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ERSTER TAH.

VON DEN ST1FFTERN DES GOTZHUSES OW.

Als ich nun die arbait mit hilf gott des allraechtigen zu banden
genomen hab, ist mir ongevar ain tütsche cronick, von kaiser Euri
sagende, zu lesen worden. Dieselbig cronick dann under anderm us-
wist, wie kaiser Kury in den jaren, hundert und vier gezalt, durch ver-
jehen cristenlichs globen vertriben, ainen sun, Burgundum genant, ain
ersten Patriarchen gehept, der dann zum ersten die Richenowe ge-
buwen und alda gewonet habe.

Wie wol nun die kronek liepplich und kurtzwilig, besonder dem
adel zu Swaben, ze lesen ist, so kan ich doch sy mit den latinischen
hystorien und cronicka nit mit der warhait überbringen, wann die
latinischen von kainem kayser, Kury genant, ichtzit setzend, darumb
laus ich das tütsch fallen und ker mich in dem namen gottes zu dem
latin.

Der seligen kilchen Richenowe erfind ich zwen, ainen in der
gaistlichait, [6] Pirminius, und den andern in der weltlichait, Ka-
rollus Martellus genant, anfengclich stiffter. Diewil nun der gaistlich
den weltlichen als der sunn den mon ubertrifft, verfüg ich mich zu dem
ersten, von dem gaistlichen stiffter ettwas zu setzen. By und umb die
jare, als man von Cristus gepurt sibenhundert und vierundzwaintzig zalt,
ist in hochtütschem lande under der statt Costentz an demRingepirg des
landes Turgöw und, als man sagt, uff dem schloß Sandegk ain hoch edler
man, ain landvogt der krön Frankrich, mit namen Sintlas, gesessen. Der-
selbig Sintlos haut ußer der inbrünstigen liebe gotz und besonderm

IS F Priminius, s. Mone, qnellensammlvmg I, 29; wo überhaupt über
Pirmh)ius nachgelesen werden kann. 16 Am rande steht von anderer,
gleichzeitiger band: Anno 724 mcnsis Martii ist der erst stifft brieff geben,
der noch im gotzhtis ist.
 
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