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Hansen, Christina M.; Universität Basel / Seminar für Ur- und Frühgeschichte / Jüngere und Provinzialrömische Abteilung [Mitarb.]
Basler Hefte zur Archäologie (Band 2): Frauengräber im Thüringerreich: zur Chronologie des 5. und 6. Jahrhunderts n. Chr. — Basel: Archäologie-Verlag, 2004

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Typologische Ansprache und zeitliche Einordnung

77

Funde aus mitteldeutschen Frauengräbern.

Abb. 92 Wadenbinden- und Schuhgarnituren.

Fundort
Schnallen
Riemenzungen
Lage im Grab
Form
zwei, Eisen-
Schnallen: «dicht unterhalb der
Rathewitz Grab 1 2
schnallen mit
Bronzedorn607
-
Knie»
1
Weimar Grab 38
zwei, Eisen
-
Schnallen: «am Knie»
1
Schnallen; «an der Außenseite der
Schönebeck Grab 14
zwei, Eisen
eine, Bronze, 2,7x1 cm
(Zugehörigkeit fraglich)
Knie»
Riemenzunge: «vielleicht zwischen
den Oberschenkeln»
1 (?)
1 (?)
Schuh-
garnitur?
Weimar Grab 84
zwei, Bronze,
vergoldet
-
keine Angabe
Schnallen (je): «unterhalb des
Obermöllern Grab 9
zwei, Bronze
zwei, Silber, vergoldet,
2,1 x1,2 cm
Knies»
Riemenzungen; «zwischen den
Unterschenkeln»
2
Obermöllern Grab 1 3
zwei, beweglicher
Beschlag, Bronze,
zwei, Silber,
2,35x1 cm
Schnallen: «außen» an «den
Un terschenkeln»
Riemenzungen: «an den Füßen»
2
Schnallen: «außen an den
Obermöllern Grab 20
zwei, beweglicher
Beschlag, Eisen
zwei, Silber, vergoldet,
3,2x0,9 cm
Unterschenkeln»
Riemenzungen; «neben linker
Fußwurzel» und «neben linkem
Unterschenkel» (verlagert)
2
zwei, Bronze
zwei, Punzornament
(Dreiecke)
«an Schienen- und Wadenbeinen
Steinthaleben Grab 1
versilbert, fester
2 Riemenzungen, Schnallenteile,
2
Beschlag
eine, keine
Beschlagstücke und Lederreste»
Weimar Grab 26
Materialangabe
zwei, Silber, vergoldet,
Riemenzungen: «an den Beinen»
2
(Zugehörigkeit
fraglich)
4 cm
Schnalle: «an den Beinen»
Bilzingsleben Grab 47
zwei, fester
Beschlag, keine
Materialangabe
zwei, Bronze, versilbert,
3,1x1 cm
Schnallen: «an den Fußgelenken
außen»
Riemenzungen: «innen» an den
Fussgelenken
2 (?)
Schuh-
garnitur?

In einigen wenigen Gräbern, die nicht anthropolo-
gisch untersucht wurden,610 die aber zunächst unter
Vorbehalt aufgrund einer Fibelbeigabe als Bestattung
von Frauen angesprochen werden sollen, fand sich
eine eiserne Axt.611 Ausgehend von der Annahme,
dass diese Gräber die Bestattungen weiblicher Indivi-
duen darstellen,612 könnten die Äxte aufgrund des
Fundkontextes (Frauengräber) darauf hindeuten,
dass es sich hier nicht um eine Waffe, sondern um ein
beigegebenes Werkzeug handelt (GM 93).


Datierung: Mitteldeutschland Phase 1.
Kommentar: Es sei betont, dass die typologische Ansprache
dieser Funde aufgrund mangelnder Angaben in der Eiteratur
nicht gesichert ist. Da jedoch auffiel, dass ab der Phase MD 2
derartige Geräte in Frauengräbern nicht mehr vorkommen,
scheinen die Axfunde als Hilfe gur zeitlichen Abgrenzung
der Phasen MD 1 und 2 dennoch geeignet.

3.8.2 Webschwerter
Abkürzung: Webschwe
A. Erfurt-Gispersleben Grab;Qy3 Großfahner Grab 1; Jena-
Burgau Grab 1; Stößen Gräber 43, 74; Weimar Grab
26; Wörmlitz Grab 5.
B. -
C. Issendorf Grab 3575; Schretzheim Grab 36; Villey-
Saint-Etienne Grab 46.
 
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