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438 Route 38.

POMPEJI.

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hang angepaßt, das *Groß0 Theater („Teatro scoperto“). Es ist
vorrömischer Gründung, aber’ m Ohr. Geburt ausgebaut worden.
Der Zuschauerraun), der nach S. geöffnet ist, hat drei Ränge (ima,
media, summa cavea); der erste hat vier Reihen für die Sessel der
Standespersonen; der zweite zwanzig Sitzreihen, der dritte deren
nur vier. Korridore und Treppen führten zu den verschiedenen
Plätzen. Man hat die Zahl der Zuschauer auf 5000 berechnet. Oben
an der Umfassungsmauer die Steinringe für die Mastbäunie, die
das große Segeltuch zum Schutz gegen die Sonne trugen (vgl. S. 312).
Jenseit der Orchestra die Bühne, langgestreckt und schmal. Vorn
eine Vertiefung zum Hinunterlassen des Vorhangs. Die Rückwand
der Bühne, einst mit Statuen geschmückt, hat drei Türen nach der
Vorschrift des antiken Schauspiels, dahinter die Garderobe. Ge-
legentlich werden hier im Frühjahr wieder antike Dramen in ita-
lienischer Übersetzung aufgeführt. —Nebenan das besser erhaltene
■''Kleine Theater („Teatro coperto“), um 75 vor Ohr. erbaut, das
älteste Beispiel des römischen überdachten Theaters. Es konnte
1500 Zuschauer fassen; die Sitze sind derart eingeschnitten, daß
die Füße des Obermannes den unteren nicht belästigten.
östlich vom kleinen Theater läuft die Stabianer Straße
(S. 434) vorüber, der wir nordwestlich folgen. An der Ecke der 1.
mündenden Isistempelstraße liegt der kleine sog. Tempel des Äsku-
lap (verschlossen); weiter in der Isistempelstraße, Nr. 28, der Isis-
tempel (verschlossen), laut Inschrift nach dem Erdbeben des J. 63
aus Kosten des sechsjährigen Numerius Popidius Celsinus neu auf-
gebaut, den man dafür in den Dekurionenstand (Stadtrat) aufnahm.
— Auf der Ostseite der Stabianer Straße folgt Nr. 5 die Casa del
Citarista (verschlossen), eins der größten Häuser Pompejis.
Weiterhin kreuzt die Stradadell’Abbondanza(S. 437), eine
der Hauptstraßen (S. 434), in ihrem östl. Teile nach einer Inschrift
in dem Haus gleich 1. Nr. 20 auch Strada dei Diadümeni genannt.
Folgt man diesem Ostteil 80 Schritte, so hat man geradeaus den
Eingang der
■z\KTeuen Ausgrabungen (Nuom Scavi, s. den Gesamtplan
1:8500). Bei dieser seit 1911 durchgesührten Freilegung der öst-
lichen Strada dell’Abbondanza war man mit besonderer Sorgfalt
bestrebt, das vollständige Bild der alten Straße zu erhalten: die Ge-
mälde wurden an Innen - und Außenwänden, auch der Hausrat an
seiner Stelle gelassen, durch Gipsabgüsse manche Holzgegenstände
wiedergewonnen, besonders aber das obere Stockwerk der Häuser
mit seinen Baikonen und Loggien durch eingezogene Träger vielfach
gerettet. Zahlreich sind hier die aufgepinselten Wahl-und Gelegen-
heitsinschriften, die oft die Bestimmung der Hausbewohner ermög-
lichten; das Viertel gehört der letzten Zeit Pompejis an und war
meist von Geschästsleuten bewohnt.
An den Mauern der ersten Insel links schöne Malereien. Neben
 
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