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Baedeker, Karl; Baedeker, Karl [Hrsg.]
Ägypten: Handbuch für Reisende (Band 2): Ober-Aegypten und Nubien bis zum zweiten Katarakt — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.5555#0353

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DAEAWI.

27. lioute. 295

der Vogeljagd begriffen vor Chem Ammon-Iia. Auch die Reste
geographischer Gaubilder sind bemerkbar.

Auf den umherliegenden Säulen und Mauerstücken liest man
die Namen römischer Kaiser, des Tiberius und mehrerer anderer.

Zwischen dem Nil und dem Heiligthumo wird der Forscher
manchen Block voll interessanter Inschriftenfragmente finden;
darunter eine leider beschädigte, speziell für Ombos verfaßte hei-
lige Schrift, welche beginnt: „Anfang der Kapitel des Buches über
die heilige Wissenschaft, verfaßt für das Haus des ehrwürdigen

4!ikm. Dampfbootfahrt in ca. 6 St.

Das Flußbett ist eng, das Westufer öde, an dem östlichen zeigt
sich nur ein schmaler Streifen Fruchtland. Nackte Leute, Beduinen
vom Stamm der'Abäbde (S. 282) mit dunkler Haut ziehen hier
und da SchöpfrSder. Am Ufer zeigt sich manchmal ein Krokodil,
aber die meisten Reisenden, welche nur bis Philae reisen, werden
kein solches zu sehen bekommen. — Am O.-Ufer Dariiwi (Stat.
der Postdampfer), die Grenze der arabischen Sprache, statt wel-
cher nun eine neuo Sprache auftritt, und zwar der Kenüs genannte
äthiopische Dialekt, der sich von den weiter südlich gesprochenen
von Maltas und Dongola wesentlich unterscheidet (vgl. S. 837).
Schon im alten Ägypten konnte, wie uns ein Papyrus berichtot, der
Deltabewohner den Bürger von Elephantine nicht verstehen.

Bei dem Dorf Kubänhje (W.-U.) wird der Charakter der Land-
schaft freundlicher. Gegenüber bei el-'Atära tritt der Granit zuerst
auf. Vor Assuan gewinnt die Gegend ganz neue Formen. Nähert
man sich der Stadt, so bietet sich dem Auge ein Landschaftsbild von
seltener Schönheit und Eigenthünilichkeit. Vor uns liegt die Süd-
spitze der Insel Elephantine (ß. 301), deren Häuser zwischen den
sie umgebenden Palmen zum Vorschein kommen. Die rotlien Uni-
formen der englischen Soldaten und ihre weißen Zelte schimmern
schon] aus der Ferne und nehmen sich merkwürdig genup in der
Umgebung aus. An Stelle des Sandsteins erheben sich am Ufer und
im Bette des Stroms Felsmassen von hartem Granit und bilden
weiter nach Süden hin jenes natürliche Festungswerk, das unter
dem Namen des ersten Katarakts bekannt, aus zahllosen Klippen
von verschiedenfarbigem dunklem Granit besteht, zwischen denen
"er Nil in schmalen schnell dahinschießenden Wasseradern seinen
Eingang nach Ägypten sucht.

43km (930km von Kairo) Assu'in.

liei niedrigem Wasserstand sind die Dampfboole gonöthigt, unterhalb
Assuan vor Anker zu gellen, bei besserem legen sie in der Kähe der lia-
Zilrc an, die Plrihabiyeu an ver.-chiedtuen l'lät/en auch gegenüber bei

Gottes, des Herrn von Ombos

27. Von Köm Ombo nach Assuän.

Vergl. Karte S. 110.
 
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