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Becker, Rudolf Zacharias
Noth- und Hülfsbüchlein für Bauersleute oder lehrreiche Freuden- und Trauer-Geschichte des Dorfs Mildheim — Sulzbach in der Oberpfalz, 1789 [VD18 12674052]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38842#0277
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pfen darneben kommt/ rühre den Urin mit einem alten Besen
UM und schütte ihn sodann ins T. . . Nahmen mit Topf
und Besen ins Feuer. Das macht/ daß die Hexe den Grind
bekommt/ oder doch — daß es stmkt.
" Oder nimm einen Erb-Sack/ laß die Kuh darein pissen,
Md schlage ihn mit einer Dornen-Ruthe: so wird die Trude
(Hexe) tüchtig zerprügelt-— wenigstens der Sack."
"Wer viel Mause hat: schreibe am Vzicasius - Tage
vor Sonnenaufgang den Nahmen Vttcaflus an die Thür z
da bleiben die Mause — wo sie sind."
" Ein Commumcant/ bey welchem der Kelch aufs neue
gefüllt wird/ muß bald darauf Gevatter stehen - wenn es
Mer erfahrt/ der eben einen Gevatter braucht."
Bringt man ein Kind zum erstenmale zu dir/ so schen-
ke ihm Z/ 6 oder 9 Schnatter-Eyer, diese stoß dem Kinde
Ney mahl in den Mund und singe: ' Wenn das Buttla an-
"fängt zu gatzen/ so fange du an zu schwatzen." Da lernt
das Kind so bald sprechen — als es Zeit dazu ist."
"Wenn ein Kind vor Hunger/ Durst/ oder weil ihm
etwas wehe thut/ schreyt: so hat es den Pfizwurm/ der es
im Leibe kneipt. Binde ihm einen lebendigen Schwertfisch
(Grundel) auf den Nabel. Wenn dieser unten her/ da er auf
dem Bauche des Kindes liegt/ von der Wärme abfault: so hat
ihn der Wurm gefressen/ obgleich kein Loch da ist, wo er her-
aus gekommen Ware. Nun mußt du mit Berufskraut räu-
chern/ oder Venedische Seife und Spießglas in einer Nuß-
schale auf den Nabel des Kindes legen. Dieß hilft — so
bald das Kind satt zu essen bekommt/ oder ihm nichts
mehr wehe thut.
" Hast du einen Kropf- so stelle dich mit dem Gesicht gegen
Len Mond/ nimm einen Stein/ der vor dir liegt/ bestreiche
damit den Kropf dreymahl, und wirf ihn hinter dich. Thue
dieses bey drey zunehmenden Monden nach einander: so
Aeibt der Mond am Himmel/und der Kropf— am Halse."
" Schneidest oder stichst du dich: so schmiere das Messer
oder die Nadel mit Fett/ verbinde es mit einem Läppchen
und lege es an einen temperirten Ort. Die Wunde ver-
binde mit einem trocknen Lappen: so heilt sie von selbst zu —
wenn du sie recht reinlich hältst.
"Wider das Behexen ist es gut/ etwas von der
Kleidung eines armen Sünders zu haben: auch dient so
ein Lappen die Pferde feit zu machen/ dis man damit putzt
ML—gut füttert."

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