Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baussumer, Georg; Nicolai, Georg [Bearb.]
Epistola Fundamentalis Das ist: Gründliches Send-Schreiben/ aus welchem Von einem jeden Warheit- und Heyl-liebenden Gemüth zu ersehen/ welche Religion unter den heutigen die einige mit der lieben Christenheit in den drey ersten hundert Jahren übereinstimmende seye: Auff freundliches Begehren eines Hrn. Ministers Verbi Lutherano-Evangelici abgefertiget — Zweybrücken: gedruckt bey Georg Nicolai/​ Hochfürstl. Pfaltz-Zweybr. Buchdruckern, 1730 [VD18 90826639]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53325#0016
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
»Auske-ner Ursachen anderst seynd erwachsen dieKeßereyen sagt such
das grosse L echt derChrrstlichen Kirchm Augustinus in dem 18 Tractat über
„das s. Cap. des Evangelisten St. Johannis / und andere falsche Lehren/
„ dardurch die Seelen verstrickt und insTiefte verstürbet werden / als wei-
ften man dre gute Schriftten nicht wohl / noch richtig verstehet/ und was
.»in denselben nicht wohl/ noch richtig verstanden wird/ dannochkecklichund
„vmmssemliH behauptet wird.
Da ligt nun am Tag der in der Glaubens Regul (ich halte mich al-
lem an der Schrifft:) verborgene Betrug / auf das privac eigen Unheil
komme alles an/darau- stiessen all ihrGlossens-Margmaliew Folgereyen
undcontc^uLnrcn. Meß ist die giffnge Kcßer-Krokt/ diePest-Beul/ das
fauleApostem/ der emfreffende Krebs/dafür uns Paulus so ernstlich war-
net/ r.lim. r. 77. Ihre (der Ketzer > Rede frisier um sich wie der
Lrebs. Mit einem Wort / dieser?rivz »Geist ist dre unglückseelige Mut-
ter und Säugarnme aller Jrrthumb/ und Glaubens-Sp lltungen in Teutsch-
land/ Engelland / Holland/ und überall/ GOlt erbarms.
Mein lieber Theophile! zuvor ich in meinem gründlichen Send-Brief
fortfahre zu schreiben / so lasse ich ihn vernünfftig überlegen: ob nicht die
uns widerigelReligioncn/ als Evangelische Lutheraner schuldig srysn klar
zu erweisen aus heiliger Schrifft allein denen Reformirten / und wiederum
die Evangelische Reformirte denen Lmheraneren einen klaren Unterscheid
zwischen der Lutherischen und Reformirten Glaubens.Regul/ dann wann
kein Unterschied ist / wie kan dann die Evangelische Lutherische Religion
über einen TM ja sagen? Christi Leib ist unter demBr-d; und hingegen
die Reformiere nein? Christi Leib ist nicht unter dem Brod.
Zwcmens mein lieber Theophile! was düncketihn? müssen nicht die
Lutheraner den Reformieren/und diese nicht wiederum den Lmffraneren
aus heiliger Schrifft allein beweisen / daß ihre Lutherische Glaubers-Regul
unberrüglich/ recht/richtig und wahr seyeherentgegen/ daßd-cRefor-
mitte Glaubens-Regul/ bezüglich / unrecht / krum und falsch feye. Dün-
rket ihn nicht/ und ein jedes vernünffrige Gemüth/ daß solang dieses nicht
aeschiLt/ keine Parrhey könne vor deranderen mit Grund und Vernunffr
behaupten; daß ste die Schrifft recht / die andere aber unrecht auslege.
Noch eins mein lieber Theophile! seynd nicht beyde Partheyen Luehe
rische und Reformitte zusammen über das noch schuldig zwey andere Posten
klar aus der Schrifft altern zu bewerfen.

Erstlich
 
Annotationen