Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Urk. Barth 194
Georgius Muskateller (?); Salome, seine Frau (?)
[Heidelberg?], 1573 August 20
Georgius Muskateller, Pfarrer in Neŭkirchenn (wohl Neunkirchen, Neckar-Odenwald-Kreis), und seine Ehefrau Salome beurkunden, dass sie von den Heidelberger Bürgern und Schneidern Hans Neuber und Theophil Myrillus als den Vormündern von Melchior und Margaretha, den Kindern des verstorbenen Christoph Vogt, mit Datum der Urkunde 200 Gulden erhalten haben. Dafür müssen sie jährlich am Bernhardustag (20. August) oder aber in einer Frist von zwei Wochen davor oder danach einen Zins von 2 Gulden zahlen. Als Sicherheit setzen sie ihr Haus am Breitenstein ein, gelegen zwischen den Anwesen von Jörg Stengel und von Hans Zwengels Witwe. Das Haus ist bereits mit folgenden Zinsen belegt: 1 Pfund Heller der Alten flozin (oder flokin?), 22½ Albus für das Spital und 3 Gulden an die Erben des Jörg Frey; darüber hinaus liegen keine weiteren Belastungen mehr auf dem Anwesen. Sollten die Eheleute oder ihre Erben den Jahreszins schuldig bleiben, so wird eine Frist von sechs Wochen gewährt, um den Verzug auszugleichen. Sollte auch dann der fällige Betrag nicht eingegangen sein, so treten die Darlehensgeber oder mit Erlangung der Volljährigkeit deren Mündel in ihre Rechte ein und dürfen das Haus nutzen, bis der fehlende Betrag ausgeglichen ist. Daher verpflichten sich die Eheleute oder deren Erben, den Besitz in einem guten Zustand zu halten, damit er keine Wertminderung erfahre und stets als ausreichendes Pfand dienen könne. Die Rückzahlung des Darlehens wird verabredet. Sobald die vollständige Summe einschließlich des (eventuell noch ausstehenden) Jahreszinses an die Darlehensgeber gezahlt ist, verliert die vorliegende Urkunde mit ihren Bestimmungen ihre Gültigkeit, das Haus fällt an Muskateller seine Frau oder deren Erben zurück und die Darlehensgeber und deren Mündel haben in dieser Sache keine Ansprüche und Forderungen mehr. Ankündigung des Stadtsiegels, das auf Bitten beider Parteien von den Bürgermeistern Jakob Ziegler und Hans Franz Nofels angehängt worden ist, ohne dass daraus Forderungen an die Stadt abgeleitet werden können.
Sprache: Deutsch
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