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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0099

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— 68 —
hie/iger Steinkohlendecke fand , welche man allgemein für sremde ftohrarten
hielt, ohne bestimmen zu können, ob he zum Zucker- oder Bambusrohr ge-
rechnet werden könnten. Ausser diesen Abdrücken hat Schulze auch Muschel-
abdrücke auf Steinkohlenschiefer gefunden, welche zu den zweischaaligen ge-
hörten, und davon die grössten ii Zoll und die kleinslen kaum ^ Zoll lang
waren. In Burg fand man vor mehrern Jahren, ohngefähr 13 bis 14 Ellen vom
Tage nieder, gleich unter der Dammerde, in einem noch weichen Thone der
auf der Kohlendecke aussag, ebenfalls viele kleine Conchiliten und andere Arten
von gewundenen Schnecken, die weiss und zerbrechlich waren. Eben so hat
auch Herr Clauss zu Kohlsdorf in einer seiner Gruben , gleich über dem Flötze
in der Steinkohlendecke, einige geltreiste Chamiten gefunden.
Aber auch in dem obersten Steinkohl enssötze selbst, und zwar in seinen
obersten Schichten, lind in dem darin liegenden bituminösen Schieferthone sehr
deutliche Abdrücke von Muscheln, nebst vielen Kräutern engein und Blättern
entdeckt worden, Diese lind nun die augenscheinlichsten Beweise, dass alls
diese Sand- Thon- und Kohlenfiötze nach und nach vom Wasser in die Tiefe
abgesetzt worden lind. Da aber in dieser Gegend mehrere Kohlensiötze über
einander gelagert und jedesmal mit Sand- oder Thonschichten von beträcht-
licher Höhe bedeckt lind, so muss nothwendig das Holz, das durch die Vitriol-
säure in Kohle verwandelt worden, zu verschiedenen Zeiträumen hinter ein-
ander angeschwommen seyn; und die Sand- und Thonschichten, welche die
Flötze bedecken, nebst den verschiedenen Kräuter- und Schilfabdrücken, die in
derselben vorkommen und nur in Wäldern auf einem sumphellten Erdreich ge-
funden werden, scheinen den vormaligen Boden der fortgerissenen Wälder aus-
gemacht zu haben, welchen die Fluth nachgebracht und auf dieselben abge-
setzt hat.
Das hohe Flötzgebirge von rothem und grünlich - grauem Schieferthone,
was nun über jenen Wäldern und ihrem Boden liegt, und in welchem, von
einer gewissen Höhe an bis oben hinauf, so weit es lieh erltreckt, Itarke Schich-
ten liegen, die aus einer erstaunlichen Menge abgebrochener Stücke von ver-
steinertem Holze und Porphyrgeschieben mit Sand- und Thongemenge beliehen
und ebenfalls durch das Wasser hierher geführt worden lind, giebt gewhTer-
 
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