Bücher aus Schopenhauers Bibliothek
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S. 15 Schelling: Die Vernunft ist kein Vermögen, kein
Werkzeug und lässt sich nicht brauchen; überhaupt giebt es
nicht eine Vernunft, die wir hätten, sondern nur eine Vernunft
die uns hat . . . Schopenhauer: Armer Kant!
S. 20. Schopenhauer: Dieses dialektische Exercitium er-
innert stark an das Gespräch der witzigen Todengraber im Hamlet.
S. 73. Schelling : Drängt sich nicht alles in eins und lebt
friedlich zusammen? Schopenhauer: ! frisst sich auf.
Am Schlüsse der Abhandlung schreibt er: Das Ganze ist
durchaus nichts weiter als eine vernebelte u. verschwebelte, auch
unvollständige Darstellung des Pantheismus des Spinoza. Keinen
einzigen dem Verfasser eigenen Gedanken habe ich gefunden.
Heft 2 S. 3: Aphorismen über die Naturphilosophie von
Schelling. Schopenhauer: 95 fade und konfuse Variationen
auf das alte Thema 'Ev xai Tcay. Am Schlüsse schreibt er :
Schade dass Kant dies nicht gewusst hat. Er würde mit seiner
Unterscheidung der synthetischen u. analytischen Sätze zu Hause
geblieben seyn.
51 ^Jahrbücher der Medicin als Wissenschaft. Dritten Bandes zwey-
tes Heft. Tübingen 1808. gr. 8°. broschirt.
Die Abhandlung Von der Heilkraft der Natur von
Prof. Walther in Landshut hat Schopenhauer mit zahl-
reichen Strichen versehen.
52 Jean Paul{ Der Jubelsenior. Ein Appendix. Leipzig 1797. kl. 8°.
Papp band.
Mit zahlreichen Strichen und mehreren Fragezeichen.
Seite 290 Jean Paul: Man könne aber auch ferner eben so
wenig auf Talente wie auf Ahnen prahlen, da beide ein Neu-
jahrsgeschenk wären, aber kein Arbeitslohn und da der
Ingenienstolz (Geniestolz) [Schopenhauer: ergo] so ungerecht
als der Bauernstolz (der Ahnenstolz nämlich) sei — Und wo-
rauf, must’ er natürlich weiter fragen, kan man denn sich et-
was zu Gute thun, wenn man es auf nichts darf, was man
ist, hat und wird? Darauf blos, was man thut und wil.
Hierzu Schopenhauer: Primat des W[illens]’s.
Jean Paul S. 598: Vom dunklen Krater des Grabes wurde
die Asche weggetrieben und eine Demantgrube, die im einge-
sogenen Schimmer untergesunkener Sonnen brannte, entblöste
vor ihmihre stille Farben-Gluth. Schopenhauer: Bamboches^
Unsinn. Im hinteren Deckel ein grosser Kopf in Profil.
53 Jean Paul, Clavis Fichtiana seu Leibgerberiana. (Anhang zum I.
komischen Anhang des Titans.) Erfurt 1800. kl. 8°. Pappband.
Durchgängig angestrichen und mit Druckfehlerverbesser-
ungen. Seite XV: ins Blaue sieht wie jener ins Tiefe,
verbessert Schopenhauer in wie jener ins Grüne. Ein Profil
in Bleistiftzeichnung im hinteren Deckel.
54 Jean Paul, Kleine Bücherschau. Gesammelte Vorreden u. Rezen-
sionen, nebst einer kleinen Nachschule zur ästhetischen Vor-
schule. Breslau 1825. 2 Bde. kl. 8°. Pappband.
Jean Paul Bd. I, S. 106: Was fehlt Lessings Dialogen
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S. 15 Schelling: Die Vernunft ist kein Vermögen, kein
Werkzeug und lässt sich nicht brauchen; überhaupt giebt es
nicht eine Vernunft, die wir hätten, sondern nur eine Vernunft
die uns hat . . . Schopenhauer: Armer Kant!
S. 20. Schopenhauer: Dieses dialektische Exercitium er-
innert stark an das Gespräch der witzigen Todengraber im Hamlet.
S. 73. Schelling : Drängt sich nicht alles in eins und lebt
friedlich zusammen? Schopenhauer: ! frisst sich auf.
Am Schlüsse der Abhandlung schreibt er: Das Ganze ist
durchaus nichts weiter als eine vernebelte u. verschwebelte, auch
unvollständige Darstellung des Pantheismus des Spinoza. Keinen
einzigen dem Verfasser eigenen Gedanken habe ich gefunden.
Heft 2 S. 3: Aphorismen über die Naturphilosophie von
Schelling. Schopenhauer: 95 fade und konfuse Variationen
auf das alte Thema 'Ev xai Tcay. Am Schlüsse schreibt er :
Schade dass Kant dies nicht gewusst hat. Er würde mit seiner
Unterscheidung der synthetischen u. analytischen Sätze zu Hause
geblieben seyn.
51 ^Jahrbücher der Medicin als Wissenschaft. Dritten Bandes zwey-
tes Heft. Tübingen 1808. gr. 8°. broschirt.
Die Abhandlung Von der Heilkraft der Natur von
Prof. Walther in Landshut hat Schopenhauer mit zahl-
reichen Strichen versehen.
52 Jean Paul{ Der Jubelsenior. Ein Appendix. Leipzig 1797. kl. 8°.
Papp band.
Mit zahlreichen Strichen und mehreren Fragezeichen.
Seite 290 Jean Paul: Man könne aber auch ferner eben so
wenig auf Talente wie auf Ahnen prahlen, da beide ein Neu-
jahrsgeschenk wären, aber kein Arbeitslohn und da der
Ingenienstolz (Geniestolz) [Schopenhauer: ergo] so ungerecht
als der Bauernstolz (der Ahnenstolz nämlich) sei — Und wo-
rauf, must’ er natürlich weiter fragen, kan man denn sich et-
was zu Gute thun, wenn man es auf nichts darf, was man
ist, hat und wird? Darauf blos, was man thut und wil.
Hierzu Schopenhauer: Primat des W[illens]’s.
Jean Paul S. 598: Vom dunklen Krater des Grabes wurde
die Asche weggetrieben und eine Demantgrube, die im einge-
sogenen Schimmer untergesunkener Sonnen brannte, entblöste
vor ihmihre stille Farben-Gluth. Schopenhauer: Bamboches^
Unsinn. Im hinteren Deckel ein grosser Kopf in Profil.
53 Jean Paul, Clavis Fichtiana seu Leibgerberiana. (Anhang zum I.
komischen Anhang des Titans.) Erfurt 1800. kl. 8°. Pappband.
Durchgängig angestrichen und mit Druckfehlerverbesser-
ungen. Seite XV: ins Blaue sieht wie jener ins Tiefe,
verbessert Schopenhauer in wie jener ins Grüne. Ein Profil
in Bleistiftzeichnung im hinteren Deckel.
54 Jean Paul, Kleine Bücherschau. Gesammelte Vorreden u. Rezen-
sionen, nebst einer kleinen Nachschule zur ästhetischen Vor-
schule. Breslau 1825. 2 Bde. kl. 8°. Pappband.
Jean Paul Bd. I, S. 106: Was fehlt Lessings Dialogen