370 Route 89.
ERLANGEN.
Cellini’s (S. 17) ausgegeben. Im Schloss ist ein gutes Wirthshaus, auch
zum Uebernachten. Wagen von Schloss Banz nach Staffelstein 45 kr.
Gegenüber in gleicher Höhe ist der besuchteste fränk. Wallfahrtsort,
die von 1741) bis 1772 neu wieder aufgeführte zweithiirmige Klosterkirche
Vierzehnheiligen, jährl. von etwa 50,000 Wallfahrern besucht. Hie Decke
der 210' 1. 130' br. u. 84' hohen Kirche ist mit Fresken des Münchener
Malers Palme geziert, ln der Mitte des Schiffs ist ein Altar mit eisernem
Gitter umgeben; er bezeichnet die Stelle, wo, wie die Legende berichtet,
im J. 1440 einem jungen Hirten die 14 hh. Nothhelfer (St. Georg, Blasius,
Erasmus, Pantaleon, Vitus, Christoph, Dionysius, Cyriacus, Achatius, Eu-
stachius, Aegidius, Margaretha, Barbara, Catharina) erschienen sind, die zur
Gründung der Kirche Veranlassung gaben. Der Durchblick vom Hochaltar
durch diesen Altar auf Banz ist höchst überraschend. In den beiden w. Ca-
pellen hängen zahlreiche Dankbilder, u. a. lebensgrosse Wachsfiguren aus
neuster Zeit. Neben der Kirche das anscheinend gute Wirthshaus zum Stern.
Weiter s. erhebt sich schroff über dem Thal die Kalkstein-
wand des Staffelbergs, weiter gegenüber der Veitsberg mit einer
Capelle, Burgtrümmern u. prächtiger Aussicht. Staffelstein, Ebens-
Jeld, Zapfendorf, Breiten-Güssbach, letzte Station vor Bamberg.
Bamberg s. S. 365. Die Umgebung ist ein grosser Obst-
und Gemüsegarten. Die Eisenbahn durchschneidet jedoch den
anfangs weniger fruchtbaren Theil des Landes, Fichtengehölz
und Hopfenpflanzungen. Eisenbahn, Landstrasse, Ludwigscanal
und Regnitz laufen auf der ganzen Strecke neben einander.
Eggolsheim und Hirschaid Stationen. Vor Forchheim 1. auf dem
Bergkamm die Jägerburg, einst fürstbischöfl. bamb. Jagdschloss.
Forchheim (Bayr. HofI war Grenzfeste der Bischöfe von
Bamberg, im 30jähr. Krieg von den Truppen der Ligue tapfer
vertheidigt. Im 7jähr. Krieg rückten die Preussen unter Kleist
vor ihre Mauern, mussten aber ohne Erfolg wieder abziehen.
Die Werke sind heute noch wohl erhalten. Carl d. Gr. hielt
sich häufig in Forchheim auf; im Mittelalter wurden mehrere
Reichstage und Concilien hier gehalten. In der alten Stifts-
kirche 12 Bilder der Passionsgeschichte von M. Wohlgemuth.
Die rasche Wiesent ergiesst sich unfern von hier in die Regnitz.
Nach Ankunft der ersten Züge von Bamberg u. Nürnberg Eil-
wagen u. Omnibus nach Streitberg (s. R. 91, Fränk. Schweiz).
Bei Baiersdorf die Trümmer des von den Schweden 1634
verbrannten Schlosses Scharfeneck. Vor Erlangen durchfährt man
in l/-i M. einen 1050' langen Stollen, links das Regnitzthal und
der Ludwigscanal. Bei den Schleussen ist das Canaldenkmal,
von der Eisenbahn nicht sichtbar, mit Schwanthalerschen Bild-
werken, und der S. 367 mitgetheilten Inschrift.
Erlangen (Wallfisch, Glocke, Schwan) mit 10,700 Einw.
(770 Kath.) hat einen Theil seiner Mauern dem Bahnhof abtre-
ten müssen. Die Universität (400 Stud.) wurde 1743 von dem
Markgrafen Friedrich Alex, von Brandenburg-Baireuth errichtet;
vor dem Universitätsgebäude das Standbild des Stifters, nach
Schwanthalers Entwurf 1843 gegossen. Die Bibliothek u. natur-
gesehichtl. Sammlungen sind in dem früher markgräfl. Schloss.
ERLANGEN.
Cellini’s (S. 17) ausgegeben. Im Schloss ist ein gutes Wirthshaus, auch
zum Uebernachten. Wagen von Schloss Banz nach Staffelstein 45 kr.
Gegenüber in gleicher Höhe ist der besuchteste fränk. Wallfahrtsort,
die von 1741) bis 1772 neu wieder aufgeführte zweithiirmige Klosterkirche
Vierzehnheiligen, jährl. von etwa 50,000 Wallfahrern besucht. Hie Decke
der 210' 1. 130' br. u. 84' hohen Kirche ist mit Fresken des Münchener
Malers Palme geziert, ln der Mitte des Schiffs ist ein Altar mit eisernem
Gitter umgeben; er bezeichnet die Stelle, wo, wie die Legende berichtet,
im J. 1440 einem jungen Hirten die 14 hh. Nothhelfer (St. Georg, Blasius,
Erasmus, Pantaleon, Vitus, Christoph, Dionysius, Cyriacus, Achatius, Eu-
stachius, Aegidius, Margaretha, Barbara, Catharina) erschienen sind, die zur
Gründung der Kirche Veranlassung gaben. Der Durchblick vom Hochaltar
durch diesen Altar auf Banz ist höchst überraschend. In den beiden w. Ca-
pellen hängen zahlreiche Dankbilder, u. a. lebensgrosse Wachsfiguren aus
neuster Zeit. Neben der Kirche das anscheinend gute Wirthshaus zum Stern.
Weiter s. erhebt sich schroff über dem Thal die Kalkstein-
wand des Staffelbergs, weiter gegenüber der Veitsberg mit einer
Capelle, Burgtrümmern u. prächtiger Aussicht. Staffelstein, Ebens-
Jeld, Zapfendorf, Breiten-Güssbach, letzte Station vor Bamberg.
Bamberg s. S. 365. Die Umgebung ist ein grosser Obst-
und Gemüsegarten. Die Eisenbahn durchschneidet jedoch den
anfangs weniger fruchtbaren Theil des Landes, Fichtengehölz
und Hopfenpflanzungen. Eisenbahn, Landstrasse, Ludwigscanal
und Regnitz laufen auf der ganzen Strecke neben einander.
Eggolsheim und Hirschaid Stationen. Vor Forchheim 1. auf dem
Bergkamm die Jägerburg, einst fürstbischöfl. bamb. Jagdschloss.
Forchheim (Bayr. HofI war Grenzfeste der Bischöfe von
Bamberg, im 30jähr. Krieg von den Truppen der Ligue tapfer
vertheidigt. Im 7jähr. Krieg rückten die Preussen unter Kleist
vor ihre Mauern, mussten aber ohne Erfolg wieder abziehen.
Die Werke sind heute noch wohl erhalten. Carl d. Gr. hielt
sich häufig in Forchheim auf; im Mittelalter wurden mehrere
Reichstage und Concilien hier gehalten. In der alten Stifts-
kirche 12 Bilder der Passionsgeschichte von M. Wohlgemuth.
Die rasche Wiesent ergiesst sich unfern von hier in die Regnitz.
Nach Ankunft der ersten Züge von Bamberg u. Nürnberg Eil-
wagen u. Omnibus nach Streitberg (s. R. 91, Fränk. Schweiz).
Bei Baiersdorf die Trümmer des von den Schweden 1634
verbrannten Schlosses Scharfeneck. Vor Erlangen durchfährt man
in l/-i M. einen 1050' langen Stollen, links das Regnitzthal und
der Ludwigscanal. Bei den Schleussen ist das Canaldenkmal,
von der Eisenbahn nicht sichtbar, mit Schwanthalerschen Bild-
werken, und der S. 367 mitgetheilten Inschrift.
Erlangen (Wallfisch, Glocke, Schwan) mit 10,700 Einw.
(770 Kath.) hat einen Theil seiner Mauern dem Bahnhof abtre-
ten müssen. Die Universität (400 Stud.) wurde 1743 von dem
Markgrafen Friedrich Alex, von Brandenburg-Baireuth errichtet;
vor dem Universitätsgebäude das Standbild des Stifters, nach
Schwanthalers Entwurf 1843 gegossen. Die Bibliothek u. natur-
gesehichtl. Sammlungen sind in dem früher markgräfl. Schloss.