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356 —
iße Ük
trocknet sie auf Hürden, (Weidenfiechten) auf einem lufti- x
gen Boden, und kann sie in bedeckten Fäßchen zwey Jahre
lang gut erhalten. Zwey Gran, (ein Gran ist so viel als
ein Gerstenkorn schwer,) von der gepulverten Wurzel,
thun so viel/ als vier Gran von den Blättern. Von jenem
giebt man Säuglingen i Gran, großem Kindern Z bis 6 , '
Gran und Erwachsenen 8 bis 12 Gran. Die Cur damit v!!
muß aber dem Arzt überlasten werden. Jedoch ist es gut, '
wenn in jedem Dorfe immer ein Vorrath von dem Wur¬
zelpulver und von den Blättern vorhanden ist, um es in
Mothfällen und auch fürs Vieh zu brauchen. O
Hier fragte der Schulmeister, was halten Sie
wohl davon, Herr Pastor, daß Leute, die von tollen
Hunden gebissen sind, manchmahl hundert Meilen weit -
nach Sancr Hubert im Ardenner Walde reisen,
Und sich daselbst eine Reliquie von dem Priesterrocke des
heiligen Huberts in die Stirn einheilen lassen? Es A
sind ja, wie in den Zeitungen gestanden, noch im Jahre
1784. dreyzehn solcher Personen von München im
Bayer lande auf Befehl ihrer hohen Obrigkeit dahin 7W
gegangen, und sind io davon frisch und gesund wie- W
der gekommen? " Ich halte dafür, antwortete der Pre- AMh
diger, daß die Wolfskirsche, als ein Kraut, die Kraft Eh
hat, das Hundsgift durch den Schweiß aus dem Leibe V !
heraus zu treiben: begreife aber nicht, wie ein Lappen 'M in
von einem Priesterrocke dieses thun könne, da er weder
Saft noch Geruch hat. Ich halte es auch für eine V;
sehr gefährliche Sache, die gebissenen Leute erst nach Wt!
Sc. Hubert zu schicken, wenn man nähere Hülfe ha- Nn
ben kann. Denn wenn sie wirklich von einem tollen Mr
Hunde gebissen sind, und dessen Geifer in die Wunde M
gekommen ist: so können sie leicht schon unter Wegs M
sterben, und da hat es der zu verantworten, der sie M
hingeschickt hat. Aber das Wahre an der' Sache ist,
Laß die Hunde nicht überein-toll sind, Bey manchem
ist
 
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