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Baedeker, Karl; Baedeker, Karl [Hrsg.]
Ägypten: Handbuch für Reisende (Band 2): Ober-Aegypten und Nubien bis zum zweiten Katarakt — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.5555#0276

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Scheck 'Aid cl-Kurna. THEBEN.

19. Jtoute. 219

39 darüber stehenden Hieroglyphenzeilcn machen uns mit den Namen der
Angehörigen des Verstorbenen bekannt, die links dem Künige Horus, zu
dem sie in naber Beziehung standen, ihre Huldigung darbringen. Im
zweiten Räume sehen wir Neferhotep. der neben seiner mit Blumen
geschmückten Schwester sitzt. Dahinter eine ^Inschrift, welche lehrt,
tt&ß sich vornehme ägyptische Familien ihre Hausmusiker hielten; ja
es ist nicht unmöglich, daß der Harfenspieler, dessen Lied durch die er-
wähnte Inschrift auf die Nachwelt gebracht worden ist, die besondere Auf-
gabe zu erfüllen hatte, die zur Todtenfeier in der Gruft ihres Ahnherrn
versammelten Anverwandten durch seinen Gesang zu erfreuen. Der In-
halt, des Liedes ist keineswegs traurig und zeigt, daß man sich in der
S&ar&onenzeit in den Gräbern gern an die Kürze des Lebens und die
^flicht, es zu genießen, so lange es Zeit sei, erinnern ließ. Lter Gesang
hebt also an: „Hede des Harfenspielers, welcher weilt im Grabe des Osiris,
des gerechten Ammonspricstcra Neferhotep.u Nach einer Einleitung, in
der dem Todten Buhe gewünscht und der Sonnengott gepriesen wird, heißt
es wörtlich: „Feiere den schönen Tag o Prophet. Wohlauf, duftendes
Harz und Salböle sind vor Dir aufgestellt. Da sind Kränze und Blumen
für die Schultern und Hüften Deiner Schwester, die Deinem Herzen an-
genehm ist, wenn sie ruht an Deiner Seite. So laß denn singen und die
Harfe schlagen vor Deinem Angesicht. Laß hinterwärts alle Sorgen und
sei eingedenk der Freuden, bis daß da kommen wird der Tag der Reise,
an dem man Anker wirft in dem Lande, das da lieht das Schweigen."

Das Grab eines andern Keferhotep, Vorsteher des Viehes des
Amnion, in der Nähe, ehemals prächtig, ist jetzt zerstört und wird
von dein Aufseher des Gize-Museunis als Magazin benutzt. In der
Nähe könnten noch besucht werden das Grab eines Chtrüf, aus
der Zeit Amenophis' III., das des Moi und das eines Beamten, Vor-
stand dos Marstallos Amenophis' II., in dessen hinten gelegenen
Räumen ein Schreiber dos Schatzhauses Namens Mahu aus der Zeit

Kamses' II. ruhte.

Hat man die Dhahabiye bei Luksor landen lassen, so sorge man dafür,
daß am linken Nilufer die Feluke mit einigen Matrosen am östl. Ufer der
Insel warte.

20. Der Grabteinpel Seti's I. bei Kurna.

Zweiter (für Cook und Gaze erster) Tag auf dem westl. Nil-
ufer; 1. Tempel von Kurna; 2. die Königsgräber (Biban el-Muluk); 3.
die Nekropolen von el-Äsasif und Drah Abu'l-Negga; 1. Der el-bahri.

Bis zum westl. Nilufer wie am vorigen Tage (S. 171). Von der
Stelle aus, an der dio Fähre landet, reitet man 3/4 St. in nördl. Rich-
tung durch die Felder und dann auf den stattlichen *Tempel zu, der
mit dem Säulengange an seiner Front aus ziemlicher Ferne sichtbar
ist- Aron dem in kleineren Dimensionen als das Ramesseum und
Medinot Ilahu angelegten Bau (siehe den nebenstehenden Plan),
dor immerhin eine Längenentwickelung von 158m besaß, ist nur
das eigentliche lloiligthum mit seinen Sälen und Zimmern mit
einer Tiefe von 47m übrig geblieben, während zwei Hüft und dio
sie begrenzenden l'ylonen nur noch durch spärliche Reste ihro
frühere Existenz verrathen. Von den Sphinxen, welche gleichsam
a's Thorwächter zur Linken und Rechten der zum ersten Hofe
führenden Pforto (im Inneren des Hofes) gelegen haben, ist einer
halb, der andere ganz mit Erde bedeckt. Seti 1. ließ sie aufstellen
 
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