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Baedeker, Karl; Baedeker, Karl [Hrsg.]
Ägypten: Handbuch für Reisende (Band 2): Ober-Aegypten und Nubien bis zum zweiten Katarakt — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.5555#0059

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KAFK EL-'AYAT.

& lioute. 1 7

Von Kusr Kurxin nach Dhne ist eine Tagereise. Dirne liegt
gegenüber der Stelle, an der man von Senhtir aus den See erreicht
(s. S. 15). Die spärlichen Ruinen am S.-TJfer des Sees (d-Hnmmam
u. a.) sind keiner Besichtigung werth ; dagegen bieten die Trümmer
von Dirne, obgleich auch hierkeineInschriften erhalten sind, einiges
Interesse. Kine einst mit Löwenfiguren geschmückte , 370m lange
Straße führt zu einer Plattform, auf der eine bedeutende Tempol-
anlage stand. Viele mühlsteinförmige Blöcke liegen umher und
scheinen auf den ersten Blick der Menschenhand ihre Rundung zu
verdanken, während man mit liecht natürliche Gebilde in ihnen
erkannt hat. Der gepflasterte Tempelhof war mit einer Umfassungs-
mauer von Ziegeln umgehen. Das Heiligthum selbst enthielt
mehrere Räume. Ein Peristyl mit nunmehr schwer beschädigten
und zerbrochenen Säulen führto zu seinem Eingange. Hat auch
die Zeit diese Anlage zerstört, so läßt sich doch aus dem Erhaltenen
schließen, daß hier eine Stadt von nicht zu unterschätzender Bedeu-
tung gestanden habe; violleicht das alte Bacchis.

3. Nilfahrt von Kairo bis Siut.

Vergl. Kurien S. 6, 24.

407kni (.368,5km zu Lande). Beförderungsmittel s. Einleitung S. xnr.

Sobald sich ein günstiger Wind erhebt, auf den man freilich
manchmal mehrere Stunden zu warten hat, wird die Dhahabiye los-
gebunden und ins offene Fahrwasser hinausbugsiert. Die Matrosen
ziehen singend das lateinische Segel auf und wenn eine von jenen
Etesicn, welche schon zu llerodots Zeit die Nilschiffe stromauf-
wärts führten, munter weht, so fliegt das spitze Fahrzeug schnell
vorbei an dem vicekönigl. Schlosse und den Kasernen von Kasren-
Nil, Kasr el-'Ain, der Insel Röda mit ihren Palästen (I, S.34Ö), alles
am 0.-Ufer, und am W.-Ufer an den Schlössern von Gezire und Gize.
Am O.-Ufer bleibt Alt-Kairo liegen, dahinter daB Mokattam-Gebirge
mit der Citadelle und der Stabl 'Antar genannten Ruine eines
arabischen Forts an dem Südende eines Ausläufers, am AV.-Ufer die
l'yramidengruppe von Gize. Links (O.-Ffer) folgen die Steinbrüche
von Tura und Ma'sara mit den zu ihnen gehörenden Flecken (I,
S. 432), sowie llelwän (I, S.430); gegenüber erheben sich auf dem
W.-Ui'er die Pyraniidongnippcn von Abusir, Sakkära und DaliM-hür.
Weiterhin links hinter herrlichen, dem Ufer benachbarten Palmen-
wäldern ein koptisches Kloster, daneben eine von lsma'il Pascha an-
gelegte, aber nie vollendete Gewehrfabrik.

Der Dampfer hält einige Stunden in Bedraschen (Eisenhahn-
Station, s. S. 1), wo Esel zum Besuch von Memphis, Sakkära etc.
bereitstehen (vgl. I, R. 4). — Bei Kafr el-'Ayät (W.-Ufe'r; Eisen-
bahn-Station, erstes Nachtquartier ) belinden sich antike Uferbauten,
die vielleicht dem alten Meneskanale angehört haben. Die wenig
bedeutenden Pyramiden von Lischt bleiben rechts liegen und die un-
gewöhnlich gestaltete Pyramide von Mcdüm kommt näher und näher.

Bicdc.ker'a OberSgypten. 2
 
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