Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
alten H«
Mer D
n LW
nicht z«
>e W i

rr alle te
entiich <
Lruder!
igezivch
habt/ rsi
hen SE«!
en,
liemsWi
)ähm ksr
Achter L
Lrb>W
und «ße
tge Letz
grundK
n ElM!«
d.

ZZ
Zinsen soll ein neuer Schullehrer unterhalten werden, die Magd-
lein abgesondert von den Knaben zu unterrichten, und sollen sie
in dieser Schule, außer dem Lesen, Schreiben und dem Chris
stenthum, auch durch die Frau des Lehrers im Nahen, Stricken,
Spinnen und dergleichen unterwiesen werden.
s) Anerwogen nun der gnädige Gott mich mit zeitlichem
Vermögen über mein Verdienst und Würdigkeit gesegnet hat,
und ich dessen ohngeachtet mein Lebenlang viel Sorge, Verdruß
Und Kummer gehabt, und das viele Gute, das mir Gott gege-
ben, nicht recht genießen, noch des Lebens dabey froh werden,,
auch meinen Nebenmenschen dadurch nicht sonderlich nützen kön-
nen: So will und befehle ich hiermit, daß mein Sohn Joseph
Wilhelm, als mein Erbnehmer, sich hterinne besser vorsehe,
und die von der gütigen Hand Gottes ohne sein Verdienst ihm
durch mich übergebenen Güter sowohl christlich und vernünftig
zum Nutzen und zur Wohlfahrt seines Nächsten, insonderheit
der ihm untergebenen Gemeinde zu Mildheim gebrauche, alS
auch, daß er dabey selbst froh zu werden suche. Ich will und
verordne daher, durch diesen meinen letzten Willen und Testa-
ment, daß er, mein Sohn, von dem ihm nach meinem Ableben
zufallendem baaren Gelds und Capitalien 10,000 Gulden nehme,
und diese Summe ganz allein dazu anwende, daß er in frem-
den Landern umher reise, und sich mit allerley Menschen, mit
Königen, Fürsten, Edelleuten, Bürgern und Bauern bekannt
mache, und bey jedem Stande so lange bleibe, bis er erforschet,
wo es allen fehlt, daß sie immer so sehr klagen, und mißver-
gnügt sind, die Reichen, wie die Armen, und die Vornehmen,
wie die Geringen. Und dieses soll mein Sohn fortsetzen, dis er
recht eingesehen hat, woran dieses liege, und bis er gelernt,
wie er dann selbst sein Lebenlang ein zufriedenes Gemüth erhal-
ten könne, bis an sein seliges Ende.
6) Dem zeitigen Orts - Pfarrer zu Mildheim sollen von
meinem Tode an alljährlich zo Gulden, nebst einem Eimer guten
Landwein, auf ewige Zeiten als eine Zulage zu seiner Besoldung
aus dem von mir zugekaufren Vorwerke Westhausen bezahlt
werden: dafür soll derselbe, nach vorher erlangter Einwilligung
des Hochfürstlichen Consistoriums, alljährlich zwey besondre
Predigten halten über folgende Texte: i) An meinem Geburts-
tage, wenn es ein Sonntag ist, oder den Sonntag darnach,
soll er aus dem ersten Buch Mose Cap. r. Vers 26 verstellen:
Wozu die Menschen eigentlich von Gott erschaffen
und auf die Erde gesetzt sind. 2) Am ersten Sonntage
nach Trinitatis sott er die Worte im Prediger Salomo Cap. i. D. 14:
ildbck Ich sähe an alles Thun, das unter der Sonne ge-
>s aus w schieht: und siehe! es war alles eitel und Kammer,
kleiden«! Zum Eingänge oer Predigt nehmen und dabey der^Welc El-
van ris relkeit am Lxempel des reichen Mannes im Evangelmm recht
C ws
 
Annotationen