Meter Bischer:
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Figvren der Apostel, welche zwar -keinen höheren Kunftwerth Haben, aber
deutlich VM Bestreben zeigen, die- altüberlieferten Typen neu zu beleben.*)
Im Klebrigen war der Betrieb des Erzgusses ein vorzugsweise handwerks-
mäßiger, und die Werkstätten der Wischer lieferten ebensowohl ganz gewöhn-
lichen 'Hausrathj messingene Gefäße- Leuchter u. s. W., wie auch größere
Werke Mit kunstreichen Verzierungen, Einzelflguren und ganzen -Gruppen,
namentlich Grabplatten, und Altarreliefs.
nchDhne Frage läßt sich annehmen, daß die väterliche Unterweisung den
jungen Peter schon frühzeitig mit der Technik seines Berufs vertraut machte.
Mochte der Vater hingegen als Künstler dem Sohne nur ein ungenügendes
Vorbild geben, so fand dieser dafür reiche Gelegenheit, sein für das Schöne
empfängliches Auge: an den zahlreichen Werken der -Bildkunst zu üben, mit
denen ältere und gleichzeitige Meister der Steinsculptur and Bildschnitzers
die Kirchen und öffentlicher Gebäude Nürnbergs geschmückt Hatten. Von
den seiner Mit vorausgegangenen Meistern der Bildkunst ragt der geniale
Debad'S chon-hofer über alle empor, und an seinen Werken nährte sich
Mmeifd das -plastische Talent Peter Vischers. Unter den zahlreicher gleich-
zMgeA"MaMM nnnint aber Adam Kraft die wichtigste Melle Ein.
Von ihm wissen wir auch, daß er unserem Meister Nahbefreundet war und
sich noch in seinen alten Tagen gemeinsam mit diesem an Feiertagen, im
Zeichnen zu üben pflegte. Adam Kraft, um 1430 geboren und 1507 ge-
storben, fand im Beginn seiner Thätigkeit bereits die Kunstrichtung vor,
WM Wesen er entschiedener und vollkommener als seine Vorgänger aus-
zuprägsn berufen war, das ist, die naturalistische Darstellungsweise,
Welche, hauptsächlich durch niederländische Einflüsse bedingt, allmälig die
hergebrachten gothischen Typen verdrängt hatte. Der Verfall der kirchlichen
Baukunst gab zu jener Zeit der SchstMrj deren Werke ehedem an und
mit den BauglWery emporwuchfen, eine freiere Stellung und verwandelte
den Steinmetzen in einen Bildhauer, welche Bezeichnung gegen Ende des
15. Jahrhunderts zuerst für diesen Berufszweig üblich wird. Bon da an
gewinnt das-Streben nach-Raturwahrheit sowohl in den Körperverhältnissen
wie 'in den Gesichtszügen und der Gewandung an Bewußtsein und Energie.
Nicht nur die eigentlichen PorWaitstatuen der Grabmäler, sondern auch, die
Mgüren der biblischeN -Oeschichte und Legende MWen einen individuellen
Charakter cm. Ihr ganzes Auftreten, ihr Thun und^Lassen, ihr Inneres
^) Kügler^ Handb. d. Kunstgesch. 4- Aust. II. 427.
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Figvren der Apostel, welche zwar -keinen höheren Kunftwerth Haben, aber
deutlich VM Bestreben zeigen, die- altüberlieferten Typen neu zu beleben.*)
Im Klebrigen war der Betrieb des Erzgusses ein vorzugsweise handwerks-
mäßiger, und die Werkstätten der Wischer lieferten ebensowohl ganz gewöhn-
lichen 'Hausrathj messingene Gefäße- Leuchter u. s. W., wie auch größere
Werke Mit kunstreichen Verzierungen, Einzelflguren und ganzen -Gruppen,
namentlich Grabplatten, und Altarreliefs.
nchDhne Frage läßt sich annehmen, daß die väterliche Unterweisung den
jungen Peter schon frühzeitig mit der Technik seines Berufs vertraut machte.
Mochte der Vater hingegen als Künstler dem Sohne nur ein ungenügendes
Vorbild geben, so fand dieser dafür reiche Gelegenheit, sein für das Schöne
empfängliches Auge: an den zahlreichen Werken der -Bildkunst zu üben, mit
denen ältere und gleichzeitige Meister der Steinsculptur and Bildschnitzers
die Kirchen und öffentlicher Gebäude Nürnbergs geschmückt Hatten. Von
den seiner Mit vorausgegangenen Meistern der Bildkunst ragt der geniale
Debad'S chon-hofer über alle empor, und an seinen Werken nährte sich
Mmeifd das -plastische Talent Peter Vischers. Unter den zahlreicher gleich-
zMgeA"MaMM nnnint aber Adam Kraft die wichtigste Melle Ein.
Von ihm wissen wir auch, daß er unserem Meister Nahbefreundet war und
sich noch in seinen alten Tagen gemeinsam mit diesem an Feiertagen, im
Zeichnen zu üben pflegte. Adam Kraft, um 1430 geboren und 1507 ge-
storben, fand im Beginn seiner Thätigkeit bereits die Kunstrichtung vor,
WM Wesen er entschiedener und vollkommener als seine Vorgänger aus-
zuprägsn berufen war, das ist, die naturalistische Darstellungsweise,
Welche, hauptsächlich durch niederländische Einflüsse bedingt, allmälig die
hergebrachten gothischen Typen verdrängt hatte. Der Verfall der kirchlichen
Baukunst gab zu jener Zeit der SchstMrj deren Werke ehedem an und
mit den BauglWery emporwuchfen, eine freiere Stellung und verwandelte
den Steinmetzen in einen Bildhauer, welche Bezeichnung gegen Ende des
15. Jahrhunderts zuerst für diesen Berufszweig üblich wird. Bon da an
gewinnt das-Streben nach-Raturwahrheit sowohl in den Körperverhältnissen
wie 'in den Gesichtszügen und der Gewandung an Bewußtsein und Energie.
Nicht nur die eigentlichen PorWaitstatuen der Grabmäler, sondern auch, die
Mgüren der biblischeN -Oeschichte und Legende MWen einen individuellen
Charakter cm. Ihr ganzes Auftreten, ihr Thun und^Lassen, ihr Inneres
^) Kügler^ Handb. d. Kunstgesch. 4- Aust. II. 427.