altar ein Kruzisix von Donatello, im Wettstreit mit
Brunelleschi gearbeitet (vgl. S. 197). — An der Ecke des 1. Seitenschiffs
Grabmäler des Tondichters Cherubini (•{• 1842) und des Kupferstechers
Raff. Morghen (f 1833). — Am Pfeiler des Mittelschiffs: Denkmal des
Architekten Leon Battista Alberti (1405-72), von Bartolini, unvollendet.
Linkes Seitenschifs. Grabmal des Staatssekretärs Carlo Marsuppini
(s 1455), von Desiderio da Settignano, und Denkstein für Donatello
(1895); zwischen den zwei letzten Altären Denkmal des großen Natur-
forschers Galileo Galilei (1564-1642), von G. B. Foggini.
Der anstoßende Kreuzgang (Eintritt s. S. 167), den man von
Piazza S. Croce durch die kleine Tür r. neben der Kirche betritt,
enthält alte und neue Grabmäler. An der Rückseite die ^Kapelle
der Pazzi, eines der Erstlingswerke der Renaissance, von Brunel-
leschi seit 1430 erbaut, mit überwölbter Säulenvorhalle (daran ein
reizender Fries von Donatello und Desiderio da Settignano), Innen-
raum in Form eines griechischen Kreuzes und Flachkuppel. Die
Dekoration der Gewölbe mit glasierten Kassetten ist hier ebenfalls
zuerst angewendet worden; in den Gewölbezwickeln die vier Evan-
gelisten, unten die Apostel, von Luca della Robbia.
Halbrechts vom Eingang des Kreuzganges im ehern. Refektorium
das Museo dell’ Opera di S. Croce, mit einer Bronzefigur des
 
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