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H7

daß sie bey der Obrigkeit anhielt: " es möchte doch kei-

scber eben gestorben war, und ein anderer sich im Dorfe
rbn^ setzen wollte, da gab er der Gemeinde untern Fuß,
" daß sie bey der Obrigkeit anhielt: " es möchte doch kei-
nem die Conceffion (Erlaubniß) gegeben werden, der
? nicht erst recht wäre examinirt worden, ob er auch verstehe,
was zu seinem Handwerk gehöre, und vor allen Dingen,
er recht wisse, welches Fleisch gut und gesund scy oder
s U" nicht? Der hohen Obrigkeit gefiel dieses ausnehmend,
hie Gemeinde so vorsichtig war: und sie verord-
nt ^ere nun im ganzen Lande, daß die Leute, welche das
/ Ä' geschlachtete Vieh schätzten und den Fleischpfenning ein-
lN W nahmen, recht darauf lernen mußten, zu erkennen, ob
Wch ein Stück Vieh gesund und zu essen sey, oder nicht?
VW Wie diese Sache in Gang kam, bezahlten die Unter-
. N thanen den Fleischpfenning auch lieber, als zuvor. Die
-mW: Schwer bekamen aber folgende Vorschrift, nach der
deW sie sich richten mußten.
habech " Bey dem Rindvieh, muß man, ehe es geschlach-
-l'W tet wird, darauf sehen:
L« i. Ob es munter und frisch aus den Augen sieht,
MM und noch gut gehen kann?
sen vck 2. Ob es die Wiederkäuung noch nicht verlohren hat?
mdentz z. Ob die Hörner, Ohren, Maul, Nase und
MH Schweif nicht kalt sind?
Wh» 4. Ob das Vieh nicht geifert, oder ob ihm etwa
dcr?q Schleim oder sonst garstige Materie aus der Nase,
on W den Augen und den Ohren heraus fließt?
ldenÄ 5. Ob bey demselben nichts schuppichtes auf der
creM Haut sitzt, als wäre Mehl, Asche, oder Kleyr darauf
orW gestreut?
>ch 6. Ob Blattern oder Grind am Leibe, sonderlich
Land« auf dem Kopfe, am Halse und im Maule, oder wohl
gar an der Zunge sich befinden?
ttchch 7. Ob Beulen am Halse, hinter den Ohren, unter
der K den Bügen und Schenkeln zu sehen; insonderheit ob
D Hz die
 
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